BHKW: Ein Kosten-Rechner für Gesamtkosten und Wirtschaftlichkeit einer Anlage

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Wer den Einbau eines Blockheizkraftwerks (BHKW) in seinem Haus plant, muss genau rechnen. Die Anschaffungskosten sind meist hoch und können je nach verwendeter Technologie sehr unterschiedlich liegen, gerade bei Einfamilienhäusern ist die Wirtschaftlichkeit im Betrieb immer sehr kritisch. Unser Kosten-Rechner vom Kostencheck-Experten hilft Ihnen, alle anschaffungsgebundenen und laufenden Kosten geordnet zu erfassen und damit besser die Wirtschaftlichkeit der Anlage abschätzen zu können.

Frage: Mit welchen Kosten muss man bei einem BHKW rechnen?

Kostencheck-Experte: Die Kostenpositionen können je nach Anlagentyp unterschiedlich ausfallen. Wichtig ist jedoch immer, alle Kosten im Blick zu haben, wenn es um die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit geht.

Grundsätzlich muss man folgende Kostenbereich berücksichtigen:

  • die anschaffungsgebundenen Kosten
  • die Zusatzkosten bei der Anschaffung
  • die Kosten für die Betriebsstoffe (Heizmaterial)
  • die Kosten im laufenden Betrieb
  • die möglichen Förderungen

Anschaffungsgebundene Kosten

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Die Anschaffungskoten für ein BHKW dürfen nicht unterschätzt werden.

Hierzu gehören zunächst einmal die Kosten für die Anlage selbst. Bei einem Einfamilienhaus müssen Sie für Mikro-BHKWs hier bereits zwischen 15.000 EUR und 25.000 EUR rechnen. Sie liegen aber je nach Anlagentyp (Motor-Generator-betrieben oder Stirling-Motor) zum Teil unterschiedlich. Bei Mehrfamilienhäusern mit deutlich höherem Heizwärmebedarf als im Einfamilienhaus liegen die Kosten dann auch schon deutlich höher

Zusatzkosten bei der Anschaffung

Zu den reinen Anschaffungskosten kommen aber noch weitere Kosten:

  • die Einbaukosten (gehen Sie auf jeden Fall von rund 5.000 EUR aus)
  • die Kosten für einen nötigen Pufferspeicher (Speichergröße beachten)
  • die Kosten für einen zusätzlichen Spitzenlastkessel, falls nötig (rechnen Sie ab rund 3.000 EUR beim Einfamilienhaus)
  • die Kosten für einen Anschluss ans öffentliche Netz, wenn eine Wiedereinspeisung des erzeugten Stroms erfolgen soll (gehen Sie von rund 1.500 EUR aus)
  • die Kosten für einen Stromspeicher, wenn der selbst erzeugte Strom zwischengespeichert werden soll.

Für eine komplett installierte Anlage liegen die Kosten also meist deutlich höher als der Anlagenpreis selbst. Das sollte man schon im Vorfeld bei der Kostenabschätzung berücksichtigen.

Kosten für das Heizmaterial

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Auch Kosten für das Heizmaterial müssen mit einbezogen werden.

Klassische BHKWs, bei denen ein Motor einen Generator antreibt, werden ausschließlich mit fossilen Brennstoffen (Öl oder Gas) betrieben. Die Preise für Öl und Gas können stark schwanken – das sollte berücksichtigt werden.

Hier steckt auch aktuell ein Kostenrisiko: bei einer – wie von vielen geforderten – massiven Bepreisung von CO2 können die Kosten für fossile Energieträger in naher Zukunft möglicherweise schnell und stark steigen. Das beeinflusst die spätere Wirtschaftlichkeit natürlich erheblich. Bislang werden als Förderung auch noch die Energiekosten rückerstattet – die ersten zehn Jahre in vollem Umfang, danach noch teilweise. Das muss allerdings nicht so bleiben. Bislang senkt diese Förderung die Kosten für das Heizmaterial erheblich, fällt sie weg, bedeutet das eine enorme Teuerung.

Nicht unterschätzt werden darf auch ein mögliches komplettes Verbot für den Einsatz fossiler Heizmaterialien, wie es in Dänemark bereits seit einigen Jahren besteht. In Deutschland ist zwar bislang nur die Neuerrichtung von solchen Heizungen ab 2025 verboten, das kann (und sollte möglicherweise) aber noch verschärft werden, wenn das Klimapaket der Bundesregierung zu wenig wirksam erscheint. Dieses Risiko ist ebenfalls zu bedenken.

Bei Anlagen mit Stirling-Motor kann unter Umständen auch auf günstigere, preislich weniger riskante Biomasse als Heizenergie-Quelle zurückgegriffen werden. Sie ist auch bereits jetzt kostengünstiger als fossile Brennstoffe.

Kosten im laufenden Betrieb

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Auch Kosten für den laufenden Betrieb werden in der Regel gefördert.

Neben den reinen Kosten für das Heizmaterial sind auch noch andere Kosten im laufenden Betrieb zu berücksichtigen. Dazu gehören unter anderem die (hohen) Wartungskosten für die Anlage. Bei den meisten Anlagen ist nach rund 5.000 Betriebsstunden eine Wartung erforderlich, die schon bei kleinen Einfamilienhaus-Anlagen mindestens 1.000 EUR bis 2.000 EUR beträgt.

Für eine Wirtschaftlichkeits- und Amortisationsberechnung maßgeblich sind auf jeden Fall die Erzeugungskosten pro kWh Wärme (als Vergleichswert zu anderen Heizungsarten) und die Erzeugungskosten für 1 kWh Strom. Diese Werte sollte man – bezogen auf eine bestimmte, angestrebte Anlagenkonfiguration in jedem Fall kennen.

Kostenrisiken beim Preis der Brennstoffe müssen auf jeden Fall mit berücksichtigt werden, um zu einer soliden Aussage zu kommen, unter welchen Umständen die Anlage noch wirtschaftlich arbeitet.

Mögliche Förderungen

Neben der einmaligen Förderung (meist 1.900 EUR beim Einfamilienhaus) müssen auch noch laufende Förderungen berücksichtigt werden: die Rückerstattung der gezahlten Energiesteuer auf die eingesetzten Brennstoffe, sowie die Vergütung pro kWh erzeugtem Strom (derzeit 5,41 Cent je kWh) für die ersten zehn Jahre.

Im Einzelfall können weitere Förderungen möglich sein – das ist im Vorfeld auf jeden Fall zu prüfen, um die Anlagenkosten so niedrig wie möglich zu halten.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Nachfolgend werden die Kosten für ein BHKW für ein Beispiel-Einfamilienhaus einmal kurz aufgeschlüsselt. Wir gehen bei der Berechnung von einer Lebensdauer von 15 Jahren für die Anlage und von einem Strompreis von 0,30 EUR pro kWh beim Stromversorger aus. Der von der Anlage erzeugte Strom soll zu 25 % selbst genutzt werden.

Das Haus ist sehr gut gedämmt und hat einen sehr geringen Heizwärmebedarf.

Posten Preis
Anlagenkosten inkl. Einbau, Nano-Anlage, komplett 19.000 EUR
Brennstoffkosten pro Jahr Heizwärme 1.560 EUR
Brennstoffkosten pro Jahr Stromerzeugung 260 EUR
Wartungskosten pro Jahr (wärmegeführte Betriebsweise) 800 EUR
jährliche Kosten im Betrieb gesamt damit 2.620 EUR pro Jahr
Ersparnis auf die Stromrechnung pro Jahr (bei 25 % Selbstnutzung) abzüglich 300 EUR
Gewinn durch Wiedereinspeisung (75 % des verbrauchten Stroms) pro Jahr abzüglich 329,37 EUR
Förderung für selbst verbrauchten Strom pro Jahr abzüglich 51,40 EUR
Energiesteuer-Rückerstattung beim Brennstoff pro Jahr abzüglich 154 EUR
Summe Ersparnisse / Förderungen pro Jahr (die ersten 10 Jahre) 834,77 EUR
daraus: effektive Gesamtkosten pro Jahr (die ersten 10 Jahre) 1.785 EUR
zum Vergleich: Gas-Brennwertheizung Gesamtkosten 1.560 EUR + 300 EUR höhere Stromkosten = 1.860 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich lediglich auf ein Beispiel-Haus bei bestimmter Anlagenkonfiguration, Nutzungsintensität und bei einem bestimmten Heizwärmebedarf. Die Kosten können unter anderen Umständen und bei anderen Häusern auch deutlich unterschiedlich liegen.

Unsere Beispielrechnung zeigt, dass sich die Mehrkosten gegenüber einer klassischen Gasheizung von rund 7.000 EUR in diesem Fall schon nicht mehr rechnen (Amortisationsdauer der Differenz 87,5 Jahre) und das trotz sehr kostengünstig konfigurierter Anlage.

Frage: Was bestimmt die BHKW Kosten bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung?

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Die Kosten für ein BHKW werden von unterschiedlichen Faktoren bestimmt.

Kostencheck-Experte: Hier sind immer zu berücksichtigen:

  • die gesamten anschaffungsgebundenen Kosten
  • die Wartungskosten für die Anlage (bezogen auf die Betriebsstundenzahl pro Jahr)
  • die Kosten für die Stromerzeugung je kWh und für die Erzeugung von Wärme je kWh
  • die möglichen Förderungen und Ersparnisse
  • die Amortisationsdauer der Mehrkosten gegenüber einer gewöhnlichen Heizung
  • die bestehenden Kostenrisiken (speziell beim Brennstoff)