Was kostet eine Zahnfüllung?

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Ist ein Zahn durch Karies geschädigt oder ein kleines Stück abgebrochen, sind Zahnfüllungen die erste Wahl. Sie bestehen aus unterschiedlichen Materialien, die alle Vor- und Nachteile haben und die deshalb auf die Zahnposition, Schädigung und Behandlung abgestimmt werden müssen. Nicht alle Varianten werden zudem von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert. Was eine Zahnfüllung kostet, welche Ausführungen es gibt und viele weitere Informationen finden Sie in diesem Interview mit dem Kostencheck-Experten.

Wann benötige ich eine Füllung?

Kostencheck: Eine Zahnfüllung wird notwendig, wenn:

  • Eine Zahnschädigung durch Karies vorliegt.
  • Ein Stück eines Zahnes durch einen Unfall abgebrochen ist.
  • Die Zahnoberfläche durch starken Abrieb, beispielsweise nächtliches Knirschen, abgenutzt ist.
  • Ein Zahnhalsdefekt an freiliegenden Zahnhälsen auftritt.
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Bei andauernden Zahnschmerzen liegt meist Karies vor

Manchmal können Sie ein kleines Loch selbst mit der Zunge spüren oder der Zahn zieht unangenehm, wenn Sie heiße, kalte oder süße Speisen verzehren. Auch wenn er empfindlich auf Berührungen reagiert, liegt vermutlich ein Defekt vor. Stellen Sie derartige Schädigungen an Ihren Zähnen fest, sollten Sie möglichst schnell einen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren, denn Sie benötigen unter Umständen eine Füllung.

Welche Kosten kommen durch eine Zahnfüllung auf mich zu?

Kostencheck: Dies ist abhängig davon, für welches Material Sie sich entscheiden und wie groß der zu füllende Defekt ist. Einen ersten Überblick über die etwaige Eigenbeteiligung verschafft nachfolgende Tabelle:

Material Kosten Zuschuss der Krankenkasse Eigenanteil
Amalgam 45 EUR 45 EUR entfällt
Kompomere 45 EUR 45 EUR entfällt
Komposit 80 – 160 EUR 45 EUR 35 – 115 EUR
Keramik-Inlay 350 – 550 EUR 45 EUR 300 – 500 EUR
Gold-Inlay 450 – 700 EUR 45 EUR 400- 650 EUR

Gesetzlich Krankenversicherte bekommen im Frontzahnbereich zahnfarbene Komposits und Kompomere komplett von der Krankenversicherung bezahlt. Für alle anderen Varianten, auch für Komposit-Füllungen im Seitenzahnbereich, erhalten Sie lediglich einen Festzuschuss, der zwischen 25 und 45 EUR liegt. Die Höhe entspricht den Aufwendungen für eine kostengünstige Amalgamfüllung.

Können Sie nachweisen, dass Sie Amalgam nicht vertragen, weil eine Allergie auf dieses Füllungsmaterial vorliegt oder Sie eine Nierenschädigung haben, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für alternative Füllmaterialien.

Möchten Sie eine intakte Zahnfüllung austauschen, übernimmt die Krankenkasse die Aufwendungen für dies Maßnahme nur in Ausnahmefällen, beispielsweise bei einer nachgewiesenen Unverträglichkeit.

Übernimmt die Zusatzversicherung die Kosten für alternative Füllmaterialien?

Kostencheck: Das ist abhängig vom Vertrag sowie dem verwendeten Material und leider nicht immer der Fall. Es ist sinnvoll, bereits vor der Behandlung einen Blick in die Versicherungsunterlagen zu werfen, um vor bösen Überraschungen geschützt zu sein. Lassen Sie sich die Kostenübernahme für teure Keramik-Inlays gegebenenfalls durch die Vorlage des Heil- und Kostenplans von der Zusatzversicherung bestätigen.

Was ist eine Zahnfüllung überhaupt?

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Mit einer Zahnfüllung werden z.B. durch Karies entstandene Löcher gefüllt

Kostencheck: Mit einer Zahnfüllung, umgangssprachlich als Plombe bezeichnet, behebt und verschließt der Dentist Defekte an den Zähnen. Dadurch wird sowohl verhindert, dass Karies in tiefere Schichten vordringen kann, als auch die schmerzfreie Kaufunktion wiederhergestellt.

Häufig machen Schädigungen durch Kariesbakterien oder eine abgebrochene Ecke eine Füllung erforderlich. Der Zahnarzt säubert in diesem Fall die befallene Stelle sorgfältig. Das dadurch entstehende Loch wird dann mit einer Zahnfüllung oder einem Inlay geschlossen.

Ist die Amalgamfüllung noch zeitgemäß?

Kostencheck: Seit mehr als 150 Jahren wird diese Mischung aus Silber, Zinn, Kupfer, Quecksilber und Zink verwendet. Die häufig als Gegenargument genannte Quecksilberbelastung liegt nach Auskunft von Experten in einer unbedenklichen Größenordnung, dennoch kommt das Material bei Schwangeren und Kindern nicht mehr zum Einsatz.

Bei Amalgam handelt es sich um eine plastische Zahnfüllung, die sich beim Aushärten ausdehnt und den Zahn dicht abschließt. Das macht Amalgamfüllungen kostengünstig und es muss wenig eigene Zahnsubstanz abgetragen werden. Sie sind extrem abriebfest und fast so hart wie der natürliche Zahn, deshalb eignen sich diese Füllungen gut für die Backenzähne, wo viel Druck ausgeübt wird. Hier stört auch die silberne Farbe nicht, wegen der Amalgam im sichtbaren Bereich nicht mehr zum Einsatz kommt.

Amalgamfüllungen sind kostengünstig und werden von der Krankenkasse bezahlt, eine Zuzahlung fällt nicht an. Die Haltbarkeit ist sehr gut, sie liegt bei über zehn Jahren.

Was sind Kompomere?

Kostencheck: Diese bestehen aus einer Mischung von Glas- und Quarzteilchen. Sie sind allerdings nicht so haltbar wie andere Füllmaterialien und kommen deshalb in erster Linie:

  • bei Milchzahnfüllungen
  • Zahnhalsfüllungen sowie als
  • provisorische Füllungen an den Seiten- und Backenzähnen

zum Einsatz. Kompomer-Füllungen sind relativ preiswert, die Kosten für diese werden komplett von der Krankenversicherung übernommen. Eine Kompomer-Füllung hält etwa drei bis fünf Jahre.

Was versteht man unter einer Komposit-Füllung?

Kostencheck: Diese Füllungen werden umgangssprachlich auch als „Kunststofffüllung“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um Verbundwerkstoffe, die zu rund 70 Prozent aus Glas- und Quarzteilchen und zu 30 Prozent aus Kunststoffen bestehen. Durch ihre Zusammensetzung lässt sich diese Zahnfüllung hervorragend an die Zahnfarbe anpassen.

Komposits müssen mit dem Zahn verklebt werden. Hierzu werden mehrere dünne Schichten des Materials in den Zahn eingebracht und mit UV-Licht gehärtet. Dadurch schrumpft die Füllung nicht.

Diese Füllungen eignen sich für alle Zähne, neuartige Hybridkomposite sind auch stabil genug für die hohe Belastung im Backenzahnbereich. Die Lebensdauer moderner Kunststofffüllungen liegt bei zehn Jahren und mehr.

Aufgrund der langwierigeren Verarbeitung und des etwas teureren Materials müssen Sie bei diesen Zahnfüllungen eine Zuzahlung in Kauf nehmen. Über die Höhe dieser muss Sie der Zahnarzt im Vorfeld der Behandlung informieren. Im Durchschnitt müssen Sie zwischen 80 und 160 EUR, abhängig davon, wie ausgedehnt und damit aufwendig zu füllen der Defekt ist, aus eigener Tasche bezahlen.

Mein Zahnarzt schlägt ein Keramik-Inlay vor – was ist der Vorteil?

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Keramikfüllungen sind unsichtbar und sehr resistent

Kostencheck: Ein Inlay (Einlagenfüllung) ist die hochwertige Alternative zu anderen Zahnfüllungen. Keramik-Inlays werden im zahntechnischen Labor oder direkt in der Zahnarztpraxis hergestellt. Diese Zahnfüllungen werden eingeklebt, wodurch nicht nur optisch fast eine Einheit aus Zahn und Inlay entsteht.

Da Keramik-Inlays sehr hart sind, halten sie zehn Jahre und länger. Durch die Stabilität lassen sich auch größere Zahndefekte nahezu unsichtbar flicken. Da keine zusätzlichen Verankerungen notwendig sind, wird die eigene Zahnsubstanz geschont.

Diese ästhetisch hochwertige Zahnfüllung ist allerdings relativ teuer und die Krankenkassen übernimmt nur jene Kosten, die für eine Amalgamfüllung anfallen würden. Sie müssen deshalb mit einer Zuzahlung zwischen 300 und 500 EUR rechnen.

Welche Vorteile bieten Gold-Inlays?

Kostencheck: Diese Zahnfüllungen sind sehr gut verträglich bei langer Haltbarkeit. Allerdings bieten Sie auch Nachteile, denn die Temperatur warmer und kalter Speisen wird durch die Metalllegierung an den Zahn weitergeleitet. Das kann zu einer Empfindlichkeit der Zähne führen.

Diese Füllungen müssen immer im Labor gefertigt werden, es sind also mindestens zwei Sitzungen beim Zahnarzt notwendig. Gold-Inlays sind extrem langlebig, selbst in den Backenzähnen halten sie problemlos 15 Jahre und länger. Allerdings sind sie auch recht teuer und die Krankenkasse übernimmt nur die Kosten, die für eine Amalgamfüllung anfallen würden. Sie müssen deshalb bei einem Gold-Inlay mit einer Zuzahlung zwischen 400 und 650 EUR rechnen.

Welche Füllung eignet sich?

Kostencheck: Welche Zahnfüllung ideal ist, hängt zunächst von der Größe der Beschädigung ab. Kunststofffüllungen wurden früher nur für kleinere Löcher verwendet. Dies hat sich durch moderne Materialien geändert; diese Füllungen können zwischenzeitlich auch bei größeren Defekten und in stark belasteten Bereichen eingesetzt werden.

Inlays schließen die Lücke zwischen Füllung und Zahnkrone, sind allerdings sehr teuer und damit nicht für jeden erschwinglich.

Bei bestimmten Befunden sind mehrere Varianten sinnvoll. Hier kommt es darauf an, ob Sie bereit sind, eine gewisse Zuzahlung in Kauf zu nehmen und welche ästhetischen Ansprüche Sie haben. Lassen Sie sich eingehend von Ihrem Zahnarzt beraten. Im Heil- und Kostenplan wird er alle anfallenden Aufwendungen detailliert auflisten, sodass Sie über Ihren eventuellen Eigenanteil genau informiert sind.

Ich benötige eine Füllung – wie läuft die Behandlung ab?

Kostencheck: Mit einer Füllung kann der Zahnarzt den geschädigten Zahn schnell und, durch moderne Lokalanästhesieverfahren, für Sie völlig schmerzfrei behandeln. Er geht dabei folgendermaßen vor:

  • Karies wird entfernt und der Zahn sorgfältig desinfiziert.
  • Der Zahnarzt legt ein Förmchen um den zu füllenden Zahn.
  • Bekommen Sie eine Komposit-Füllung, wird die Zahnsubstanz mit einem Gel angeraut.
  • Da Füllungen in feuchtem Umfeld schlecht haften, werden Watterollen oder ein Kofferdam um den Zahn gelegt.
  • Für eine Kunststofffüllung wird nun ein spezieller Klebstoff aufgetragen, der Zahn und Komposit stabil verbindet. Dieser muss unter UV-Licht aushärten.
  • Das Füllmaterial wird eingebracht. Bei Amalgam ist, im Gegensatz zum Komposit, kein UV-Licht für die Aushärtung notwendig.
  • Der Zahnarzt entfernt Watterollen, Kofferdam und das Förmchen.
  • Die Passform der Zahnfüllung wird überprüft und gegebenenfalls angepasst.
  • Die Füllung wird poliert.

Erhalten Sie ein Inlay, müssen Sie zwei Termine beim Zahnarzt wahrnehmen. In der ersten Sitzung wird die Karies beseitigt. Es folgt ein Abdruck und Sie erhalten zum Schutz des Zahnes eine provisorische Füllung.

Beim zweiten Termin wird diese wieder entfernt, die endgültige Füllung eingesetzt und verklebt. Auch in diesem Fall schließt die Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung die Behandlung ab.