Ist eine gewisse Grundfeuchte im Untergrund vorhanden, kann man seine Gartenwege auch kostengünstig als wassergebundene Decke anlegen. Wie ein solcher Aufbau aussieht und welche Kosten pro m² dafür zu rechnen sind, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.
Frage: Wie teuer ist eine wassergebundene Decke für Wege?
Kostencheck-Experte: Das hängt im Einzelfall natürlich immer davon ab, welche Schichtstärken aufgebaut werden und welche Materialien dafür verwendet werden. Ganz allgemein gesprochen kann man aber in den meisten Fällen davon ausgehen, dass die Materialkosten pro m² gegenüber klassischem Betonpflaster um rund ein Drittel niedriger liegen.
Für eine wassergebundene Decke wird auf den verdichteten Untergrund eine Tragschicht aus 0/32 mm Schotter aufgebracht. Die Stärke der Tragschicht sollte dabeirund 15 cm bis 20 cm betragen, das notwendige Gefälle (Seitengefälle oder Dachgefälle) wird dabei beim Planung schon berücksichtigt.
Auf die Tragschicht kommt eine rund 6 cm starke, gut verdichtete Ausgleichsschicht mit Körnung 0/16 mm und eine lediglich rund 3 cm starke Deckschicht mit Körnung 0/8 mm, die aufgewalzt wird. Danach muss die Deckschicht mehrfach nachgewalzt werden und der Weg mehrere Wochen unter Befeuchtung ruhen, bevor er begangen werden kann.
Aufgrund der geringeren Schichtenstärke ergibt sich gegenüber herkömmlichen Pflasterungen ein beträchtlicher Vorteil bei den Materialkosten.
Den geringeren Herstellungkosten steht jedoch ein deutlich höherer Wartungs- und Instandhaltungsaufwand für die Wege im Vergleich zu gepflasterten Wegen gegenüber, der ebenfalls berücksichtigt werden muss.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir wollen einen rund 25 m langen Weg durch unseren Garten mit einer wassergebundenen Decke selber bauen und rechnen die Materialkosten zusammen. Unser Weg soll rund 1 m breit werden.
Posten | Preis |
---|---|
elektrische Rüttelplatte mieten (Wochenmiete) | 160 EUR |
Recyclingschotter 0/32 mm Beton, 9 Tonnen | 280 EUR |
Ausgleichsschicht Schotter 0/16 mm, 1,5 t | 60 EUR |
Deckschicht, 0/8 mm Edelsplitt, 1 t | 45 EUR |
Lieferkosten gesamt | 150 EUR |
Gesamtkosten Wegematerial damit | 695 EUR |
Kosten pro m² Weg damit | 27,80 EUR pro m² |
Die Kosten für den Wegebau können je nach verwendeten Materialien und Bezugsquelle für das Material deutlich unterschiedlich liegen. Zu achten ist außerdem auf die entstehenden Nebenkosten, die je nach Einzelfall unterschiedlich sein können.
Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Materialkosten?
Kostencheck-Experte: Schotter der Körnung 0/32 mm kostet im günstigsten Fall (Recycling-Schotter) zwischen rund 5 EUR bis 25 EUR pro Tonne. Pro ermitteltem Kubikmeter Volumen werden 1,5 t Schüttgut benötigt, durch die vorgenommene Verdichtung der Tragschicht noch etwas mehr.
Für die Ausgleichsschicht kann mit Kosten von rund 30 EUR pro Tonne aufwärts gerechnet werden. Auch hier ist ein entsprechender Mehrbedarf aufgrund der Verdichtung zu planen.
Für die Deckschicht ist bei hochwertigen Splitten mit Kosten ab rund 20 EUR pro Tonne zu rechnen, Edelsplitte können auch bis zu 70 EUR pro Tonne und mehr kosten.
Mehr zu den Kosten für Schotter finden Sie an dieser Stelle, mehr zu den Kosten von Splitt an dieser Stelle.
Zusätzlich zu den Kosten sind noch Mindermengenzuschläge und Lieferkosten zu berücksichtigen. Regional können die Preise je nach Verfügbarkeit einzelner Gesteinssorten deutlich unterschiedlich sein. Für die Gesamtkosten spielt zudem die verwendeten Schotter- und Splittarten eine wichtige Rolle.
Rüttelplatten kann man ab rund 120 EUR pro Woche mieten, dazu kommen gegebenenfalls je nach Anbieter noch Nebenkosten bei der Miete sowie Kosten für die Betriebsmaterialien (Benzin, Schmierstoffe). Bei elektrischen Rüttelplatten entfällt dieser Aufwand, dafür sind entsprechende Stromkosten zu tragen.
Frage: Wovon hängen die Kosten für eine wassergebundene Decke ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:
- die Größe des gebauten Weges (Länge und Breite)
- die gewählten Schichtstärken
- die verwendeten Materialsorten
- die Preise für die Materialien (abhängig auch von der Bezugsquelle)
- die Zusatzkosten bei der Materialbestellung (Lieferkosten, Mindermengenzuschläge, etc.)
- die Kosten für die Miete benötigter Werkzeuge (z. B. Rüttelplatten)
- die Nebenkosten bei der Gerätemiete und die Kosten für Verbrauchsmaterialien (z. B. Treibstoffe, Schmierstoffe)