Haus ausbauen: welche Kosten muss man rechnen?

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Wenn der Rohbau samt Fenstern und Dach beim Hausbau steht, ist bereits viel geschafft. Allerdings nur technisch – bei den Kosten hat man gerade einmal die Hälfte hinter sich gebracht, denn auch der Ausbau des Hauses verschlingt beträchtliche Kosten. Mit welcher Kostenhöhe für den Ausbau eines Hauses zu rechnen ist, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet das Ausbauen eines Hauses?

Kostencheck-Experte: Das hängt am Ende von vielen Dingen ab – vom gewünschten Ausstattungsstandard des Hauses und ob es bereits einen teilweise vorbereiteten Innenausbau gibt (wie bei vielen Fertighäusern) und natürlich von der Größe des Hauses.

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Die Kosten für den Innenausbau sollten nicht unterschätzt werden.

Auf jeden Fall rechnen muss man für den kompletten Ausbau eines Hauses mit Kosten von 400 EUR pro m² bis 450 EUR pro m². In der Praxis wird dieser Wert allerdings selten tatsächlich erreicht, Kosten von 600 EUR pro m² bis 700 EUR pro m² sind für die meisten Ausstattungswünsche ein eher realistischer Wert.

Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Unser Rohbau samt Dach und Fenstern ist bereits fertiggestellt. Nun geht es an den Innenausbau. Unser Haus hat eine Wohnfläche von 145 m². Wir lassen alle Arbeiten von Fachunternehmen durchführen.

Posten Preis
Wasser, Abwasser, Sanitär 15.300 EUR
Elektroinstallation 10.100 EUR
Heizung (Heizungsanlage und Wandheizung) 31.700 EUR
Estriche, Trockenbau, Türen , Fensterbänke 17.800 EUR
Innenputz, Wandgestaltung, Fliesen 21.000 EUR
Bodenbeläge 6.500 EUR
Gesamtkosten damit 95.900 EUR
Gesamtkosten pro m² Wohnfläche daher: 661,48 EUR pro m² Wohnfläche

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf den Innenausbau in einem konkreten Einzelfall mit bestimmten Ausstattungswünschen, individuell ausgewählten Materialien und den Arbeitskosten von bestimmten Fachunternehmen. Die Kosten können in anderen Fällen auch deutlich höher oder niedriger liegen, abhängig von Hausgröße, gewünschter Ausstattung und erbrachter Eigenleistung.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten beim Ausbau eines Hauses?

Kostencheck-Experte: Wenn es um den Innenausbau geht, sollte man auf jeden Fall Kosten von rund 400 EUR pro m² bis 500 EUR pro m² veranschlagen, auch wenn man eine sehr bescheidene Innenausstattung ohne großen Anspruch an Luxus wählt.

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Sie sollten für den Innenausbau mit ca. 700 EUR pro qm rechnen.

Als „Luxus“ sind hier auch Dinge wie die Zahl der vorhandenen Steckdosen in den Räumen, die Qualität der verwendeten Materialien (Fliesen, Bodenbeläge, Sanitärausstattung, etc.) gemeint. Selbst bei Ausstattungen in mittlerer Preisklasse und einer Gestaltung des Hauses auf einigermaßen zeitgemäßem Niveau wird man in den meisten Fällen wohl eher mit Kosten im Bereich von rund 600 EUR pro m² bis 700 EUR pro m² rechnen müssen.

Für eine sehr gediegene Ausstattung liegen die Kosten dann auch schnell einmal über 1.000 EUR pro m². Das ist dann meist darauf zurückzuführen, dass man bei vielen Einzelentscheidungen oft einmal auf höherwertige oder luxuriösere Ausstattungen zurückgreift. Die geringen Mehrkosten in den vielen Fällen können sich dann am Ende beträchtlich summieren. Wer nicht konsequent auf den Preis sieht, treibt seine Kosten oft sehr schnell in die Höhe.

Kosten senken beim Innenausbau

Wer bereit ist, Eigenleistungen zu erbringen, kann seine Kosten oft deutlich senken. Das „Schlitze klopfen“ bei der Elektroinstallation bis hin zum Verlegen der Leitungen kann man auch gut selbst übernehmen. Der Preis für die Herstellung der Elektroinstallation kann sich dadurch bereits enorm verringern.

Die Möglichkeit, Eigenleistungen zu erbringen, besteht auch in vielen anderen Bereichen, gegebenenfalls in Absprache mit den ausführenden Handwerksbetrieben. Das kann sich deutlich auf die Gesamtkosten auswirken.

Frage: Wovon hängen die Kosten für den Ausbau des Hauses ab?

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Die Kosten für den Ausbau hängen vor allem von der Größe des Hauses ab.

Kostencheck-Experte: Wichtig ist hier:

  • die Größe des Hauses
  • gegebenenfalls bereits vorab erledigte Arbeiten (besonders bei Fertighäusern)
  • der gewünschte Ausstattungsstandard
  • die gewählten Materialien die verwendet werden sollen
  • das Ausmaß der Eigenleistungen das beim Ausbau erbracht wird
  • die Preisgestaltung der ausführenden Unternehmen