Welche Kosten muss man rechnen?

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Es müssen nicht immer Dachziegel sein: beim Dach gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten der Eindeckung. Eine oft sehr wenig überlegte ist das Eindecken mit verzinkten Stahlblechen. Dieses Eindeckmaterial hat durchaus auch seine Vorteile, ist kostengünstig und relativ wartungsarm. Wie teuer ein Zinkdach kommt und ob sich das rechnen kann, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.

Frage: Was kostet ein Zinkdach?

Kostencheck-Experte: Das Eindeckmaterial, verzinktes Stahlblech, ist relativ kostengünstig. Je nach Ausführung erhält man hochwertige Titanzinkbleche bereits ab rund 15 EUR pro m² bis 20 EUR pro m². Das ist etwas teurer als die klassischen Trapezbleche beim Schuppendach (rund 7 EUR pro m² bis 10 EUR pro m²), aber immerhin deutlich kostengünstiger als hochwertige Metalldächer aus Kuper- oder Edelstahlblechen (rund 100 EUR pro m² bis 140 EUR pro m²).

Bei der Dacheindeckung eines Wohnhauses kommt man samt den zusätzlich benötigten Sonderprofilen (Ortgangsprofile, Bogenfirstkappen, Traufbleche) auf Materialkosten von rund 30 EUR pro m².

Preisunterschiede im Vergleich zum Ziegeldach

Der reine Materialpreis liegt beim Zinkblech zwar zunächst einmal höher als die einfachsten Tondachziegel-Varianten (rund 30 % bis 50 % Mehrkosten beim Material, allerdings muss man ein Dach in seinem Aufbau immer als Ganzes sehen, inklusive der benötigten Unterkonstruktion, der Herstellung der benötigten Dachdurchdringungen, der Sturmsicherung und weiterer Konstruktionsdetails.

Die vergleichsweise leichten Blechplatten benötigen eine Unterkonstruktion, die deutlich weniger tragfähig sein muss als bei Tondachziegeln oder Betondachsteinen. Auch dadurch lassen sich bei der Gesamtkonstruktion möglicherweise schon beträchtlich Kosten sparen. Dazu kommt, dass sich Zinkblech durch die großen Plattenformate sehr leicht und schnell anbringen lässt und die Notwendigkeit für das Anbringen einer Konterlattung meist komplett entfällt. Damit liegen auch die Arbeitskosten beim Eindecken gegenüber dem Ziegeldach in vielen Fällen merkbar niedriger.

In vielen Fällen kommt das sehr langlebige Zinkdach dann häufig am Ende trotzdem günstiger als die „klassische“ Eindeckung mit Tondachziegeln. Auch die Befürchtung, dass bei Regen auf dem Blechdach laute und unangenehme Geräusche entstehen würden, ist bei fachgerecht ausgeführten Zinkdächern ganz besonders bei gedämmten Dächern, ziemlich gegenstandslos.

Reines Zinkdach

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Ein reines Zinkdach kostet bis zu 90 EUR pro qm.

Eine wenig bekannte Sonderform des Metalldachs ist das eigentliche Zinkdach, das tatsächlich aus reinem Zink besteht. Die Zinkplatten gibt es dabei in verschiedenen Formen, die unter anderem auch als Rautenmuster verlegt werden können, dabei kommt meist ein spezielles Leistensystem zum Einsatz. Zink bildet, ähnlich wie Kupfer, mit den Jahren eine ganz eigene, blau-graue Patina aus, die wie bei Kupfer als hervorragender Korrosionsschutz für das Material dient.

Die Kosten für ein Dach aus reinem Zink bewegen sich in der Praxis dabei meist zwischen rund 40 EUR pro m² und 90 EUR pro m², je nach Ausführung.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir wollen einen kleines Gartenhaus mit Satteldach selbst mit Titanzinkblechen decken. Die Verlattung ist bereits vorhanden, die Platten und die Ortgangsprofile und Bogenfirstkappen verschrauben wir selbst. Die Größe der Dachfläche beträgt 30 m².

Posten Preis
Dachplatten Zinkblech 710 EUR
Bogenfirstkappen und Ortgangsprofile 120 EUR
Befestigungsmaterial und Zusatzmaterialien 60 EUR
Arbeitskosten 0 EUR (Anbringen in Eigenregie)
Gesamtkosten damit 900 EUR
Kosten pro m² Dachfläche daher 29,66 EUR pro m²

Abhängig vom verwendeten Material und der Ausführung der Dachplatten können die Kosten in anderen Fällen auch höher oder niedriger liegen.

Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für ein Zinkdach?

Kostencheck-Experte: Die Materialkosten bewegen sich bei verzinkten Eindeckungen im Bereich von rund 20 EUR pro m², werden die Kosten für die benötigten Sonderprofile mit eingerechnet, liegen die Materialkosten am Ende meist bei ungefähr 30 EUR pro m².

Beim Eindecken mit reinen Zinkplatten können auch etwas höhere Kosten für das benötigte Material anfallen.

Ein Kostenvergleich mit Tonziegeln oder Betondachsteinen gedeckt sind, gestaltet sich schwierig – hier muss immer der Gesamtpreis inklusive Unterkonstruktion und Arbeitskosten gesehen werden. Metalldächer können dabei aber – ungeachtet der etwas höheren Materialkosten – am Ende aber gleich teuer oder sogar etwas günstiger sein.

Frage: Wovon hängen die Kosten für ein Zinkdach ab?

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Die Kosten für ein Zinkdach sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • welches Material in welcher Ausführung zum Eindecken verwendet wird (Materialpreis, reiner Zink, verzinktes Stahlblech oder Titanzink-Bleche, Plattenform und Größe)
  • welche Menge an Sonderprofilen benötigt wird
  • welche Unterkonstruktion aufgebaut wird (Art der Verlattung, Ausführung der Unterspannbahn, gegebenenfalls Dämmung des Dachs, etc.)
  • der Arbeitsaufwand beim Eindecken (entstehende Arbeitskosten)

Frage: Lohnt sich das Anbringen eines Zinkdachs beim Wohnhaus?

Kostencheck-Experte: Sieht man die Kosten langfristig, sind die Unterschiede zum Ziegeldach oder zum mit Betondachsteinen gedeckten Dach vergleichsweise gering.

Die Kosten für die Dacheindeckung können zum Zeitpunkt der Errichtung etwas günstiger ausfallen als bei einem Ziegeldach – die sehr niedrigen Kosten von Dacheindeckungen mit Betondachsteinen wird man wahrscheinlich nur noch schwer unterbieten können.

Langfristig betrachtet sind die Kostenunterschiede beinahe völlig unerheblich, auch hochwertige Ziegeldächer können problemlos 40 bis 50 Jahre halten. Teilt man den Unterschied bei den Herstellungskosten auf die übliche Lebensdauer auf, ist der Unterschied am Ende nur noch minimal.

Zinkdächer sind beim Wohnhaus also eine Möglichkeit zur Eindeckung und auch optisch in manchen Fällen sicherlich interessant. Die Entscheidung dafür beruht aber eher auf persönlichen Vorlieben als auf tatsächlich signifikanten Kostenvorteilen durch die Blecheindeckung. Das gilt besonders für architektonisch besondere Dachformen, wo Metalldächer und besonders „echte“ Zinkdächer optisch meist sehr gut zur Geltung kommen.

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Zinkdächer haben auch ein paar Vorteile gegenüber gewöhnlichen Dachbedeckungen.

Dazu kommen einige weitere, sekundäre Vorteile von Metalldächern:

  • sehr hohe Stabilität des Dachs
  • größere Sturmsicherheit (es können sich keine einzelnen Dachziegel lösen, die Titanzink-Platten sind zudem fest mit der Dachkonstruktion verschraubt)
  • hervorragender Blitzschutz (Metalldach)
  • die Dacheindeckung ist zu 100 % recycelbar

Um wirklich Geld zu sparen, gibt es bessere Möglichkeiten – etwa die Planung eines Pultdachs statt eines Satteldachs (mehr nutzbare Höhe im Dachraum und rund 30 % geringere Kosten jeweils für das Dach als auch für die Eindeckung).