Kosten für das Keller trockenlegen: diesen Preis müssen Sie rechnen

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Feuchte Keller sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern möglichst sofort reagieren. Worauf man dabei achten muss, und welche Kosten beim Trockenlegen auf Sie zukommen können, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Worauf muss man bei Feuchtigkeit im Keller achten?

Kostencheck-Experte: Zunächst ist es unbedingt wichtig, die Ursache für die Feuchtigkeit von einem Fachmann (etwa einem Bausachverständigen) grundlegend ermitteln zu lassen.

Vor allem gilt es dabei, festzustellen, ob die Kellerwände nach außen hin überhaupt dicht sind. Wenn Wasser von außen in den Keller dringt, wird es immer wieder nass – egal wie sehr man sich bemüht, den Keller trockenzulegen.

Solche Sanierungen und Abdichtungen können enorm kostspielig sein – führt man sie jedoch nicht durch, riskiert man, dass längerfristig die gesamte Bausubstanz schweren Schaden nimmt. Das kann bis zur Abbruchreife führen.

Frage: Was kostet das Trockenlegen des Kellers?

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Für das Beheben starker Schäden können durchaus bis zu 1000€ pro Meter anfallen

Kostencheck-Experte: Das lässt sich nicht sagen, da die Ursachen für die Feuchtigkeit und das Ausmaß der Schäden von Keller zu Keller sehr unterschiedlich sein können.

Muss abgedichtet werden, können Sie auf jeden Fall von Kosten 350 EUR pro m² ausgehen, in vielen Fällen kann das auch noch deutlich mehr sein. Gerade Abdichtungen von außen können wegen der notwendigen Erdarbeiten besonders kostspielig werden: zwischen 500 EUR und 1.000 EUR je Meter Kellerwandlänge müssen Sie dafür schon durchaus rechnen.

Auch andere Abdichtmaßnahmen können noch notwendig sein: etwa eine Betonverpressung in der Fuge zwischen Wand und Boden oder eine Horizontalsperre, die eingebaut werden muss, wenn Feuchtigkeit aus dem Erdreich innerhalb der Mauer nach oben steigt. Das ist besonders häufig bei Häusern mit Baujahr vor 1960 der Fall, wo man in vielen Fällen überhaupt keine Horizontalsperre eingebaut hat.

Wenn die Ursachen nicht so gravierend sind, helfen oft auch gezielte Dämmungen oder lediglich das Trockenheizen des Kellers. Wenn künstliche Trockenmaßnahmen (etwa Trocknungsgeräte oder Bohrkern-Trocknung) eingesetzt werden, können die Kosten allerdings wieder recht hoch werden.

Ein Kostenbeispiel aus der Praxis:

Ein Keller mit undichten Wänden muss trockengelegt werden. Der Keller ist 70 m² groß, abgedichtet wird von außen, zusätzlich wird eine Horizontalsperre eingebaut. Folgende Kosten entstehen:

Posten Preis
Abdichtung von außen 29.000 EUR
Horizontalsperre 6.200 EUR
Trocknung des Kellers mit gemieteten Heizgeräten 1.430 EUR
Gesamtkosten 36.630 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein Kostenbeispiel für ein bestimmtes Haus und bestimmte Schadensursachen. Bei anderen Häusern können die Kosten auch deutlich unterschiedlich liegen.

Unser Kostenbeispiel zeigt aber berets, welche enormen Kosten eine Trockenlegung unter Umständen verursachen kann, wenn Kellerwände undicht sind.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für das Trockenlegen des Kellers insgesamt ab?

Kostencheck-Experte: Der wichtigste Faktor ist, wie schon erwähnt, die Ursache für die Feuchtigkeit im Keller. Kommt sie von undichten Außenwänden, wird es in den meisten Fällen sehr teuer werden. Bei anderen Ursachen halten sich die Kosten dagegen wiederum im Rahmen.

Weitere Faktoren sind:

  • das Ausmaß der Feuchtigkeit im Keller
  • die Lage der feuchten Stellen
  • ob Trocknungsgeräte oder andere Trockenlegungstechnologien eingesetzt werden
  • ob nachfolgend auch eine Sanierung der Wände oder des Bodens erforderlich sind

Frage: Was kostet der Einsatz von Trocknungsgeräten im Keller?

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Kommen spezielle Geräte für die Trocknung zum Einsatz, steigen die Kosten

Kostencheck-Experte: Ganz wesentlich ist dafür natürlich die Größe des Kellers. Bautrockner kann man schon ab rund 10 EUR bis 20 EUR pro Tag mieten, meist muss man dabei jedoch auf bestimmte Mindest-Mietdauern achten. Nicht unterschätzen sollte man die Stromkosten für die Geräte – sie können beträchtlich sein. Am besten verwendet man stromsparende Kondenstrockner, wenn immer das möglich ist.

Wird die Mauerwerkstrockenlegung vom Fachmann vorgenommen, richtet sich der Preis nach der eingesetzten Technologie. Das wird vielfach erst nach einer Begutachtung vor Ort entschieden, Preisangaben sind im Vorfeld und pauschal daher schwierig.

Besonders hohe Kosten entstehen, wenn bei der Trocknung gleichzeitig auch Schimmel bekämpft werden muss. Schimmelentfernung ist aufwändig und teuer – am besten lässt man seine Wände also möglichst frühzeitig trockenlegen, um diese Kosten zu vermeiden.

Frage: Wie kann man die Kosten für die Trockenlegung möglichst gering halten?

Kostencheck-Experte: Der wichtigste Punkt ist, möglichst frühzeitig zu reagieren. Wenn man Anzeichen von Feuchtigkeit im Keller entdeckt, muffige Gerüche oder feuchte Flecken an der Wand oder an der Decke, sollte man sich auf jeden Fall auf die Suche nach der Ursache machen.

Sinnvoll ist es immer, einen Bausachverständigen zur Begutachtung zu bestellen. Als Fachmann kann er genau feststellen, woher die Feuchtigkeit stammt. Die Begutachtung kostet in der Regel rund 250 EUR, manchmal auch ein wenig mehr – aber das ist gut investiertes Geld.

Wer einfach so darauflos abdichtet, übersieht oft die tatsächliche Ursache und verschleudert nur sen Geld. Das Gleiche gilt, wenn man einfach auf Verdacht hin Trocknungsgeräte aufstellt. Der Experte kann sinnvolle Maßnahmen vorschlagen und meist auch die Kosten dafür einigermaßen abschätzen. In vielen Fällen kann eine Behebung – gerade wenn frühzeitig reagiert wird – oft noch mit geringen Mitteln stattfinden.