Elektroinstallation im Haus: Welche Kosten sind zu erwarten?

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Wir leben zwar alle (noch) nicht in voll computerisierten Hightech-Wohnungen – ein bisschen so denken sollte man bei der Planung der Elektro-Installation aber dennoch. Gerade beim Neubau kommt es darauf an, möglichst zukunftssicher zu planen. Der Bedarf an Steckdosen und die Anforderungen an die Installation insgesamt haben sich in den letzten Jahren deutlicher erhöht – und das wird in Zukunft noch weitergehen. Welche Kosten man deshalb für eine moderne Elektroinstallation rechnen muss, erklärt der Kostencheck-Experte in unserem Interview.

Frage: Was kostet heute die Elektroinstallation für ein neu gebautes Haus?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer vom jeweiligen Einzelfall ab – von der Hausgröße, der Ausstattung des Hauses und den persönlichen Komfortansprüchen.

Einige Richtwerte

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Die Kosten der Elektronik sind nicht zu unterschätzen.

Wenn man die entstehenden Kosten nur grob abschätzen will, kann man davon ausgehen, dass für eine minimal nötige Grundausstattung in sehr einfacher Ausführung in den meisten Fällen rund 3 % bis 5 % der Gesamtbaukosten anzusetzen sind. Mit zunehmender Hausgröße steigen dann auch die Installationskosten – was sich in der Praxis auch immer bestätigt.

Rechnet man diese Werte auf typische Baukosten beim Einfamilienhaus herunter, können Sie damit grob von Kosten im Bereich von rund 45 EUR pro m² bis 85 EUR pro m² ausgehen.

Bei Einfamilienhäusern in typischer Größe und Bauweise entstehen damit Kosten von rund 8.000 EUR bis 12.000 EUR für eine solide, aber immer noch einfach gehaltene Grundausstattung. Wer sich mehr Komfort wünscht und höhere Ansprüche hat, wird dann je nach Wünschen auch schnell mit höheren Kosten von bis zu 20.000 EUR und mehr konfrontiert.

Kosten senken bei der Elektroinstallation

Die Planung der Installation und das Anschließen der Leitungen muss auf jeden Fall der Profi vornehmen. Darüber hinaus gibt es allerdings viele Dinge, die man in Eigenleistung erbringen kann, um einiges an Kosten zu sparen.

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Manche Arbeiten können Sie auch selbst erledigen.

Das Fräsen von Schlitzen, das Einziehen von Kabeln und auch das Setzen von Unterputzdosen kann man problemlos selbst übernehmen, wenn man über etwas Geschick verfügt – und dem Elektriker damit viel Arbeit ersparen. Natürlich sollten die Arbeiten im Vorfeld mit dem ausführenden Elektrobetrieb absprechen.

Der Effekt auf die Kosten kann selbst durch diese einfachen, aber meist langwierigen und ermüdenden Arbeiten beträchtlich sein: 10 % bis 20 % der Kosten lassen sich so oft leicht ersparen.

Material

An der Qualität des Materials sollte man eher nicht sparen – das rächt sich langfristig. Beim Materialpreis besteht aber durchaus häufig dennoch Sparpotenzial – vor allem wenn man auf ausgefallene Gestaltungen verzichtet und stattdessen auf solides, aber schlichtes Material setzt.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen in unserem 135 m² großen Einfamilienhaus die Elektroinstallation komplett vom Fachmann übernehmen. Wir setzen dabei auf ein mittleres Ausstattungsniveau, verzichten auf allzu großen Luxus, bewegen uns mit der Zahl der Anschlüsse aber doch deutlich über dem Minimalniveau.

Posten Preis
Zählerschrank und Anschluss 1.650 EUR
Summe Materialkosten 6.200 EUR
Summe Arbeitskosten 8.400 EUR
Gesamtkosten Elektroinstallation damit 16.250 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf die Elektroinstallation in einem Neubau auf leicht gehobenem Niveau und nach individueller Planung. Die Kosten für die Installation in anderen Gebäuden können natürlich auch deutlich abweichen.

Frage: Von welchen Dingen hängen die Kosten für die Elektroinstallation im Haus ab?

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Die Kosten der Elektroinstallation hängen hauptsächlich von der Größe des Hauses ab.

Kostencheck-Experte: Hier sind eine ganze Menge Dinge in Betracht zu ziehen:

  • die Größe des Hauses (Wohn- und Nutzfläche)
  • das Ausstattungsniveau (Zahl der Anschlüsse und Steckdosen, Qualität und Preis des verwendeten Materials, etc.)
  • die anfallenden Arbeitskosten und die Preisgestaltung des ausführenden Elektroinstallationsunternehmens
  • das Ausmaß der erbrachten Eigenleistungen beim Einbau der Elektroinstallation

Die Auswirkungen von „kleinen“ Luxusausstattungen auf die Gesamtkosten sollte man nie unterschätzen: wer an allen Fenstern elektrische Rolladenbedienungen haben will, muss dort schon einmal zusätzlich Leitungen hin verlegen lassen und entsprechende Schalter einbauen lassen. Programmierbare Schalter, Raumthermostate oder gar eine zentrale Haussteuerungsanlage (Smart Home) können die Installationskosten dann schnell noch zusätzlich deutlich ansteigen lassen.