Operation des Grauen Stars: Welche Kosten verursacht der Eingriff?

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In Deutschland wird jährlich etwas 600.000 Personen die trübe gewordene Augenlinse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Damit zählt die Graue Star Operation zu den am häufigsten vorgenommenen Eingriffen. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten klären wir unter anderem, welche Behandlungskosten auf Sie zukommen, ob die Krankenversicherung diese erstattet und wie die OP im Einzelnen abläuft.

Was ist grauer Star?

Kostencheck: Bei dieser Erkrankung des Auges wird das Sehvermögen zunehmend schlechter. Die Ursache ist eine fortschreitende Eintrübung der Linse. In vielen Fällen ist Grauer Star altersbedingt. Ein Katarakt, wie der Graue Star medizinisch korrekt heißt, kann aber auch durch eine Stoffwechselerkrankung, eine Fehlbildung, eine Augenerkrankung sowie genetische Faktoren ausgelöst werden.

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Auch Kinder können schon am grauen Star erkranken.

Selbst Kinder können an Grauem Star erkranken. Bei ihnen kann die Linsentrübung bereits bei der Geburt bestehen oder sich im Laufe der ersten Lebensjahre entwickeln. Stellen Eltern fest, dass ihr Kind sichtbar zu schielen beginnt, kann dies ein Anzeichen für ein Katarakt sein.

Unbehandelt führt der Graue Star zur Erblindung. Durch einen kleinen Eingriff lässt er sich jedoch gut behandeln.

Welche Anzeichen deuten auf Grauen Star hin?

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Es gibt bestimmte Anzeichen die auf grauen Star hindeuten können.

Kostencheck: Stellen Sie nachfolgende Symptome bei sich fest, sollten Sie umgehend einen Termin beim Augenarzt vereinbaren:

  • Deutliche Verschlechterung der Sehkraft.
  • Zunehmende Blendempfindlichkeit.
  • Der Blick ist wie durch einen Nebel getrübt.
  • Fernsehen und Lesen werden anstrengend.
  • Farben, Kontraste und Konturen verblassen oder scheinen miteinander zu verschmelzen.
  • Die räumliche Wahrnehmung verschlechtert sich.

Anders als beim Grünen Star (Glaukom) gibt es jedoch keine kompletten Ausfälle des Sichtfeldes.

Was kostet diese Operation?

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Die Augenoperation kann bis zu 3000 EUR kosten.

Kostencheck: Selbstzahler müssen für diesen Eingriff zwischen 1.800 bis 3.000 EUR je Auge einkalkulieren. Wie hoch die tatsächlichen Kosten sind, ist abhängig von der gewählten Linse sowie eventuellen Zusatzleistungen:

Kostenübersicht Preis
Erstberatung Fast immer kostenfrei
Kunstlinsenbestimmung durch optische Biometrie circa 70 EUR
Einsetzen von Monofokallinsen incl. Nachuntersuchung Kostenübernahme durch die Krankenversicherung
Einsetzen einer asphärischen Linse Zuzahlung ab 850 EUR je Auge
Einsetzen einer torischen Linse Zuzahlung ab 1.250 EUR je Auge
Einsetzen einer Multifokallinse Zuzahlung ab 1.750 EUR
Einsetzen einer Multifokallinse Zuzahlung mindestens ab 1.500 EUR je Auge
Einsetzen einer torischen Multifokallinse Zuzahlung ab 2.250 EUR
Add-On-Implantation nach bereits erfolgter Implantation einer Monofokallinse Zuzahlung ab 1350 EUR je Auge

Müssen Sie die Rechnung für die Nachuntersuchungen beim Augenarzt ebenfalls selbst begleichen, fallen hierfür nochmals etwa 200 EUR an.

Obige Werte müssen als grobe Richtlinie gesehen werden, da die Kosten von Augenklinik zu Augenklinik variieren können.

Übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Aufwendungen?

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Oft werden die Kosten der Operation von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Kostencheck: Die Operation des Grauen Stars ist im Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist ein Nachlassen der Sehleistung auf sechzig Prozent. Ab diesem Wert ist die Katarakt-OP die einzig sinnvolle Behandlung und wird auch von den Krankenkassen als medizinisch notwendig angesehen.

Die Kassenleistungen umfassen:

  • Die augenärztliche Basisuntersuchung unter Einsatz eines Spaltlampenmikroskops.
  • Die Längenmessung beider Augäpfel zur Berechnung der erforderlichen Kunstlinsenstärke mittels Ultraschall.
  • Ergebnisdokumentation der Untersuchungen sowie eine eingehende Beratung vor dem Eingriff.
  • Die Operationskosten und die Kosten für die Standard-Kunstlinse.
  • Weitere Kontrolluntersuchungen am Tag nach der Operation sowie eine Woche und einen Monat nach der Operation.

Allerdings tragen die Kassen nur die Aufwendungen für eine Monofokallinse (Einstärkenlinse). Die deutlich teureren Multifokallinsen sowie künstliche Linsen für Menschen mit Hornhautverkrümmung müssen Sie fast immer selbst bezahlen. Dies gilt auch für alle Angebote, beispielsweise die Korrektur einer Fehlsichtigkeit, welche über die medizinische Notwendigkeit hinausgehen.

Die Krankenkassen übernehmen Zusatzleistungen nur, wenn Sie zu den Risikopatienten zählen. Das gilt unter anderem für Diabetiker oder Personen, die bereits an einer anderen Augenerkrankung leiden. In diesem Fall sollten Sie noch vor der Operation Kontakt mit der Krankenversicherung aufnehmen und sich die Kostenübernahme bestätigen lassen.

Da sich auch die Behandlungsmethode und Ausführung der Kunstlinsen auf die Kosten auswirken, sollten Sie gründlich abwägen, für welche Linsenart Sie sich entscheiden. Hier kann es hilfreich sein, eine zweite augenärztliche Meinung einzuholen.

Ich bin privat versichert. Werden die Kosten von der Krankenversicherung übernommen?

Kostencheck: In der Regel sind die privaten Krankenversicherungen großzügiger und übernehmen, abhängig vom Vertrag, einen Teil der Zusatzkosten. Bitten Sie den Operateur unbedingt vorab um einen schriftlichen Kostenvoranschlag, den Sie bei Ihrem Krankenversicherer einreichen. Lassen Sie sich die Kostenübernahme bestätigen, denn nur so sind Sie vor unliebsamen Überraschungen gefeit.

Wann muss operiert werden?

Kostencheck: In erster Linie ist entscheidend, wie stark der Alltag durch die Trübung der Linse beeinträchtigt wird. Insbesondere wenn Sie Auto fahren, müssen Sie in regelmäßigen Abständen einen Sehtest machen lassen. Ab einer bestimmten Einschränkung ist die sichere Teilnahme am Straßenverkehr nicht mehr möglich. Dies gilt auch für Personen, bei denen für die Ausübung des Berufs ein gutes Sehvermögen Voraussetzung ist. Hierzu zählen beispielsweise Berufskraftfahrer oder Piloten.

Schreitet der Graue Star weit fort, droht der vollständige Verlust der Sehleistung. Selbst wenn Sie große Angst vor dem Eingriff haben, sollten Sie diesen spätestens dann vornehmen lassen, wenn sich die Sehleistung dramatisch verschlechtert.

Wie läuft die Operation ab?

Kostencheck: Grauer Star lässt sich nur durch eine OP effektiv behandeln. Bei diesem kleinen, zumeist ambulanten Eingriff wird die trübe Linse (teilweise) entfernt und durch eine künstliche ersetzt. Die Risiken sind vergleichsweise gering und Komplikationen treten sehr selten auf.

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Bei der Katarakt Operation wird ein Auge nach dem anderen operiert.

Auch wenn das Katarakt fast immer auf beiden Seiten auftritt, wird zunächst nur ein Auge operiert. Der Eingriff erfolgt nicht stationär und unter örtlicher Betäubung. Hierfür reicht meist die Gabe von entsprechenden Augentropfen aus. Alternativ kann ein Betäubungsmittel in die Haut neben dem zu operierenden Auge gespritzt werden. Dadurch wird der gesamte Augapfel schmerzfrei und kann nicht mehr bewegt werden. Zusätzlich können Sie sich vor der Operation ein leichtes Beruhigungsmittel geben lassen.

Der eigentliche Eingriff dauert etwa dreißig Minuten. Um die trübe Linse zu entfernen, gibt es unterschiedliche Methoden. Welche der Arzt wählt, ist von individuellen Faktoren sowie dem Stadium der Erkrankung abhängig:

Intrakapsuläre Kataraktextraktion (ICCE)

Bei dieser Variante wird die trübe Linse einschließlich der Kapsel aus dem Auge entfernt. Dies macht einen relativ großen Schnitt von etwa acht Millimetern notwendig. Die Linse wird mit einem speziellen Kältestift eingefroren und entnommen. Die Kunstlinse wird im Anschluss in die vordere oder hintere Augenkammer eingesetzt und der Schnitt mit einem sehr feinen Faden vernäht.

Diese Methode kommt nur noch bei fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung zum Einsatz.

Extrakapsuläre Kataraktextraktion

Der Arzt eröffnet die vordere Linsenkapsel mit einem etwa sieben Millimeter langen Schnitt und entfernt den Linsenkern. In die intakte Kapsel wird die Kunstlinse eingelegt. Diese Methode ist sehr schonend für die Hornhaut und wird meist dann angewandt, wenn ein fortgeschrittener Grauer Star bereits die innerste Schicht der Hornhaut angegriffen hat.

Phacoemulsifikation

Die Hornhaut wird mit einem nur drei Millimeter breiten Schnitt geöffnet. Mithilfe von Ultraschall oder Laser wird der Linsenkern aufgelöst und abgesaugt. In die intakte Hülle der Linse wird die selbst entfaltende Ersatzlinse eingesetzt. Für stabilen Halt sorgen zwei halbkreisförmige, elastische Bügel am Rand der Linse.

Der winzige Schnitt muss nicht vernäht werden, denn er verschließt sich von alleine und ohne Narbenbildung. Bei dieser sehr schonenden Methode ist es relativ schnell möglich, eine neue Brille anzupassen und wie gewohnt am Alltagsleben teilzunehmen.

Wie sollte ich mich nach dem Eingriff verhalten?

Kostencheck: Direkt nach der Operation wird das Auge mit einem Salbenverband abgedeckt und Sie werden noch einige Zeit in der Augenklinik oder Augenarztpraxis überwacht. Bitte bedenken Sie, dass Sie nach der Entlassung nicht selbst Auto fahren dürfen.

Achten Sie beim Duschen und Waschen darauf, dass das operierte Auge nicht mit Seife in Kontakt kommt. Körperliche Anstrengungen wie Sport sowie Saunabesuche sind in der ersten Zeit tabu. Das Gleiche gilt für Arbeiten, bei denen viel Schmutz oder Staub anfällt.

Fernsehen und Lesen ist spätestens nach einer Woche wieder möglich. Vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff können Sie sich eine neue Brille anpassen lassen.

Bitte beachten Sie: Müssen Sie regelmäßig Medikamente einnehmen sollten Sie dies zuvor mit dem Arzt absprechen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Sie Diabetiker sind oder blutverdünnende Arzneimittel benötigen.

Muss ich nach der Operation nochmals zum Arzt?

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In der Regel bietet der Arzt Ihnen eine Nachuntersuchung an.

Kostencheck: Ihr Arzt wird mit Ihnen einige Nachkontrolltermine vereinbaren, die Sie wahrnehmen sollten. Des Weiteren ist ein Arztbesuch angezeigt, wenn Sie nach der Operation eines der nachfolgenden Symptome bemerkten:

  • Verschlechterung der Sehschärfe,
  • starke Rötung des Auges,
  • Schmerzen.

Was ist der „Nachstar“?

Kostencheck: Je nach Operationsmethode kann es bei etwa 25 Prozent der Patienten zu einem Nachstar kommen. Dies passiert bei jungen Menschen häufiger als bei älteren. Es kommt dann zur Trübung der hinteren Anteile der verbliebenen Linsenkapsel, die sich jedoch durch eine Laserbehandlung oder einen erneuten Eingriff entfernen lassen. Dadurch verbessert sich das Sehvermögen rasch wieder. Auch in diesem Fall übernimmt die private oder gesetzliche Krankenversicherung die Kosten.