Grundstück begradigen: Welche Kosten sind zu erwarten?

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Völlig ebene Baugrundstücke sind ein Luxus, den nicht jeder hat. Kleinere Unebenheiten sind sehr häufig zu finden, abfallende Grundstücke stellen häufig schon ein deutliches (Kosten-)Problem beim Bau dar. Wir haben den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt, mit welchen Kosten beim Begradigen eines Grundstücks zu rechnen ist.

Frage: Was kostet es, ein Grundstück zu begradigen?

Kostencheck-Experte: Das hängt zunächst einmal völlig von der individuellen Situation, dem Ausmaß der Unebenheiten und der vorhandenen Bodenbeschaffenheit ab.

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Kleinere Unebenheiten können meist selbst ausgebessert werden.

Kleinere Unebenheiten sind kostentechnisch meist unproblematisch, das Herstellen eines Planums bei leichten Unebenheiten liegt häufig bei weniger als 10 EUR pro m². Müssen allerdings größere Erdbewegungen erfolgen, liegen die Kosten schnell zwischen 40 EUR pro m² bis 100 EUR pro m², bei abfallenden Grundstücken mit schlechter Bodenbeschaffenheit oft sogar noch darüber.

Zum Anfang einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Unser Grundstück ist auf einer Fläche von 500 m² leicht uneben, verkrautet und mit Büschen bewachsen. Wir möchten an dieser Stelle aber gerne eine ebene Rasenfläche. Wir beauftragen ein Unternehmen mit der Rodung und Einebnung dieses Grundstücksteils.

Posten Preis
Bewuchsentfernung 2.600 EUR
Wurzelstöcke entfernen (2 Stück) 200 EUR
Entsorgungskosten 150 EUR
Herstellen eines Planums 950 EUR
Gesamtkosten damit 3.900 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf einen konkreten Einzelfall mit bestimmten örtlichen Gegebenheiten und die Arbeitskosten eines einzelnen Unternehmens. Je nach Art der auszuführenden Arbeiten und der Preisgestaltung des Unternehmens können die Kosten in anderen Fällen auch unterschiedlich liegen.

Den Löwenanteil der Kosten hat in diesem Fall die Entfernung des Bewuchses verursacht. Das nachfolgende Herstellen eines Planums war deutlich weniger aufwendig und auch vergleichsweise kostengünstig. Das gilt allerdings nur bei relativ leichten vorhandenen Unebenheiten.

Frage: In welchem Preisbereich können sich die Kosten für das Begradigen von Grundstücken bewegen?

Kostencheck-Experte: Bei einfachen Planierarbeiten liegen die Kosten meist nur bei rund 2 EUR pro m² bis 5 EUR pro m². Nicht zu unterschätzen sind dabei allerdings die Kosten, die für die Entfernung eines eventuell vorhandenen Bewuchses zu rechnen sind, wenn die Arbeiten von einem Fachunternehmen ausgeführt werden.

Selbst planieren

Einfache Planierarbeiten kann man gegebenenfalls auch selbst ausführen, wenn lediglich kleinere Unebenheiten vorhanden sind. Das geht bei entsprechendem Zeitaufwand auch mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen. Wer selbst einen Minibagger mieten und ein Planum herstellen will, muss mit Kosten von rund 120 EUR pro Tag bei einzelnen Tagen und mit Kosten von rund 60 EUR bis 80 EUR pro Tag bei längeren Mietzeiträumen rechnen.

Dazu kommen gegebenenfalls noch einige weitere Kosten wie die Kosten für Betriebsstoffe, Schmierstoffe und Versicherungen sowie sogenannte Verschleißkosten. Die Lieferung und Abholung des Baggers verursacht noch weitere Kosten, wenn man den Bagger nicht selbst abholen kann.

Größere Erdarbeiten

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Je mehr Unebenheiten auf dem Grundstück vorhanden sind, desto teurer wird die Begradigung.

Wenn ein Grundstück sehr große Unebenheiten aufweist oder in einigen Bereichen abfallend ist, müssen deutlich höhere Kosten gerechnet werden.

Ist bereits Erdreich vorhanden, das zum Auffüllen verwendet werden kann, kostet das Umlagern des vorhandenen Erdreichs und das Auffüllen durch ein Fachunternehmen meist rund 15 EUR pro m² bis 20 EUR pro m².

Soll in einzelnen Bereichen Mutterboden abgetragen und für eine spätere Verwendung zwischengelagert werden, liegen die Kosten bei Mutterboden (bis 30 cm Tiefe) im Bereich von meist 5 EUR pro m² bis 10 EUR pro m², bei darüber hinausgehenden Abtragetiefen meist ebenfalls bei rund 15 EUR pro m² bis 20 EUR pro m².

Muss in größerem Maße abgegraben und verfüllt werden oder zusätzlicher Boden eingebaut werden, liegen die Kosten in den meisten Fällen zwischen 40 EUR pro m² bis 100 EUR pro m² oder noch darüber.

Entsorgung von Erdreich

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Auch durch den Abtransport der Erde entstehen weitere Kosten.

Der Abtransport und die Entsorgung von nicht mehr benötigtem Boden kostet zwischen 10 EUR pro m³ und bis zu 50 EUR pro m³, je nach Menge des Aushubs, der entsorgt werden muss. Größere Mengen ab 15 m³ sind dabei meist am günstigsten, wenn von einem Unternehmen entsorgt wird.

Bei Selbstentsorgung über den Container müssen Sie ungefähr mit Kosten zwischen 20 EUR pro m³ und 30 EUR pro m³ rechnen.

Frage: Wovon hängen die Kosten für Grundstücksbegradigungen ab?

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Die Kosten der Begradigung sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich für die Kosten sind:

  • die Größe der betroffenen Fläche
  • das Ausmaß der vorhandenen Unebenheiten
  • die Bodenbeschaffenheit
  • der Umfang der nötigen Arbeiten
  • die Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens
  • das Ausmaß an Eigenleistungen die beim Begradigen des Grundstücks erbracht werden