Heizen mit Strom: ein Kosten-Rechner

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Heizen mit Strom gilt als unwirtschaftlich und ineffizient. Tatsächlich muss man dabei aber sehr genau unterscheiden, welche Heizungstechnologie man verwendet – die entstehenden Kosten können sehr unterschiedlich sein. Unser Kostenrechner vom Kostencheck-Experten gibt darüber Auskunft, mit welchen Kosten Sie beim Heizen mit Strom rechnen müssen.

Frage: Was kostet es, mit Strom zu heizen?

Kostencheck-Experte: Der Stromverbrauch wird in kWh gemessen – das entspricht einer Leistung von 1.000 W bei einer Betriebsdauer des Geräts von einer Stunde.

Für 1 kWh Strom müssen Sie im Privathaushalt grob 0,30 Cent rechnen, einige Stromarten, wie der sogenannte Wärmepumpenstrom oder Schwachlasttarife, können auch kostengünstiger sein, sie liegen meist bei 20 Cent/kWh.

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Es ist anzunehmen, dass der Preis für Strom in den nächsten Jahren steigen wird.

Leichte Erhöhungen beim Strompreis sind in Zukunft möglich, wenn eine Besteuerung von CO2 erfolgt.

Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Unsere 70 m² große Wohnung in einem mittelmäßig gedämmten Gebäude hat einen jährlichen Heizwärmebedarf von 120 kWh/m² pro Jahr. Die Wohnung wird mit Strom-Wandheizkörpern beheizt. Wir berechnen, welche monatlichen Heizkosten wir haben.

Posten Preis
Jahresverbrauch an Strom 8.400 kWh
Stromkosten jährlich daraus (0,29 Cent/kWh) 2.436 EUR
Strom für Heizung monatlich (Abschlagszahlung) damit 203 EUR pro Monat

Das hier gezeigte Kostenbeispiel bezieht sich auf eine konkrete Elektroheizung und ein konkretes Gebäude. Die Kosten für andere Heizungen und besser oder schlechter gedämmte Gebäude können auch stark unterschiedlich sein.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten beim Heizen mit Strom?

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Die Kosten für das Heizen mit Strom hängen von der Art der Heizung ab.

Kostencheck-Experte: Das hängt zunächst einmal von der Art der Heizung ab und vom gegebenen Heizwärmebedarf pro qm.

Bei modern gedämmten Gebäuden (nach EnEV-Vorgaben) bewegt sich der Heizwärmebedarf bei ungefähr 50 kWh/m² bis 75 kWh/m² jährlich. Bei schlecht bis gar nicht gedämmten Gebäuden kann man aber leicht bis zum Doppelten (rund 150 kWh/m²) rechnen, wenn das Gebäude zudem noch älter ist (vor 1977 erbaut) können auch durchaus bis zu 250 kWh/m² oder sogar 300 kWh/m² Heizwärmebedarf gegeben sein.

Strom-Direktheizung

Bei einer Direktheizung mit Strom, also beispielsweise durch strombetriebene Wandheizkörper oder aufgestellte Heizlüfter entspricht der Stromverbrauch dann genau dem Heizwärmebedarf.

Wärmepumpen-Heizung

Auch Wärmepumpen-Heizungen arbeiten prinzipiell mit Strom. Der notwendige Stromeinsatz, um Wärme zu erzeugen, ist hier allerdings deutlich geringer, da diese Heiztechnologie deutlich effizienter ist. Wie viel Wärme aus 1 kWh Strom erzeugt werden kann, gibt die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) des verwendeten Heizsystems an: eine JAZ von 4,0 bedeutet, dass für 4 kWh Wärme nur 1 kWh Strom benötigt wird. Die Stromkosten aus dem obigen Beispiel würden dann also nur noch ein Viertel betragen.

Dazu können häufig speziell reduzierte Wärmepumpentarife (rund 20 Cent/kWh) für die Heizung beantragt werden, was die Kosten noch weiter senkt.

Infrarotheizung

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Infrarotheizungen werden auch über Strom betrieben.

Die Infrarotheizung ist eine Strahlungsheizung, die mit Strom betrieben wird. Erwärmt wird dabei nicht die Raumluft, sondern lediglich die Wände, Böden und Decken sowie der im Raum befindliche menschliche Körper wird von der Heizung erwärmt.

Ein Wohnraum von 100 m² Größe benötigt zwischen 4.500 W und 6.000 W Heizleistung. Würde man das auf 6.600 jährliche Betriebsstunden hochrechnen, würden sich Verbräuche von 30.000 kWh – 40.000 kWh pro Jahr ergeben. Diese Rechnung macht allerdings keinen Sinn, da Infrarotheizungen auf keinen Fall ständig laufen müssen.

Die Heizung liefert bereits wenige Minuten nach dem Anschalten ausreichend Wärme. In Räumen, in denen man sich gerade nicht aufhält, muss sie, wenn überhaupt, nur sehr kurze Zeit pro Stunde laufen. In Summe kommt man also auf deutlich weniger Betriebsstunden pro Jahr – wie viele hängt von der Platzierung der einzelnen Heizelemente und von den vorliegenden örtlichen Gegebenheiten ab.

Nachtspeicherheizung

Nachtspeicherheizungen laufen zwar mit Schwachlasttarifen, sind wegen der geringen Effizienz der Heizung aber meist dennoch teurer als eine Strom-Direktheizung.

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Nachtspeicherheizungen sind heute nicht mehr zeitgemäß.

Diese Heizungstechnologie gilt als veraltet und für heutige Maßstäbe als viel zu teuer, trotz angebotener Schwachlasttarife.

Frage: Wovon hängen die Kosten beim Heizen mit Strom ab?

Kostencheck-Experte: Maßgeblich sind hier immer:

  • welche Heizungstechnologie man zum Heizen verwendet
  • welcher Heizwärmebedarf im Haus oder in der Wohnung gegeben ist
  • wie gut gedämmt wurde
  • welche Raumtemperatur man erreichen möchte
  • welche Außentemperaturen im Schnitt herrschen (Auskunft darüber geben die sogenannten Gradtagzahlen für den jeweiligen Standort)
  • wie die Heizung gesteuert wird (manuell, nach Thermostat, nach Zeitschaltuhr)

Frage: Welche Faktoren spielen noch eine Rolle?

Kostencheck-Experte: Berücksichtigen muss man auch immer die Anschaffungskosten für die Heizung.

Für ein hoch effizientes Wärmepumpen-System muss man in der Praxis auf jeden Fall rund 10.000 EUR bis 15.000 EUR rechnen, bei bestimmten Systemen auch noch deutlich mehr. Dazu kommen die Kosten für eine komplette Heizungsinstallation mit Wandheizkörpern oder Fußbodenheizung (ca. 50 EUR pro m² bis 100 EUR pro m² Wohnfläche, je nach Ausführung).

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Strom Wandheizkörper kosten ca. 300 EUR.

Strom-Wandheizkörper kosten dagegen nur 200 EUR bis 300 EUR pro Stück und können sehr einfach selbst montiert werden, das Gleiche gilt für die Infrarotheizung. Ölradiatoren zum frei Aufstellen bekommen Sie sogar schon ab rund 40 EUR bis 50 EUR.

Der Aufwand für die aufwendige Heizungsinstallation beim warmwasserführenden Heizsystem lohnt sich also in vielen Fällen kaum – die hohen Anschaffungskosten amortisieren sich dann durch die niedrigeren Betriebskosten nur sehr langsam. Gerade für kürzere Zeiträume kann eine einfache Stromheizung zur Selbstmontage dann häufig dennoch die deutlich kostengünstigere Lösung sein.

Strom selbst erzeugen

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Auch der hergestellte Strom durch eine Photovoltaik-Anlage ist nicht kostenlos.

Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage ist nicht kostenlos. Für die kWh selbst erzeugten Strom kommt man unter Einbeziehung aller Kosten auf einen kWh-Preis von rund 8 Cent/kWh bis 11 Cent/kWh.

Besonders problematisch wird es, wenn man Stromspeicher einsetzt, um den erzeugten Strom zwischenzuspeichern. Die Kosten für eine selbst erzeugte und gespeicherte kWh liegen dann nicht selten sogar über 20 Cent/kWh. Um zu erfahren, wie man diese Kosten berechnet, klicken Sie einfach auf den obigen Link zum Thema Stromspeicher.