Flüssiggranit ist eine relativ neue Entwicklung bei den Bodenbelägen für den Außenbereich. Es handelt sich dabei um eine Kunstharz-Beschichtung, in die Kunststoff-Schnipsel eingebettet werden. Der Aufbau ähnelt also einem Steinteppich. Was für eine Flüssiggranit-Beschichtung an Kosten zu rechnen ist, haben wir den Kostencheck-Experten gefragt.
Frage: Wie teuer ist eine Flüssiggranit-Beschichtung?
Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich zunächst einmal davon ab, wie der vorhandene Untergrund beschaffen ist. Gegebenenfalls sind wie beim Steinteppich bereits im Vorfeld aufwendige Arbeiten notwendig, um den Untergrund überhaupt ausreichend eben und tragfähig zu machen. Das kann die Kosten enorm verteuern.
Der eigentliche Belag besteht aus 3 Schichten:
- der Grundierung
- dem eigentlichen Belag (Kunstharz und Kunststoff-Granulat, das eingebettet wird)
- dem Härter (Oberflächenverfestigung und Schutz, im Außenbereich auch wasserdichte Versiegelung)
Alle drei Schichten müssen nacheinander aufgebracht werden, dazwischen sind Trocknungszeiten zu berücksichtigen. Die Kosten für die einzelnen Schichten können je nach verwendeten Produkten unterschiedlich liegen.
Materialkosten
Für die Grundierung müssen Sie im Allgemeinen Kosten im Bereich von rund 5 EUR pro m² bis 10 EUR pro m² rechnen.
Für den Belag an sich müssen Sie in den meisten Fällen bei fertigen Mischungen Kosten von rund 50 EUR pro m² bis 100 EUR pro m² rechnen.
Die Kosten für den Härter liegen dann bei rund 10 EUR pro m² bis 15 EUR pro m² im Außenbereich, im Innenbereich etwas günstiger.
Gegebenenfalls kann in Nassbereichen (Innenbereich) noch eine zusätzliche Porenverfüllung nötig sein. Das verursacht zusätzliche Kosten von rund 3 EUR pro m² bis 10 EUR pro m², je nach verwendetem Material.
Die Materialkosten summieren sich also bereits zu beträchtlichen Beträgen. Falls erforderlich muss auch noch das für die Herstellung eines ebenen Untergrunds benötigte Material (z. B. Bodenausgleichsmassen oder Estrich-Spachtelmassen) mit hinzugerechnet werden.
Arbeitskosten
Die Arbeitskosten für den Fachmann können von Fall zu Fall sehr unterschiedlich liegen, abhängig vom individuellen Aufwand und der Arbeitsleistung. Da drei Arbeitsgänge erforderlich sind, zwischen denen Trockenzeiten liegen, sollten Sie aber mit mindestens 30 EUR pro m² bis 40 EUR pro m² rechnen.
Dazu kommen noch die Arbeitskosten für die Untergrund-Vorbereitung. Diese Kosten richten sich aber immer nach dem individuellen Aufwand im Einzelfall und können nur anhand eines konkreten Angebotes eines Handwerksbetriebs einigermaßen zutreffend vorhergesagt werden (Schleifen des Untergrunds, Ausgleichen, falls nötig auch Spachteln des Untergrunds). Schon allein der Einsatz von Ausgleichsmasse auf sehr unebenen Untergründen kann beim Fachmann Kosten im Bereich zwischen 25 EUR pro m² und 45 EUR pro m² verursachen.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir haben einen Flüssiggranit gekauft, den wir selbst auf unserer 20 m² großen Terrassenfläche aufbringen wollen. Wegen der großen bestehenden Unebenheiten arbeiten wir mit Ausgleichsmasse, um den Untergrund vorzubereiten.
Posten | Preis |
---|---|
Estrichspachtel und Ausgleichsmasse | 200 EUR |
Grundierung | 120 EUR |
Flüssiggranit-Beschichtung (Belag) | 1.100 EUR |
Härter für Außenbereich | 360 EUR |
Gesamtkosten damit | 1.780 EUR |
Kosten pro m² daher | 89 EUR pro m² |
Die hier gezeigten Kosten sind lediglich Materialkosten bei einer Ausführung komplett in Eigenregie. Abhängig vom verwendeten Material können die Kosten für andere Beschichtungen auch deutlich abweichend liegen.
Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Flüssiggranit-Beschichtung ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:
- der Kostenaufwand für die Untergrund-Vorbereitung
- die Kosten für die Grundierung
- die Kosten für den Belag selbst
- die Kosten für den Härter und gegebenenfalls für eine erforderliche Porenbeschichtung
- die Kosten für die Arbeitsleistung des ausführenden Handwerksbetriebs
Muss zuvor erst noch ein tragfähiger Untergrund geschaffen werden (keine belastbare Estrichschicht als Untergrund vorhanden), müssen diese Kosten dann ebenfalls noch hinzugerechnet werden.
Frage: Welche Schwierigkeiten können beim Selbstaufbringen des Belags entstehen?
Kostencheck-Experte: Einerseits ist daran zu denken, dass für die Untergrundvorbereitung entsprechende Werkzeuge (Estrich oder aufgebrachte Ausgleichsmasse schleifen) vorhanden sein müssen.
Dazu kommt, dass die Offenzeit für die Beschichtungen meist sehr knapp bemessen ist – in vielen Fällen liegt sie lediglich bei 30 bis 40 Minuten. In dieser Zeit muss ein komplettes Gebinde verarbeitet sein – inklusive Auftragen, verteilen und glätten. Gerade bei größeren Flächen und größeren Gebinden muss hier sehr schnell und professionell gearbeitet werden, was nicht jedem Heimwerker gelingt.
Um Kosten zu sparen kann man gegebenenfalls die Vorarbeiten (Untergrundvorbereitung) und einige Teilleistungen (z. B. Härter auftragen) übernehmen, das Aufbringen des eigentlichen Bodens aber dem versierten Fachmann überlassen. Dann besteht auch kein Risiko auf ein unsauberes oder optisch beeinträchtigtes Ergebnis.