Trinkwasseruntersuchung: Welche Kosten muss man rechnen?

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Deutschland behauptet gern von sich, das sauberste Trinkwasser in ganz Europa aus den Leitungen an seine Bürger zu liefern, die Trinkwasserqualität wird mit vielen Verordnungen relativ streng überwacht. Überhöhte Nitratwerte und auch andere Belastungen oder Verkeimungen kommen aber natürlich auch hierzulande vor. Wer ganz sichergehen will bei dem, was aus seinem Hahn kommt, oder verpflichtend auf Legionellen prüfen lassen muss, kann sein Trinkwasser von einem Labor untersuchen lassen. Welche Kosten für eine solche Untersuchung zu rechnen sind, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.

Frage: Was kostet eine Trinkwasseruntersuchung?

Kostencheck-Experte: Hier muss man zunächst einmal unterscheiden zwischen dem, was auch amtlich „Trinkwasseruntersuchung“ heißt und einer klassischen Wasseranalyse mit unterschiedlichen Parametern, die dabei untersucht werden können.

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Bei der Trinkwasseruntersuchung werden verschiedene Parameter getestet.

Für die gesetzlich vorgeschriebenen Legionellenuntersuchungen liegen die Kosten bei rund 40 EUR bis 50 EUR je Probe. Nach den gesetzlichen Vorgaben müssen mindestens drei Proben gezogen werden, je nach örtlichen Gegebenheiten können das auch mehr sein. Dazu können Fahrtkosten kommen, die das jeweilige Prüflabor meist nach Entfernung gestaffelt verrechnet. Damit bewegen sich die Gesamtkosten in den meisten Fällen bei rund 120 EURbis 200 EUR, wenn eine höhere Zahl an Proben genommen werden muss, liegen die Kosten gegebenenfalls auch höher. Legionellenuntersuchungen sind mindestens alle 3 Jahre durchzuführen, die Kosten für die Beprobung dürfen auf die Mieter umgelegt werden (nicht aber die Kosten für den Einbau von Probenentnahmestellen, diese einmaligen Kosten bezahlt der Vermieter).

Wer aus anderen Gründen sein Trinkwasser überprüfen lassen möchte, hat dazu meist mehrere Möglichkeiten. Die Angebote für einfache Prüfungen beginnen bei rund 20 EUR, die Proben muss man dabei selbst abfüllen und ans Labor schicken. Der vom Verbraucherschutz empfohlene Test kostet rund 50 EUR, spezielle Testungen von Laboren auf bestimmte Schwerpunkte hin können aber auch pro Testbereich 100 EUR und mehr kosten.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir haben in unserem Haus zwei Wohnungen vermietet und müssen daher eine Legionellenprüfung durchführen lassen. Wir beauftragen ein zertifiziertes Labor mit der Durchführung, die dazu notwendigen Beprobungsstellen haben wir bereits zuvor schon einbauen lassen.

Posten Preis
Fahrtkosten Probenahme 28,50 EUR
Analysekosten 4 Proben 170 EUR
Gesamtkosten Trinkwasseruntersuchung 198,50 EUR

Abhängig von der Zahl der zu analysierenden Proben (gesetzlich vorgeschrieben) und der Preisgestaltung des beauftragten Labors können die Kosten in anderen Fällen auch unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für Trinkwasseruntersuchungen?

Kostencheck-Experte: Für die amtlich vorgeschriebene Trinkwasseruntersuchung auf Legionellen müssen rund 50 EUR je Probe gerechnet werden. Mindestens 3 Proben müssen analysiert werden. Dazu kommen noch die vom jeweiligen Anbieter (meist entfernungsabhängig) verrechneten Fahrtkosten.

Geht es um eine allgemeine Wasseranalyse, können sich die Kosten dafür in einem sehr weiten Bereich bewegen, abhängig davon, auf welche Belastungen hin das Trinkwasser überprüft werden soll. Allgemeine Untersuchungen für mehrere Parameter beginnen bei rund 20 EUR, für eine solide Untersuchung sollte man aber mindestens 50 EUR rechnen.

Spezialuntersuchungen können auch deutlich teurer sein und pro untersuchtem Schadstoffbereich bis zu 100 EUR und mehr kosten.

Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Trinkwasserprüfung ab?

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Die Kosten der Trinkwasseruntersuchung sind von mehreren Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • ob es sich um eine amtlich vorgeschriebene Legionellen-Untersuchung oder um eine allgemeine Schadstoffuntersuchung beim Trinkwasser handelt
  • in welchem Umfang untersucht wird
  • welche Zahl von Proben untersucht werden soll (bei Legionellen-Prüfung gesetzlich vorgeschrieben)
  • ob die Probenentnahme selbst oder durch den Anbieter erfolgt (vorgeschrieben bei Legionellen-Prüfungen)
  • welche Fahrtkosten für die Probennahmen gerechnet wird
  • in welchem Umfang (Anzahl der Parameter) eine Schadstoff-Untersuchung erfolgt
  • die Preisgestaltung des jeweiligen Anbieters

Frage: Ist eine Wasserüberprüfung überhaupt sinnvoll?

Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal natürlich nur schwer beantworten. Grundsätzlich gelten in Deutschland tatsächlich sehr strenge Regelungen für Leitungswasser, was allerdings nicht ausschließt, dass es in den über das Grundstück führenden Leitungen oder in der Hausinstallation dennoch zu Verschmutzungen kommt.

Man muss außerdem berücksichtigen, dass es insgesamt nahezu 50.000 Stoffe gibt, die Trinkwasser verschmutzen können – festgelegte Grenzwerte gibt es allerdings nur für 40 davon. Natürlich kann auch kein Labor bei einer einfachen Wasserprüfung auf alle diese Stoffe prüfen – zumindest lässt sich damit aber in einigen Fällen mehr ausschließen, als das möglicherweise vom Wasserwerk erfolgt.