Der aus dem Zahnfleisch herausragende, sichtbare Teil des Zahnes wird als natürliche Zahnkrone bezeichnet. Ist diese durch fortgeschrittene Karies, einen Unfall oder Abnutzung soweit zerstört, dass der Zahn nicht mehr mit einer Füllung oder einem Inlay stabilisiert werden kann, setzt der Zahnarzt eine künstliche Zahnkrone auf den verbleibenden Teil. Was dieser hochwertige Zahnersatz kostet sowie viele weitere Fragen rund um das Thema „Zahnkrone“ erläutern wir in diesem Interview mit dem Kostencheck-Experten.
Was ist eine Zahnkrone?
Kostencheck: Eine Zahnkrone kann Zähne retten, deren sichtbarer Teil ganz oder teilweise zerstört ist. Auf die noch intakte Wurzel wird dann eine Art Hut aus einer Metalllegierung oder einem anderen Material aufgesetzt, sodass die ursprüngliche Form des Zahnes wiederhergestellt ist. Prinzipiell kann jeder Zahn mit einem derartigen Schutz versehen werden, egal ob es sich um einen Schneide-, Eck- oder Backenzahn handelt. Sogar Fehlstellungen der Zähne lassen sich manchmal, und dies ohne langwierige Zahnspangenbehandlung, durch eine Krone korrigieren.
Was kostet eine Zahnkrone?
Kostencheck: Die Kosten für Zahnkronen differieren stark, da sie von verschiedenen Faktoren wie dem Material und der Stelle des beschädigten Zahnes, aber auch dem Zahnarzt- und Laborhonorar, abhängig sind.
Einen Überblick, mit welchen Aufwendungen Sie in etwa rechnen müssen, verschafft nachfolgende Tabelle:
Art der Krone | Höhe des Eigenanteils |
---|---|
Nicht-Edelmetall | 300 – 500 EUR |
Teilverblendung | 400 – 600 EUR |
Teilkeramik | 400 – 600 EUR |
Vollkeramik | 700 – 1.000 EUR |
Cerec | 350 – 550 EUR |
Gold | 500 – 700EUR |
Vollguss | 250 – 400 EUR |
Teleskopkrone | AB 600 EUR |
Wann ist eine Zahnkrone nötig?
Kostencheck: Zahnkronen sind eine sehr effektive Lösung, muss ein verletzter oder fehlender Zahn ersetzt werden. Sie lassen sich auf die eigene Zahnwurzel oder ein Implantat aufsetzen.
Die Gründe, die ein Überkronen notwendig machen, sind vielfältig:
- Karies hat den eigenen Zahn soweit zerstört, dass Füllungen nicht mehr eingebracht werden könnten.
- Sie benötigen eine Brücke, welche eine Stabilisierung der Zähne erforderlich macht.
- Ein Zahn mit Wurzelfüllung verfärbt sich dunkel oder ist spröde geworden.
- Der von einer Klammer umfasste Zahn einer Prothese weist einen Defekt auf und benötigt einen zusätzlichen Schutz.
- Im sichtbaren Bereich besteht eine ästhetisch störende Fehlstellung der Zähne, eine kieferorthopädische Regulierung durch eine Zahnspange ist allerdings keine Option.
- Durch nächtliches Zähneknirschen ist der Substanzverlust der Zähne so hoch, dass Füllungen nicht mehr genügen und nur eine stabile Überkronung in Frage kommt.
Wie hoch ist der Festzuschuss der Krankenkasse?
Kostencheck: Die Krankenversicherung zahlt seit 2005 für Zahnkronen nur noch einen festen Zuschuss. Bei der Bemessung diesen kommt es darauf an, ob der zu überkronende Zahn im sichtbaren Bereich liegt. Die Regelversorgung im hinteren Bereich ist eine Metallkrone, im sichtbaren Zahnbereich wird eine teilverblendete Krone bezuschusst. Die sogenannte Verblendungsgrenze beginnt im Oberkiefer hinter dem vierten Zahn, im Unterkiefer hinter dem fünften.
In nachfolgender Tabelle haben wir die aktuellen Zuschüsse aufgelistet. Diese können jedoch von Krankenkasse zu Krankenkasse geringfügig variieren:
Art | ohne Bonus | Bonus 20 % | Bonus 30 % | doppelter Festzuschuss |
---|---|---|---|---|
Krone im nicht sichtbaren Bereich | 155,80 EUR | 186,96 EUR | 202,54 EUR | 311,60 EUR |
zuzüglich bei einer Krone mit Verblendung | 52,75 EUR | 63,30 EUR | 68,58 EUR | 105,50 EUR |
Daraus ergibt sich ein Zuschuss je Krone, abhängig von der Lage und dem Bonus, der zwischen 155,80 und 271,22 EUR liegt. Entsprechend der Härtefallregelung können Sie bis zu 417,10 EUR erhalten.
Was hat es mit dem Bonus auf sich?
Kostencheck: Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt, sollten Sie sich dies unbedingt in Ihrem Bonusheft bestätigen lassen. Bereits eine Routinekontrolle im Jahr genügt, um höhere Zuzahlungen der Krankenkasse zu erhalten. Einzige Bedingung hierfür: Das Bonusheft muss lückenlos geführt sein.
Können Sie dies verweisen, erhalten Sie schon nach 5 Jahren einen um 20 Prozent erhöhten Festzuschuss. Nach 10 Jahren steigt der Bonus sogar auf 30 Prozent.
Achtung: Das Bonusheft, das vom Zahnarzt abgestempelt wird, darf nicht mit dem Bonusprogramm der Krankenkassen verwechselt werden. Mit diesem können Sie sich zwar attraktive Prämien sichern, auf die Kosten beim Zahnarzt wirkt es sich jedoch nicht aus.
Gibt es auch höhere Zuschüsse für Geringverdiener?
Kostencheck: Können Sie die Zahnkrone nicht aus eigener Tasche bezahlen, müssen Sie dennoch nicht auf diesen Zahnersatz verzichten. Gesetzlich Krankenversicherte mit geringem Einkommen erhalten auf Antrag bis zu 100 Prozent der Kosten der Regelversorgung erstattet.
Hierzu müssen Sie einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse stellen, in dem Sie Ihre Lebenssituation erklären und Ihre Vermögensverhältnisse offenlegen. Auch der Heil- und Kostenplan des behandelten Zahnarztes muss vorgelegt werden.
Unser Tipp: Überschreiten Sie die Einkommensgrenze, können Sie dennoch von der Härtefallregelung profitieren. Auf Antrag können Sie eine Zulage zum Festzuschuss von 50 Prozent erhalten. Die Höhe der Zuzahlung ist vom Einzelfall abhängig. Genaue Informationen erhalten Sie bei Ihrer Krankenversicherung.
Bezahlt die Zahnzusatzversicherung?
Kostencheck: Um hohe Zahnarzt- beziehungsweise Zahnersatzkosten aufzufangen, haben viele Patienten eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen. Diese deckt in den meisten Fällen zumindest einen Teil der Kosten für die Zahnkrone. Wie viel Sie im Einzelfall erhalten, geht aus den Versicherungsbedingungen hervor.
Es ist ratsam, den Heil- und Kostenplan des Zahnarztes bereits im Vorfeld bei der Versicherung einzureichen und sich die (teilweise) Kostenübernahme bestätigen zu lassen. So sind Sie vor Überraschungen, beispielsweise weil die Zusatzversicherung die teure Cerec-Krone nicht übernehmen will, gefeit.
Welche unterschiedlichen Zahnkronen gibt es?
Kostencheck: Es gibt viele verschiedene Formen der Zahnkrone. Die gängigsten haben wir in nachfolgender Tabelle zusammengefasst:
Art | Erklärung |
---|---|
Vollgusskrone | Diese bestehen aus Gold oder anderen Metalllegierungen und ist sehr stabil. Durch die metallische Färbung eignet sich die Metallkrone aber nur für Zähne im hinteren, unsichtbaren Bereich. Diese Krone kann sehr dünn gearbeitet werden, deshalb muss nur wenig eigene Zahnsubstanz geopfert werden. Aufgrund der ästhetischen Anforderungen an einen möglichst natürlich aussehenden Zahnersatz kommen diese Kronen heute nur noch selten zum Einsatz. Verglichen mit anderen Zahnkronen sind Vollgusskronen relativ preiswert. |
Verbendmetallkeramikkronen | Diese Zahnkrone besteht aus einer, von zahnfarbener Keramik ummantelter, Metallkappe, die den beschliffenen Zahnstumpf bedeckt. Dadurch sieht diese Krone einem echten Zahn täuschend ähnlich. |
Vollkeramikkrone | Diese sind die ästhetisch ansprechendste Lösung, da sie komplett aus zahnfarbenem Porzellan bestehen. Deshalb kommen Vollkeramikkronen insbesondere bei den Frontzähnen zum Einsatz. Selbst wenn am Kronenrand das Zahnfleisch ein wenig zurückgehen sollte, wird bei dieser Krone kein unschöner Metallrand sichtbar. |
Kunststoffkrone | Diese werden nur als provisorische Krone verwendet. Sie dienen als Übergangslösung, beispielsweise bis die endgültige Krone eingesetzt werden kann. |
Cerec-Krone | Auch diese Krone besteht aus Keramik. Sie wird allerdings nicht im Labor gefertigt, sondern mit einem speziellen Cerec-Gerät direkt in der Praxis des Zahnarztes. Dadurch müssen Sie zum Einsetzen der Krone nur einen einzigen Termin vereinbaren. |
Teleskopkrone | Die Teleskopkrone besteht aus einem Innen- und Außenteleskop, die ineinander gesteckt und mittels einer Teleskopprothese am Zahn befestigt werden. Sie kommt zum Einsatz, möchte der Patient den Zahnersatz herausnehmen, trotzdem dieser fest mit dem eigenen Zahn verankert ist. Teleskopkronen sind allerdings sehr teuer und kommen schon aus diesem Grund selten zum Einsatz. |
Gibt es Zahnkronen schon lange?
Kostencheck: Bereits die Etrusker haben einen ähnlichen Zahnersatz genutzt, um fehlende Zähne dauerhaft zu ersetzen. Die noch heute gebräuchliche Form gibt es seit etwa 1900. Seit dieser Zeit wurden die Materialien und die Ausführung kontinuierlich verbessert. Die in 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte Metallkeramikkrone hat diesen Zahnersatz revolutioniert. Zwischenzeitlich gibt es auch komplett metallfreie Zahnkronen und sogar solche, die computergefertigt in einer einzigen Zahnarztsitzung eingesetzt werden können.
Wie läuft die Behandlung ab?
Kostencheck: Das Einsetzen einer Krone, mit Ausnahme der Cerec-Krone, erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird der Zahn saniert; benötigt der Zahn eine Wurzelbehandlung müssen alle Entzündungen vollständig ausgeheilt sein. Der Zahnarzt bestimmt zunächst die Farbe der Zähne, damit sich neue Krone harmonisch in die Zahnreihe einfügt.
Im Anschluss werden Abdrücke von beiden Kiefern genommen. Erst dann wird der Zahn, auf den die spätere Krone gesetzt wird, beschliffen. Es folgt ein erneuter Abdruck. Nun kann der Zahntechniker im Labor die neue Zahnkrone fertigen.
Übergangsweise bekommen Sie eine provisorische Kunststoffkrone eingesetzt, damit der Zahnnerv vor Reizungen geschützt ist.
In einer weiteren Sitzung setzt der Zahnarzt die Krone ein. Dazu wird sie nochmals genauestens angepasst, denn sie muss absolut lückenfrei in den Zahnstumpf übergehen. Nur so ist sichergestellt, dass keine Bakterien in den Zahn eindringen können. Auch der Biss mit dem Gegenkiefer wird gründlich überprüft. Im Anschluss wird die Zahnkrone, abhängig vom Material, eingeklebt oder -zementiert.
Wie lange hält eine Zahnkrone?
Kostencheck: Vollmetallkronen können, sofern sie gut gepflegt werden, bis zu 25 Jahre und länger halten. Die Lebensdauer von Verblendkronen ist etwas geringer, manchmal sehen diese bereits nach zehn Jahren nicht mehr schön aus. Die Haltbarkeit von Vollkeramikkronen liegt bei ungefähr 15 Jahren.
Maßgeblich verantwortlich dafür, wie lange eine Krone hält, ist die Mundhygiene. Insbesondere am Zahnfleischrand lagern sich schnell Bakterien ab, die zu Entzündungen führen können. Sorgfältiges und regelmäßiges Zähneputzen verlängert die Lebensdauer Ihrer teuren Zahnkrone wesentlich. Hierbei sollten neben der Zahnbürste auch Interdentalbürsten und/oder Zahnseide zum Einsatz kommen.