Gerade bei älteren Häusern kann es passieren, das im Lauf der Jahrzehnte sich die Fundament an einzelnen Stellen setzen und das Haus dadurch an einer Ecke oder in Teilen absinkt. Das verursacht Risse im Mauerwerk und stellt eine problematische Situation für eine Sanierung dar. Mit welchen Kosten zu rechnen ist, wenn man das Haus anheben lassen will, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.
Frage: Was kostet es, ein Haus anheben zu lassen?
Kostencheck-Experte: Die Kosten für die Behebung hängen immer vom jeweils individuell gegebenen Schadensbild und der Ursache für die Setzung ab. Auch die Art der vorhanden Gründung spielt eine Rolle für die Kosten bei der Behebung.
Für die Behebung gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: das sogenannte URETEK-Verfahren, bei dem ein sich stark ausdehnendes Harz unterhalb des Fundaments eingespritzt wird, und das Einbringen von sogenannten Micropfählen unterhalb des Fundaments.
Die notwendige Voruntersuchung und Ermittlung der Gegebenheiten schlägt in den meisten Fällen bereits mit rund 3.000 EUR bis 5.000 EUR zu Buche, da meist mehrere Gutachten eingeholt und einige Untersuchungen gemacht werden müssen.
Bei der Behebung können Sie mit Kosten von rund 700 EUR bis 1.500 EUR je lfdm Länge, der angehoben werden soll, rechnen. In komplizierteren Fällen kann das allerdings noch deutlich mehr sein.
Bezogen auf die meist üblichen Schadensbilder liegen die Gesamtkosten damit fast immer in einem Bereich von rund 10.000 EUR oder darüber.
Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Ein Haus, das wir geerbt haben, ist an einer Seite nach unten gesackt. Wir wollen das Haus sanieren und besprechen daher das Problem mit einem Fachmann. Als Maßnahme lassen wir dann eine Anhebung auf insgesamt 6 m Länge durchführen.
Posten | Preis |
---|---|
Begutachtung und Maßnahmenplanung | 4.200 EUR |
Materialkosten Anhebungsmaterial | 1.800 EUR |
Ausführung der Anhebung (Arbeitskosten) | 6.500 EUR |
Gesamtkosten Anhebung damit | 12.500 EUR |
Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf eine Anhebung in einem konkreten Einzelfall mit einem ganz bestimmten Schadensbild. Die Kosten in anderen Fällen können, abhängig von der gegebenen Situation, auch deutlich unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten bei einer Anhebung des Hauses?
Kostencheck-Experte: In den meisten Fällen wird ein Haus nicht komplett angehoben, sondern nur an einer bestimmten Stelle. Dementsprechend können die Kosten natürlich sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, auf welcher Länge angehoben werden muss und wie die örtlichen Gegebenheiten aussehen.
Bei den üblichen Anhebungsverfahren müssen Sie in durchschnittlichen Fällen mit Materialkosten von rund 200 EUR bis 400 EUR je lfdm rechnen. Dazu kommen Arbeitskosten, die sich meist im Bereich von rund 500 EUR bis 1.000 EUR je lfdm bewegen.
Beides kann in komplizierteren Fällen aber auch noch deutlich höher liegen. Insbesondere bei den Arbeitskosten sollte man aber gegebenenfalls mit deutlich mehr rechnen, wenn sich die Anhebungssituation komplizierter gestaltet.
Die Kosten für die Begutachtung und die Maßnahmenplanung liegen wegen des in allen Fällen hohen Aufwands fast immer zwischen 3.000 EUR und 5.000 EUR.
Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Hausanhebung ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:
- die Ausgangssituation
- die betroffene Länge, auf der angehoben werden muss
- der Aufwand für die nötigen Untersuchungen und die Maßnahmenplanung
- das Anhebungsverfahren, für das man sich entscheidet
- die Menge an Material, die für die Anhebung benötigt wird
- der Arbeitsaufwand für die Anhebung (Arbeitskosten)
- die Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens
Sind die nötigen Maßnahmen festgelegt, kann man durchaus mehrere Angebote verschiedener Unternehmen für die Ausführung einholen und vergleichen. Von Unternehmen zu Unternehmen können sich durchaus Preisunterschiede bei der Ausführung ergeben.