Kaminofen nachrüsten: Welche Kosten fallen an?

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Der Trend zum Kaminofen im Wohnzimmer hält ungebrochen an und in immer mehr Haushalten wird ein Kaminofen nachgerüstet. Dafür spielen nicht nur ästhetische sondern nicht zuletzt auch Kostengründe häufig eine Rolle. Mit welchen Kosten man beim Nachrüsten eines Kaminofens rechnen muss und welche praktischen Kostenvorteile sich durch den Kaminofen ergeben, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet es, einen Kaminofen nachzurüsten?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer vom gewählten Ofenmodell und der Einbausituation vor Ort ab.

Gewöhnliche Kaminöfen mit einer Heizleistung von rund 5 kW bis 8 kW, wie man sie häufig in Wohnzimmern findet, bekommt man bereits ab rund 500 EUR bis 600 EUR. Hochwertige Kaminöfen in Designer-Ausführung können allerdings auch bis zu 2.000 EUR und mehr kosten.

Wer einen komplett verkleideten Kamin haben möchte, muss mit Anschaffungskosten ab rund 1.000 EUR rechnen.

Befindet sich ein Schornsteinanschluss am geplanten Aufstellungsort, kann man das Aufstellen und Anschließen auch selbst recht problemlos vornehmen. Lässt man das vom Fachmann übernehmen,

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Ist noch kein Schornsteinzugang vorhanden, braucht man einen Außenschornstein.

Ist am Aufstellort kein passender Schornsteinzugang vorhanden, braucht man zusätzlich einen an der Hauswand verlaufenden Edelstahlschornstein als Rauchabzug.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir kaufen einen Speckstein-Kaminofen für unser Wohnzimmer sowie das benötigte Zubehör. Das Aufstellen und Anschließen erledigen wir selbst, beim zuständigen Schornsteinfeger lassen wir die Abnahme durchführen.

Posten Preis
Kaminofen Speckstein, 6 kW 599 EUR
passendes Rauchrohrset („Ofenrohr“) 35 EUR
Funkenschutzplatte und Kaminbesteck 104 EUR
Abnahme durch Schornsteinfeger 75 EUR
Gesamtkosten damit 813 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf ein bestimmtes Kaminofen-Modell mit individuell beschafftem Zubehör. Die Kosten für andere Kaminofen-Arten und Ofenmodelle können auch unterschiedlich ausfallen. Die Aufstellung durch einen Fachbetrieb verursacht zusätzliche Kosten.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten beim Nachrüsten eines Kaminofens?

Kostencheck-Experte: Wenn kein zusätzlicher Schornstein benötigt wird, beginnen die Kosten für einfache, freistehende Kaminöfen meist ab rund 600 EUR. Dazu kommen gegebenenfalls noch Aufstellkosten vom Fachmann sowie die Kosten für die Abnahme durch den Schornsteinfeger.

Für verkleidete Kaminöfen sollte man ab rund 1.100 EUR bis 1.200 EUR rechnen. Die Aufbaukosten liegen hier gegebenenfalls auch deutlich höher, wenn der Ofen vom Fachmann aufgebaut werden soll.

Ist ein Edelstahl-Schornstein erforderlich, muss man ab rund 300 EUR bis 400 EUR für Schornstein-Bausätze zum Selbstaufbau rechnen. Lässt man den Schornstein durch ein Fachunternehmen installieren, sind Kosten von rund 1.200 EUR bis 1.500 EUR mindestens zu veranschlagen.

Frage: Wovon hängen die Kosten beim Nachrüsten eines Kaminofens ab?

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Die Frage des Preises hängt oft vom Design ab.

Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:

  • welche Art von Kaminofen (freistehend, vollverkleidet, Designer-Ausführung) man wählt
  • welches Ofenmodell von welchem Hersteller gewählt wird
  • gegebenenfalls Lieferkosten (sehr hohes Gewicht, daher oft teuer) und Aufbaukosten
  • die Kosten für das benötigte Zubehör (Ofenrohre, Funkenschutzplatte, Kaminbesteck, Holzlagerung, etc.)
  • die Kosten für die Abnahme durch den Schornsteinfeger
  • die Kosten für einen gegebenenfalls benötigten Edelstahlschornstein und wenn nötig zusätzlich noch die Installationskosten für den Schornstein beim Fachbetrieb

Frage: Warum lohnt sich die Kaminofen-Nachrüstung oft finanziell?

Kostencheck-Experte: Die Kosten beim Heizen mit Holz sind oft deutlich günstiger als die Kosten für viele andere Heizformen (3,5 Cent für 1 kWh Wärme gegenüber beispielsweise 6,5 Cent für 1 kWh Gas).

Kaminöfen mit Heizleistungen von über 6 kW sind dabei in der Lage, auch vergleichsweise große Räume oder ein ganzes Geschoss eines gut gedämmten Hauses zu erwärmen, besonders in der Übergangszeit. Die Hauptheizung kann dann ausbleiben – damit lässt sich oft auch beträchtlich Geld sparen, besonders wenn man günstig an Holz kommt.

Wird der Kaminofen als Zusatzheizung verwendet, kann oft eine niedrigere Grundtemperatur eingestellt werden. Auch das spart Kosten.

Alles das gilt allerdings nicht für die besonders trendigen Bioethanol-Kamine. Sie werden mit Alkohol betrieben und erzeugen ebenfalls ein angenehmes Flammenbild – leider aber so gut wie keine Heizleistung.