Wer größere Räume nachträglich unterteilen möchte, kann ganz einfach eine Wand einziehen. Bewährt haben sich dabei vor allem Trockenbau-Verfahren. Mit welchen Kosten zu rechnen ist, wenn man nachträglich eine Wand errichten möchte, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.
Frage: Was kostet es, eine Wand einzuziehen?
Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich ganz maßgeblich von der Länge des geplanten Wandverlaufs bzw. von der dadurch entstehenden Wandfläche ab. Die Flächengröße ist das Maß für die Kosten.
Bei Ausführung durch einen Fachbetrieb kann man grob mit Kosten von 35 EUR pro m² bis 75 EUR pro m² rechnen, das entspricht bei den üblichen Raumhöhen ungefähr Kosten von rund 85 EUR bis 165 EUR je lfdm Wandlänge.
In Eigenleistung kann das auch deutlich günstiger sein: bei den Materialkosten von rund 5 EUR pro m² bis 20 EUR pro m², je nach verwendetem Material, lohnt es sich, selbst zum Werkzeug zu greifen, zumal Trockenbauwände nicht allzu schwierig zu errichten sind. Sowohl der Schwierigkeitsgrad als auch der Arbeitsaufwand halten sich bei einfachen, geraden Wänden durchaus in akzeptablen Grenzen.Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir wollen einen vorhandenen, großen Raum in unserem Haus durch eine Zwischenwand in zwei (zukünftige) Kinderzimmer teilen. Da wir an den Wochenenden genug Zeit haben, nehmen wir das Einziehen der Wand selbst vor. Die insgesamt 10 m lange Wand soll auch eine Tür bekommen.
Posten | Preis |
---|---|
Plattenmaterial | 170 EUR |
Metallprofile | 125 EUR |
Dämmmaterial (einfacher Klemmfilz) | 85 EUR |
Zusatzmaterialien (PE-Folie, Schrauben, Fugenspachtel) | 75 EUR |
Putzmaterial komplett (Streichputz) | 130 EUR |
Komplett-Tür inkl. Zarge | 150 EUR |
Gesamtkosten Material damit | 735 EUR |
Kosten pro lfdm Wand (ohne Tür) daher | 58,50 EUR je lfdm |
Kosten pro m² Wandfläche (ohne Tür, komplett mit Putzmaterialien) daher | 23,40 EUR pro m² |
Je nach Ausführung der Wand im Einzelnen können die Kosten in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich liegen. Bei der Material-Kalkulation muss berücksichtigt werden, dass eine Ständerwand ja auf beiden Seiten beplankt werden muss, also doppelt so viele Platten als die Wandfläche erforderlich sind!
Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Einzelkosten?
Kostencheck-Experte: Bei den Materialkosten kann man von rund 2,50 EUR pro m² bis 10 EUR pro m² für das Plattenmaterial ausgehen, je nach verwendetem Plattenmaterial. (Quadratmeteranzahl der Wandfläche doppelt rechnen und Verschnitt von 15 % einkalkulieren).
Das Ständerwerk kostet rund 2,50 EUR bis 5 EUR je lfdm, für Dämmmaterialien können Sie je nach gewünschter Dämmwirkung ab rund 5 EUR pro m² bis 6 EUR pro m² ausgehen.
Die Kosten für Schrauben, Fugenbänder, Putzmaterialien und PE-Folie belaufen sich auf rund 1,50 EUR pro m² bis 2 EUR pro m², bei Verwendung günstiger Produkte und bei langen Wänden eventuell sogar etwas weniger. Putzmaterial kann sehr unterschiedliche Kosten haben, wenn Sie einfach zu verarbeitende Streichputze einsetzen, können Sie mit Materialkosten von rund 2,50 EUR pro m² bis 4 EUR pro m² rechnen, je nachdem, welches Produkt Sie verwenden.
Die Ausführung durch den Fachbetrieb kostet mindestens 35 EUR pro m². Je nach gewünschter Ausführung und individuellem Aufwand beim Errichten können die Kosten aber auch bis zu doppelt so hoch liegen.
Frage: Wovon hängen die Kosten beim Einziehen einer Wand ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:- die gewünschte Wandlänge
- ob die Wand als Ständerwand selbst errichtet oder vom Fachbetrieb errichtet wird
- die gegebene Wandhöhe
- die Ausführung der Wand und die verwendeten Materialien (Platten, Dämmungen, etc.)
- die individuellen örtlichen Gegebenheiten
- der Arbeitsaufwand beim Errichten durch den Fachbetrieb
- die Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens