Ein Magenband ist manchmal für übergewichtige Menschen die letzte Rettung, denn es hilft ihnen dabei, das Gewicht deutlich zu reduzieren. In der Regel wird dieser Eingriff dann vorgenommen, wenn andere Versuche abzunehmen bereits scheiterten. Was diese Operation kostet, welche Risiken es gibt und wie sie wirkt, all dies weiß der Kostencheck-Experte.
Was ist ein Magenband?
Kostencheck: Beim Magenband handelt es sich um einen 12 Millimeter dünnen, innen hohlen Silikonschlauch. Er wird um den oberen Teil des Magens gelegt und teilt eine Magentasche (Pouch) ab. Nur dieser Teil des Organs ist aktiv, der Restmagen bleibt ungenutzt.
Das Magenband ist über einen Schlauch mit einer kleinen Kammer (Portsystem), das unter die Haut implantiert wird, verbunden. Mit einer speziellen Nadel kann Flüssigkeit in die Portkammer und das Magenband gefüllt werden.
Hierdurch lässt sich der Grad der Magenverengung regulieren: Je mehr Flüssigkeit in das Magenband gegeben wird, desto enger sitzt es. Wird hingegen Flüssigkeit abgezogen, erhält der Magen wieder mehr Raum.
Durch das Magenband wird das Hungergefühl gemindert, Sie können weniger Nahrung aufnehmen und es erfolgt eine Gewichtsreduktion.
Was kostet das Einsetzen des Magenbandes?
Kostencheck: Das ist davon abhängig, ob Sie sich für eine Operation in Deutschland oder im Ausland entscheiden:
Ort der Operation | Gesamtkosten |
---|---|
Deutschland | 7.000 – 10.000 EUR |
Ausland | 4.500 bis 5.500 EUR |
Bitte beachten Sie: Der Preis für den Eingriff kann von diesen Werten abweichen, da jede Klinik individuell kalkuliert.
Übernimmt die Krankenversicherung die Kosten?
Kostencheck: Das Magenband zählt nicht zu den Regelleistungen der Gesetzlichen Krankenkassen. Dennoch übernehmen diese ebenso wie die privaten Versicherer in vielen Fällen die Kosten.
Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkasse (MDS) haut zu diesem Zweck einen Begutachtungsleitfaden aufgelegt, in welchem detailliert festgehalten ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Die Bedingungen sind:
- Der BMI muss höher als 40 sein oder
- Größer als 35, sofern adipositasbedingte Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Schlafapnoe bestehen.
- In Ausnahmefällen, beispielsweise bei schwer einstellbarem Diabetes Typ 2, darf der BMI auch unter 35 liegen.
- Das Alter des Patienten muss zwischen 18 und 65 sein.
- Mindestens zwei erfolglose Diätversuche, Kuren und Rehabilitationen unter ärztlicher Anleitung sollten Sie nachweisen können.
- Es dürfen keine schwerwiegenden Sucht- oder psychische Krankheiten sowie schwere Stoffwechselkrankheiten vorliegen.
- Die Patientin darf nicht schwanger sein.
Damit Sie die Zusage der Kostenübernahme durch die Krankenversicherung erhalten muss zudem Ihre Bereitschaft erkennbar sein, die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten nach der Operation dauerhaft umzustellen.
Die behandelnde Klinik wird mit Ihnen gemeinsam den Antrag für die Kostenerstattung vorbereiten und ausfüllen. Es folgt ein persönliches Gespräch, in welchem sich der Schabearbeiter einen persönlichen Eindruck von Ihnen verschafft.
Lehnt die Gesundheitskasse den Antrag ab, können Sie Widerspruch einlegen. Dieser sollte in Absprache mit der behandelnden Klinik und in jedem Fall schriftlich erfolgen.
Was besagt der für die Krankenversicherung relevante BMI?
Kostencheck: Der Body-Mass-Index BMI ist ein Maß, anhand dessen sich Unter-, Normal- und Übergewicht bestimmen lassen. Er wird nach folgender Formel berechnet:
Gewicht in Kilogramm : (Größe in Meter)²
Neben dem Gewicht und der Körpergröße sollte bei der Berechnung unbedingt auch das Alter berücksichtigt werden. Es ist relevant, da sich das Normalgewicht mit dem Älterwerden verschiebt.
Wer setzt das Magenband ein und wie verläuft der Klinikaufenthalt?
Kostencheck: Der Eingriff erfolgt in der Regel minimalinvasiv in Form einer Bauchspiegelung (Laparoskopie). Fast immer wird er von einem Facharzt vorgenommen, dessen Spezialgebiet der Magen ist.
Die Operation dauert je nach körperlichen Gegebenheiten zwischen dreißig Minuten und zwei Stunden. Der Eingriff kann ambulant erfolgen. Meist wird jedoch dazu geraten, zwei bis fünf Tage im Krankenhaus zu verbringen.
In der Klinik erwartet Sie nachfolgender Ablauf:
- Es erfolgt zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt und dem Anästhesisten.
- Sie werden narkotisiert und es erfolgt das Einlegen des Magenbandes.
- Nachdem Sie im Aufwachraum wieder vollständig ansprechbar sind, werden Sie auf die Normalstation verlegt.
- Hier findet auch der behutsame Kostaufbau statt.
- Kurz vor der Entlassung erhalten Sie nochmals eine Ernährungsberatung, in der eventuelle Fragen geklärt werden können. Dies hilft Ihnen beim Übergang in den Alltag.
- Bereits nach etwa zwei Wochen können Sie wieder wie gewohnt Ihrer Berufstätigkeit nachgehen.
Wie muss ich mich mit dem Magenband ernähren?
Kostencheck: Am ersten Tag nach der Operation beginnt die Gewöhnung an die Nahrung in Form von flüssiger Kost. Diese dürfen Sie nur ganz langsam und über den Tag verteilt zu sich nehmen.
Für die folgenden vier Wochen erhalten Sie von der Klinik einen auf Sie zugeschnittenen Ernährungsplan. Etwa zwei Wochen sollten Sie weiterhin breiige Kost zu sich nehmen.
Danach folgen für weitere zwei Wochen weiche Lebensmittel. Im Anschluss können Sie wieder normale essen. Es bleiben allerdings kleinere Einschränkungen bestehen:
- Sie müssen nicht nur weniger essen als bisher, sondern die Nahrungsmittel auch gründlicher kauen. Geschieht dies nicht, kann der Nahrungsbrei den Engpass unter Umständen nicht passieren.
- Einige Speisen wie langfasriges Fleisch und bestimmte Gemüsesorten können Probleme verursachen.
- Essen und Trinken müssen Sie künftig zeitlich trennen, da schon geringe Flüssigkeitsmengen den Vormagen für kurze Zeit vollständig füllen.
- Süßigkeiten, Softdrinks, Alkohol, gehaltvolle Suppen und Breie müssen Sie als Magenbandträger meiden. Diese gelangen ungehindert durch die Engstelle und können so den Abnahmeerfolg zunichte machen.
Welche Vorteile hat das Magenband gegenüber magenverkleinernden Operationen?
Kostencheck: Das Einsetzen des Magenbandes ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff, der nur ein minimales Risiko für den Patienten birgt. Dieser Vorteil darf nicht unterschätzt werden, denn gerade übergewichtige Menschen haben ein deutlich erhöhtes Operationsrisiko.
Zudem kann das Magenband jederzeit und relativ einfach wieder entfernt werden. Magenverkleinernde Maßnahmen hingegen sind nicht reversibel.
Welche Risiken gibt es?
Kostencheck: Grundsätzlich bestehen beim Einsetzen des Magenbandes die üblichen Operationsrisiken. Hierzu gehören:
- Blutungen,
- Verletzungen des Magens und anderer Organe,
- Infektionen,
- Wundheilungsstörungen
- Probleme durch die Narkose.
Nicht die risikoarme Operation ist also das Problem, sondern vielmehr die Komplikationen, die Monate oder Jahre nach dem Einsetzen auftreten können:
Art | Prozentsatz |
---|---|
Verschiebung des Magenbandes | 5,5 Prozent der Fälle |
Volumenzunahme des Vormagens durch allmähliche Aufdehnung 5,5 Prozent der Fälle | |
Leck im Magenband oder im Verbindungsschlauch zum Port | 3,6 Prozent der Fälle |
Aufdehnung der Speiseröhre | 3 Prozent der Fälle |
In sehr schwerwiegenden Fällen kann es zu einer Durchstoßung des Madenbandes durch die Magenwand in den Magen kommen. Auch eine Infektion der Portkammer mit Krankheitserregern ist möglich.
Studien belegen, dass in in etwa 30 bis 50 Prozent der Fälle eine Revisionsoperation notwendig wird. Dies ist nicht unproblematisch, da bei jedem chirurgischen Eingriff Verklebungen und Vernarbungen entstehen können. Diese erschweren Folgeoperationen und können massive Komplikationen bis hin zum Darmverschluss verursachen.
Wie wirksam ist diese Operation?
Kostencheck: Verglichen mit anderen Methoden der Magenverkleinerung wie dem Schlauchmagen oder dem Magenbypass wird durch ein Magenband die geringste Gewichtsabnahme erzielt.
In der Regel verringert sich das Körpergewicht im ersten Jahr um 10 bis 25 Prozent. Eine Person mit einem Ausgangsgewicht von 130 Kilogramm kann also zwischen zehn und dreißig Kilo abnehmen. In den Folgejahren ist ein geringerer Gewichtsverlust möglich, aber nicht garantiert.
Reicht diese Abnahme nicht aus, kann das Magenband entfernt werden und es kann sinnvoll sein, eine magenverkleinernde Operation ins Auge zu fassen.
Wann kann kein Magenband gelegt werden?
Kostencheck: Voroperationen und Fehlbildungen des Magens, bestehende Magengeschwüre, Suchterkrankungen und unbehandelte Essstörungen wie Bulimie sind Ausschlusskriterien. Auch wenn Sie dauerhaft blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen müssen, kann kein Magenband gesetzt werden.
Nimmt jeder durch das Magenband zuverlässig ab?
Kostencheck: Das Magenband war früher die am häufigsten angewandte Methode zur Behandlung von Adipositas. Die oben bereits genannten Komplikationen haben aber letztendlich dazu geführt, dass heute doppelt so viele Magenbänder entfernt wie eingesetzt werden.
Zudem lässt sich die künstliche Engstelle überlisten und wirkt dann gar nicht mehr. Wer nicht konsequent auf seine Ernährung achtet, der nimmt mit Magenband nicht ab oder sogar zu. Kalorienreiche Getränke und Süßwaren, welche den Engpass ungehindert passieren können sowie das Essen zahlreicher kleiner Zwischenmahlzeiten können zu einer ungewollt hohen Kalorienaufnahme führen und das Diätziel würde zunichte gemacht.
Fazit:
Das Magenband ist ein flexibler Schlauch aus Silikon, der um den oberen Teil des Magens gelegt wird. Er mündet in einen Zugang am Bauch, der dazu dient, Kochsalzlösung in das Magenband zu pumpen. Dadurch lässt sich der Durchmesser verkleinern und es können nur noch geringe Nahrungsmengen aufgenommen werden.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Eingriff, die sich auf 4.500 bis 10.000 EUR belaufen, in vielen Fällen.
Durch das Magenband sind gute Ergebnisse bei der Gewichtsreduktion möglich. Allerdings hält diese häufig nur so lange, wie Sie das Magenband tragen. Leider treten im Laufe der Zeit jedoch mehr Nebenwirkungen als bei anderen Verfahren der Magenverkleinerung auf. Daher wird diese Operation heute nur noch selten durchgeführt.