Eine Trockenbauwand ist die einfachste Möglichkeit, in einem bestehenden Gebäude zusätzliche Wände einzubauen, um Räume umzugestalten. Auch Vorwandinstallationen oder Wandverkleidungen werden mit Trockenbauwänden realisiert. Was eine Trockenbauwand kosten kann, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Was gibt es bei Trockenbauwänden zu beachten?
Kostencheck-Experte: Zunächst einmal muss man sich darüber im Klaren sein, dass Trockenbauwand nicht gleich Trockenbauwand ist. Die Ausführung kann sehr unterschiedlich aussehen.
Im Trockenbau kann man zusätzlich mit zwei recht unterschiedlichen Materialien arbeiten: mit Holz und mit Gipskarton. Die Bauweise mit OSB-Platten auf einem Holzständerwerk ist vor allem in den USA die hauptsächlich verwendete Methode, bei uns setzt man eher auf Metallständerwerke und Gipskarton-Platten. Alternativ werden in manchen Fällen aber auch bei uns Ständerwerke aus Holz verwendet.
Beide Materialien haben ihre Vor- und Nachteile, OSB-Platten sind in manchen Fällen (nicht zwingend immer) geringfügig teurer.
Wichtig ist auch, die Eigenschaften der Trockenbauwand immer mitzuberücksichtigen: Muss sie feuerfest oder besonders schalldämmend sein? Ist eine besondere Wärmedämmung in der Wand erforderlich? Müssen Leitungen, Kabel- und Schalteröffnungen oder Türen eingebaut werden? Wie wird die Wand später gestaltet? Alle diese Faktoren sind für die Planung der entsprechenden Ausführung maßgeblich – damit natürlich auch für die Kosten, die für den Bau der Wand anfallen.
Frage: Was kostet eine Trockenbauwand?
Kostencheck-Experte: Das ist pauschal nur schwer zu sagen.
In den meisten Fällen müssen Sie aber, wenn Sie eine Trockenbauwand errichten lassen, mit Kosten im Bereich von 35 EUR pro m² bis 75 EUR pro m² rechnen. Bei besonderen Ausführungen oder speziellen Anforderungen kann es unter Umständen auch noch etwas teurer werden – das ist aber selten.
Anders ausgedrückt: bei üblichen Raumhöhen von 2,50 m bis 2,60 m kostet der laufende Meter Trockenbauwand dementsprechend also meist zwischen 85 EUR und 165 EUR. Das ist oft leichter zu schätzen.
Wer eine Trockenbauwand selber baut, ist natürlich mit deutlich geringeren Kosten konfrontiert. Die reinen Materialkosten liegen meist zwischen 5 EUR pro m² und 20 EUR pro m² – je nachdem welches Material man verwendet und wie die Wand aufgebaut ist.
Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:
Wir wollen eine 25 m² große Rigipswand errichten lassen – das entspricht einer Wandlänge von rund 10 m. Wir führen die Arbeiten selbst durch.
Posten | Preis |
---|---|
Rigipsplatten | 172 EUR |
Profile für Ständerwerk | 108 EUR |
Dichtband | 10 EUR |
Klemmfilz | 58 EUR |
PE-Folie | 50 EUR |
Fugenspachtel, Schrauben | 15 EUR |
Gesamtkosten | 413 EUR |
Kosten pro m² | 16,52 EUR pro m² |
Hierbei handelt es sich natürlich nur um beispielhafte Kosten für eine bestimmte Wandausführung. Die Kosten können bei anderen Anforderungen oder anderen örtlichen Gegebenheiten auch deutlich unterschiedlich liegen.
Die benötigten Materialien wurden in den kleinsten möglichen Mengen beschafft – dennoch bleiben bei unserem Beispiel Reste an Material übrig. Auch dadurch wird der eigentliche Materialpreis etwas verfälscht. Es kann selten genau die Menge Material gekauft werden, die für eine bestimmte Wandgröße nötig wäre.
Frage: Von welchen Faktoren hängt der Preis einer Trockenbauwand ab?
Kostencheck-Experte: Hier kommen natürlich einige Faktoren zum Tragen, die den Preis mitbestimmen:
- die Art der Platten, die verwendet werden
- die Unterkonstruktion, die verwendet wird
- die örtlichen Gegebenheiten und die genauen Anforderungen an die Trockenbauwand
All das muss mit einkalkuliert werden. Wenn die Arbeiten von einem Fachbetrieb ausgeführt werden, kommen als Preisfaktor auch noch die Kosten hinzu, die der Handwerksbetrieb im einzelnen für seine Leistungen kalkuliert.
Frage: Was muss man für Platten ungefähr rechnen?
Kostencheck-Experte: Das kommt immer auf die Ausführung und Stärke der jeweiligen Platte an, die verwendet wird.
Bei Rigipsplatten können das (beispielsweise) folgende Platten sein:
- Platte Typ A
- Feuerschutzplatte
- imprägnierte (Feuchtraum-)Platte
Bei den gewöhnlichen Platten (Typ A) richtet sich der Preis nach der Stärke der Platte: für 12,5 mm Stärke liegt der Preis bei knapp 6 EUR pro m² , mit 18 mm Stärke müssen Sie bereits 8 EUR pro m² rechnen.
Die 12,5 mm starke Platte kostet als Feuerschutzplatte 7 EUR pro m², als Feuchtraumplatte dagegen bereits 10 EUR pro m².
Die Preise anderer Hersteller können dann wiederum abweichen. Viele Platten von No-Name-Herstellern sind insgesamt deutlich günstiger. Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Plattentypen bleiben dabei aber meist erhalten.
OSB-Platten liegen preislich bei rund 5 EUR pro m² bis 8 EUR pro m² – also ganz ähnlich wie Rigipsplatten.
Frage: Welche Kosten muss man für das Ständerwerk rechnen?
Kostencheck-Experte: Für das üblicherweise verwendete Metallständerwerk (UW- und CW-Profile) kann man die Kosten meist in einem Bereich von 2,50 EUR bis 5 EUR pro laufendem Meter ansetzen.
Frage: Welche Kosten fallen sonst noch an?
Kostencheck-Experte: Die Platten müssen natürlich auch noch verspachtelt werden. In der Regel werden sie dann auch noch verputzt.
Für das Verspachteln und das Verputzen können Sie im Allgemeinen rund 2 EUR pro m² bis 3 EUR pro m² rechnen.
Soll die Rigipswand gedämmt werden, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten ab 6 EUR pro m² rechnen. Die Kosten nehmen mit steigender Dämmstärke dann aber deutlich zu.
Wer die Arbeiten vom Fachbetrieb ausführen lässt, muss dann auch noch die Handwerkerkosten einrechnen. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, mehrere Angebote zu vergleichen – die Preise können sehr unterschiedlich ausfallen.