Wer sein Auto liebt, der stellt es geschützt auf dem eigenen Grundstück unter. Dafür ist eine Garage nötig. Welche Kosten für einfache Fertiggaragen anfallen können, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Warum überhaupt eine Garage – und warum gerade Fertiggaragen?
Kostencheck-Experte: Für eine Garage spricht so einiges: In einer Garage ist das eigene Fahrzeug komplett vor Witterung geschützt untergestellt. Das ist zwar annähernd auch bei einem Carport der Fall, allerdings gibt es dort keinen „Rundumschutz“, wie in der Garage.
Wer sich im Winter auch gern das Eiskratzen am Auto ersparen möchte, profitiert ebenfalls von der Garage. Im Inneren einer Garage frieren Scheiben gewöhnlich nicht zu – selbst wenn es draußen sehr kalt ist.
Das Fahrzeug ist auch sonst vor vielen Risiken geschützt, wenn es in einer geschlossenen Garage steht – etwa davor, gestohlen oder durch Vandalen beschädigt zu werden. Teuer zu behebende Hagelschäden kommen bei Fahrzeugen, die zu Hause immer in der Garage untergebracht werden, auch deutlich seltener vor.
Viele Versicherungen geben deshalb Nachlässe auf die Versicherungsprämie, wenn das Fahrzeug auf dem eigenen Grundstück in einer verschlossenen Garage abgestellt wird, anstatt auf der Straße vor dem Haus im Freien zu stehen.
Darüber hinaus erhöhen auch sehr niedrige Temperaturen draußen den Verschleiß eines Fahrzeugs beträchtlich, wenn es heftigen Temperaturwechseln ausgesetzt ist. Garagen – auch wenn sie ungeheizt sind – sind dagegen praktisch immer frostfrei und auch frei von durch die Luft wehendem Streusalz im Winter.
Zuguterletzt ist eine Garage fast immer mehr als nur eine Garage:
- ein geschützter und gesicherter Abstellplatz für die Fahrräder, Dreiräder und sperrige Sportgeräte (wie etwa das Standup-Board oder das Surfbrett
- ein Platz für sperriges Werkzeug
- ein Zwischenlager für alles, was demnächst benötigt wird
- eine behelfsmäßige Werkstatt
- ein Behelfs-Partyraum wenn es bei einer Feier draußen einmal zu regnen beginnt
Alle diese Dinge kann man von einem Carport in der Regel nicht erwarten – bei häufig sogar ähnlichem Errichtungsaufwand. Die Garage ist hier also fast immer die bessere Alternative.
Die Antwort warum sich Fertiggaragen lohnen ist dabei relativ einfach: Eine selbst gebaute (Massiv-)Garage kostet meist ein Mehrfaches im Vergleich zu einer Fertiggarage und bringt auch eine Menge Aufwand mit sich. Wer nicht gleich beim Bau des Hauses eine Garage mit errichten lässt, muss später beträchtlichen Aufwand in Kauf nehmen: von teurer Planung und Genehmigung bis hin zum Beaufsichtigen der Baustelle bis zur endgültigen Fertigstellung – was durchaus seine Zeit dauern kann. Das Hauptargument gegen eine Massivgarage sind aber ganz eindeutig die hohen Kosten bei einer nachträglichen Errichtung.
Frage: Was kosten Fertiggaragen in der Regel?
Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal natürlich nicht sagen – das hängt weitestgehend von der Größe und Ausführung der Garage ab.
Im günstigsten Fall bekommt man eine sehr einfache, kleine Blechgarage bereits für einen Preis von knapp über 1.000 EUR, dazu muss man allerdings die Kosten für das Fundament rechnen sowie die Liefer- und Aufstellkosten. Höherwertige Varianten kosten dann aber durchaus bereits zwischen 2.500 und 4.500 EUR, Doppelgaragen sind natürlich teurer.
Etwas massivere Betongaragen, die gegenüber den einfachen Blechgaragen einige Vorteile haben, bekommt man als Fertiggarage meist ab rund 4.000 EUR.
Nach oben hin ist der Preis aber immer offen – man kann selbst bei einer recht günstigen Blechgarage durch eine Vielzahl von Sonderausstattungen und Extrawünschen den Preis sehr weit nach oben treiben.
Die etwas weniger nachgefragten Blockbohlen-Garagen (ähnliche Bauweise wie ein Gartenhaus) bekommt man in der Regel auch schon recht kostengünstig: ab rund 1.500 EUR – 2.000 EUR muss man für eine solche Garage rechnen.
Einige Preisbeispiele für Fertiggaragen:
Garagenart | Ausführung | Preis (ohne Lieferung, Montage und Fundament) |
---|---|---|
Fertiggarage Stahl | Schwingtor, Massiv-Look | 1.690 EUR |
Holz-Fertiggarage | ohne Tor, mit Pultdach und integriertem Schuppen | 4.829 EUR |
Blech-Fertiggarage | Blechoptik, zweiflügeliges Tor | 599 EUR |
Beton-Fertiggarage | 6 x 3 m, sehr hochwertige und robuste Ausführung | 8.500 EUR |
Das sind natürlich nur einzelne Preisbeispiele für bestimmte Garagenmodelle gelten.
Unsere Preisbeispiele zeigen aber bereits sehr deutlich, dass es Fertiggaragen auch sehr günstig sein können – hochwertigere Ausführungen haben dann aber dennoch auch ihren Preis.
Im Vergleich zu einer Massivgarage, für die man in den meisten Fällen Kosten ab rund 10.000 EUR aufwärts veranschlagen muss, sind alle Fertiggaragen immer noch deutlich kostengünstiger.
Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für eine Fertiggarage in der Regel ab?
Kostencheck-Experte: Hier muss man einige Faktoren in Betracht ziehen:
- das Material, aus dem die Garage besteht
- die Größe der Garage
- die Dachform der Garage
- die Ausführung der Garage, insbesondere des Garagentors
- die Sonderausstattungen der Garage
- die Fundamentkosten
- die Liefer- und Montagekosten
Auch die Preisgestaltung der einzelnen Hersteller spielt oft eine entscheidende Rolle – vergleichbar ausgeführte Garagen können bei unterschiedlichen Herstellern oft deutlich unterschiedliche Preise haben.
Frage: Welche Rolle spielt das Material für die Kosten?
Kostencheck-Experte: Stahl- und Stahlblechgaragen gehören zu den kostengünstigsten Garagen. Hier beginnen die Preise meist bei etwas über 1.000 EUR.
Auch Holzgaragen sind im Allgemeinen noch etwas günstiger – vielfach liegen die Preise hier nur geringfügig über denen von Stahlgaragen in ähnlicher Größe und Ausführung.
Für ihre Größe vergleichsweise am teuersten sind Betongaragen – hier muss man oft den doppelten bis dreifachen Preis im Vergleich zu einem ähnlich ausgeführten Stahlmodell bezahlen. Dafür sind Betongaragen natürlich auch deutlich robuster und sehr langlebig.
Der Unterschied ist oft gar nicht auf den ersten Blick zu erkennen – auch Stahlgaragen gibt es an der Außenseite verputzt (oft nur für geringe Mehrkosten). Sie können dann leicht mit einer Betongarage verwechselt werden.
Frage: Welche Kosten muss man für das Fundament rechnen?
Kostencheck-Experte: In der Regel wird eine durchgehende Fundamentplatte die günstigste Lösung sein.
Je nach Gegebenheiten vor Ort und den Anforderungen an das Fundament können Sie hier meist mit Kosten im Bereich von 70 EUR pro m² bis 100 EUR pro m² für das Fundament rechnen.
Bei problematischer Bodenbeschaffenheit können diese Kosten wegen der aufwendigeren Erdarbeiten dann aber unter Umständen auch höher liegen.
Frage: Welche Kosten muss man dann noch für Lieferung und Montage rechnen?
Kostencheck-Experte: Bei Stahlgaragen können für die Montage in der Regel zwischen 300 EUR und 700 EUR anfallen, die Lieferkosten richten sich dann nach der Lieferentfernung.
Viele Hersteller bieten auch bereits im Preis inkludierte Liefer- und Aufstellkosten an. Hier sollte man aber zur Sicherheit immer noch einmal genau nachsehen, ob diese Kosten auch tatsächlich zur Gänze durch den Kaufpreis abgedeckt sind.
Bei Beton-Fertiggaragen liegen die Aufstellkosten – bedingt durch die erheblich schwieriger und aufwendigere Aufstellung – meist höher. Auch die Anlieferentfernung spielt hier noch eine deutlich größere Rolle.
In vielen Fällen werden Sie bei Beton-Fertiggaragen mit Kosten von bis zu 1.000 EUR rechnen müssen.