Allergisch oder nicht: Was kostet ein Allergietest?

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Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Um diese zu diagnostizieren, kann der Allergologe oder Hausarzt auf verschiedene Testverfahren zurückgreifen. Was die Testung kosten und ob die Krankenversicherung die Aufwendungen trägt, klären wir in diesem Artikel. Zudem finden Sie hier viele wichtige Informationen rund um dieses Thema.

Was ist ein Allergietest?

Kostencheck: Als Allergie wird eine Reaktion des Immunsystems auf harmlose Stoffe wie Pollen, bestimmte Nahrungsmittel oder Tierhaare bezeichnet. Die Allergene sensibilisieren das Immunsystem und dieses produziert Antikörper. Bei erneutem Kontakt mit dem Auslöser der Allergie kommt es zu starken Symptomen. Typisch sind:

  • gerötete Augen
  • Niesen
  • Husten
  • Atemnot
  • Fließschnupfen
  • Hautausschlag

Was kostet der Allergietest?

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Es gibt Allergietest für Zuhause und welche, die beim Arzt gemacht werden können.

Kostencheck: Wie viel ein Allergietest kostet, kann nicht einheitlich beziffert werden. Dies ist abhängig von der Zahl und der Art der verwendeten Testlösungen und davon, ob ein Prick- oder Bluttest vorgenommen wird.

Kostenübersicht Preis
Selbsttest für Zuhause 20 – 100 EUR
Allergietest beim Arzt 300 – 500 EUR

Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesen Angaben nur um grobe Richtwerte handelt.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den Allergietest?

Kostencheck: Die Aufwendungen für die gängigsten Testverfahren werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Einzige Voraussetzung hierfür ist, dass der Arzt attestiert, dass die Untersuchung sinnvoll ist.

Sind Sie Mitglied einer privaten Krankenkasse, werden die Kosten ebenfalls von der Versicherung getragen. Allerdings gilt auch hier: Der Arzt muss den Verdachten hegen, dass eine Allergie die Ursache Ihrer Beschwerden ist.

Möchten Sie ganz sichergehen, dass Ihre Krankenversicherung den Test bezahlt, sollten Sie sich noch vor dem Test die Übernahme bestätigen lassen.

Wie läuft der Allergietest beim Arzt ab?

Kostencheck: Es gibt verschiedene Diagnosemöglichkeiten. Recht häufig wird ein Bluttest (In-vitro-Antikörper-Test) gemacht. Hierbei wird das Blut auf Stoffe untersucht, die Aufschluss über eine bestehende Allergie geben können.

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Eine häufige Methode ist der Pricktest beim Arzt.

Schnell durchführbar und einfach ist der Pricktest. Der Arzt bringt das Allergen auf die Haut, meist des Unterarms, auf. Im Anschluss wird diese leicht angeritzt. Der Mediziner beobachtet nun, ob sich Symptome wie Rötungen, Schwellungen oder Bläschen zeigen.

Lebensmittel zählen zu den häufigen Allergieauslösern. Die körperliche Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel kann mit einem Provokationstest nachgewiesen werden. Hierfür atmen Sie eine geringe Dosis der im Verdacht stehenden Substanz ein. Der Arzt misst gleichzeitig die Lungenfunktion. Nimmt diese ab, ist das Allergen zweifelsfrei identifiziert.

Birgt ein Allergietest auch Risiken?

Kostencheck: Jeder Allergietest birgt das Risiko starker Reaktionen wie

  • Herzrasen,
  • Atemnot,
  • Unwohlsein

bis hin zum allergischen Schock. Deshalb hält der Arzt bei Allergietestungen stets ein Notfallmedikament bereit. Zudem müssen Sie nach dem Test noch mindestens eine halbe Stunde in der Praxis bleiben.

Wann sollte kein Test durchgeführt werden?

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Wenn Sie ein Risiko auf schwere allergische Reaktionen haben, sollten Sie keinen Allergietest machen.

Kostencheck: Fast immer ist es sinnvoll, das auslösende Allergen zu kennen, denn nur so lässt sich übermäßiger Kontakt vermeiden. Kein Allergietest sollte gemacht werden:

  • Wenn ein sehr hohes Risiko für schwere allergische Reaktionen durch den Test besteht.
  • Sie unter Hautkrankheiten im benötigten Testbereich leiden.
  • Bei bestehender Schwangerschaft.
  • Wenn Sie Betablocker einnehmen.

Sind Allergietests für Zuhause sinnvoll?

Kostencheck: Hegen Sie den Verdacht, unter einer Allergie zu leiden, können Sie zunächst in Eigenregie einen Test durchführen. Diesen erhalten Sie beispielsweise im Internet oder in der Apotheke. Selbsttests sollten allerdings nicht als sichere Diagnose angesehen werden.

Deshalb ist es ratsam, bestätigt dieser Test die Überempfindlichkeit, zur weiteren Abklärung einen Arzt aufsuchen.

Was sind die häufigsten Allergieauslöser?

Kostencheck: Diese Allergene haben wir in nachfolgender Tabelle übersichtlich zusammengefasst:

Art Auslösende Stoffe
Inhalations-Allergen Gräser- und Blütenpollen, Pilzsporen, Mehl, Hausstaub, Tierhaarbestandteile, flüchtige Lösungsmittel
Nahrungsmittel Milcheiweiß, Milchprodukte, Eier, Fleisch, Schalentiere, Lebensmittelzusätze, Nüsse, Samen, Obst, Gemüse, Soja
Kontakt-Allergene Wolle, Seide, Färbemittel, Lösungsmittel, Kosmetikprodukte, Augentropfen, Reinigungsmittel für Kontaktlinsen, Pflanzensekrete, Latex, Metalle (Nickel, Silber, Kupfer, Zink)
Arzneimittel Bestimmte Antibiotika oder artfremdes Eiweiß in Injektionslösungen
Insektengift Diese gelangen durch einen Stich in den Körper (Biene, Wespe, Kriebelmücke)

Die Allergie wurde festgestellt. Wie geht es nun weiter?

Kostencheck: Das hängt davon ab, unter welcher Allergie Sie leiden. Oberstes Gebot ist die Vermeidung des Kontaktes mit den Allergieauslösern, beispielsweise Pollen oder Tierhaaren.

Des Weiteren stehen heute verschiedene Medikamente zur Verfügung, welche die Reaktion lindern. Allerdings verbessert die Akut-Therapie die Überempfindlichkeit nicht dauerhaft und kann auch das Risiko einer Verschlimmerung nicht mindern.

Sehr hilfreich kann eine Hyposensibilisierung (Allergie-Impfung) sein. Ziel dieser Behandlungsform ist es, den Körper allmählich an den allergieauslösenden Stoff zu gewöhnen. Die Kosten für diese meist mehrjährige Therapie tragen fast immer die Krankenkassen.