Hauswasseranschluss: Welche Kosten sind zu rechnen?

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Wer ein neues Haus baut, muss nicht nur mit den Baukosten allein rechnen: das Haus an die notwendigen Versorgungsleitungen anzuschließen, verursacht ebenfalls beträchtliche Kosten. Wie teuer dabei der Hauswasseranschluss kommt, besprechen wir mit dem Kostencheck-Experten in unserem Interview.

Frage: Was kostet der Wasseranschluss für einen Neubau?

Kostencheck-Experte: Die Kosten können recht unterschiedlich ausfallen – abhängig davon, wo gebaut wurde und in welcher Lage sich das Gebäude auf dem Grundstück befindet.

hauswasseranschluss-kostenFür Wasser- und Abwasseranschlüsse kann man als grobe Richtlinie für die meisten Fälle rund 3.000 EUR bis 5.000 EUR veranschlagen. Unter ungünstigen Bedingungen (hohe Anschlusspreise, große Entfernung des Hauses von der Grundstücksgrenze) kann das allerdings auch gegebenenfalls auch deutlich teurer werden.

Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir planen den Wasser- und Abwasseranschluss unseres Neubaus, die Entfernung unseres neu gebauten Hauses von den Versorgungspunkten beträgt 12 m.

Posten Preis
Herstellungspauschale (Wasser) 980 EUR
Zuleitung Frischwasser 540 EUR
Schmutzwasserübergabeschacht Herstellung 420 EUR
Abwasserleitung 624 EUR
Gesamtkosten daher 2.564 EUR

Dieses Kostenbeispiel bezieht sich auf den Anschluss eines Neubaus in einem bestimmten Gebiet und bei einer bestimmten Lage des Gebäudes auf dem Grundstück. Die Anschlusskosten in anderen Gebieten und bei anderen Lagen können dabei durchaus deutlich abweichen.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Anschlusskosten beim Hauswasseranschluss?

Kostencheck-Experte: Die Herstellungskosten für den Frischwasseranschluss werden häufig mit einer Pauschale von rund 1.000 EUR verrechnet, für den notwendigen Schmutzwasserübergabeschacht werden häufig rund 450 EUR pauschal verlangt.

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Auch die Kosten der Zuleitungen dürfen nicht unterschätzt werden.

Dazu kommen die Kosten für die jeweils benötigten Leitungen. Für diese Kosten ist die Entfernung des Hauses von der Grundstücksgrenze maßgeblich, da nach Metern Leitungslänge verrechnet wird. Je Meter Leitung kann man dabei grob von rund 100 EUR ausgehen (beide Leitungen zusammen).

Erdarbeiten

Für das Verlegen von Leitungen sind zusätzlich natürlich noch Erdarbeiten (Aufgraben) nötig. Werden diese Arbeiten nicht selbst erledigt, muss man mit Kosten zwischen rund 100 EUR und 200 EUR je lfdm rechnen. Diese Arbeiten selbst durchzuführen kann also die anfallenden Kosten bereits deutlich reduzieren.

Zusätzliche Kosten bei der Anschlussherstellung

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Die Kosten für einen Hauswasseranschluss beinhalten verschiedene Positionen.

Je nach Gebiet und regional zuständigem Versorger können gegebenenfalls noch Baukostenzuschüsse verlangt werden. Der Baukostenzuschuss kann dabei an die Stelle der Herstellungspauschale treten, aber auch noch zusätzlich zu den pauschalen Kosten verlangt werden.

Häufig richtet sich der verlangte Baukostenzuschuss in seiner Höhe nach der Größe der Nutzungsfläche des errichteten Gebäudes (Kosten je m² Wohnfläche), möglich sind aber auch die Berechnung als pauschale Kosten pro jeweiliger Wohneinheit oder nach der Länge, die das Grundstück straßenseitig hat.

Da auch während der Bauphase meist bereits Wasser benötigt wird, ist vor dem Herstellen des Wasseranschlusses für das fertiggestellte Gebäude bereits ein sogenannter Bauwasser-Anschluss erforderlich. Auch dieser Anschluss ist nicht kostenlos – in den meisten Fällen sollten Sie bei den üblichen Wasserverbräuchen in der Bauzeit mit Kosten von rund 300 EUR bis 1.500 EUR für den Bauwasseranschluss (Herstellung und Verbrauch) kalkulieren. Diese Kosten fallen dann in die Kategorie „Baunebenkosten“.

Frage: Wovon hängen die Kosten für den Hauswasseranschluss ab?

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Die Kosten für den Hauswasseranschluss sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich sind hier immer:

  • die Gebührensatzungen des regional zuständigen Versorgers
  • die Entfernung des Gebäudes zum nächsten Versorgungspunkt (Leitungslänge in Metern)
  • die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten (keine Kosten bei Arbeiten in Eigenregie)
  • ob ein Baukostenzuschuss erhoben wird und in welcher Höhe er anfällt (unterschiedliche Bemessungsgrundlagen je nach Versorger)

Schon bei der Planung der Erschließung sollte man sich also immer mit dem jeweils zuständigen Versorger in Verbindung setzen und die jeweils geltenden Anschlusskosten erfragen. So kommt es bei den später anfallenden Erschließungskosten zu keinen unliebsamen Überraschungen.