Wenn man Mutterboden für seinen Garten oder das Grundstück benötigt, hat man mehrere Möglichkeiten, diese wertvolle Erde zu beziehen. Mit welchen Kosten man im Allgemeinen für Mutterboden rechnen muss, erklärt der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Wofür verwendet man Mutterboden im Allgemeinen – und was ist das pberhaupt genau?
Kostencheck-Experte: Mutterboden, das was Landwirte die „Ackerkrume“ nennen, kann man für viele unterschiedliche Zwecke einsetzen. Es handelt sich dabei um die oberste, besonders wertvolle und nährstoffreiche Bodenschicht, die auch eine Menge Humus und in vielen Fällen auch einen beträchtlichen Anteil an Tonmineralien enthält.
Mutterboden wird einerseits zum Bodenaufbau und für die Flächenauffüllung eingesetzt, andererseits auch als besonders nährstoffreiche Schicht, wenn man Beete oder Bepfllanzungen anlegen möchte, auf den Boden aufgebracht.
Für Mutterboden gibt es also recht häufig eine Verwendung.
Frage: Was kostet Mutterboden, wenn man ihn kauft?
Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal schwer sagen, weil die Preise sehr unterschiedlich sind. Zudem kommt es darauf an, in welcher Qualität der Mutterboden bezogen wird.
Im Allgemeinen beginnen die Preise bei 5 EUR pro Tonne bis 7 EUR pro m³. In vielen Fällen kann der Preis aber auch dreimal so hoch liegen – 15 EUR pro m³ Mutterboden sind keine Seltenheit.
Gesiebt und aufbereitet können die Kosten dann noch deutlich höher liegen. Hier sind bis zu 400 EUR pro m³ für den speziell aufbereiteten und angereicherten Mutterboden möglich.
Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:
Wir benötigen rund 20 m³ Mutterboden für unser Grundstück in möglichst guter Qualität. Wir lassen uns den Mutterboden direkt anliefern.
Posten | Preis |
---|---|
Kosten für gesiebten Mutterboden | 380 EUR |
Transport | 80 EUR |
Gesamtkosten | 460 EUR |
Hier handelt es sich natürlich lediglich um beispielhafte Kosten. Je nach Art und Bezugsquelle des Mutterbodens können die Kosten in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich liegen.
Unser Kostenbeispiel zeigt aber bereits, wie hoch die Kosten für aufbereiteten Mutterboden liegen können. Dabei haben wir noch einen Preis im unteren Drittel der Preisspanne bezahlt.
Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für den Mutterboden in der Regel ab?
Kostencheck-Experte: Hier kommen einige Kostenfaktoren zum Tragen:
- die Bezugsquelle für den Mutterboden
- der Grad der Aufbereitung des Mutterbodens
- die Transportkosten
Der Preis kann, abhängig von diesen Faktoren, eine sehr weite Spanne einnehmen. In der Praxis muss man diese Faktoren immer gegeneinander abwägen, um zu einem möglichst günstigen Gesamtpreis zu kommen.
Frage: Welche Rolle spielt die Bezugsquelle für den Mutterboden?
Kostencheck-Experte: Eine sehr hohe. Wer den Mutterboden vom Händler bezieht, muss häufig teures Geld bezahlen.
Bei einem Bezug von Privat (etwa von jemandem, der gerade den Aushub von seinem Keller fertiggestellt hat) fallen für die Muttererde häufig überhaupt keine Kosten an. Der Bauherr, der froh ist, wenn er einen Teil seines Aushubs los wird, anstatt ihn irgendwo auf seinem Grundstück lagern zu müssen oder für die fachgerechte Entsorgung und Verwertung auch noch zahlen zu müssen.
In diesem Fall sind dann meist aber die Transportkosten um ein Vielfaches höher als bei einem Bezug vom Händler.
Mittlerweile gibt es einige Plattformen im Internet, die Bauherren als Abgeber und Bezieher von Mutterböden online zusammenbringen. Das kann in vielen Fällen eine sehr lohnenswerte Sache sein, sich auf so einer Plattform nach verfügbarem Mutterboden in der Nähe umzusehen.
Frage: Inwieweit spielt die Qualität eine Rolle für den Preis?
Kostencheck-Experte: Grundsätzlich sagt die Art der Aufbereitung nicht zwingend etwas über die Qualität des Bodens aus.
Gesiebter Boden vom Händler kostet in der Regel rund 15 EUR bis 20 EUR pro m². Für gesiebte und mit Humus und Dünger aufbereitete Muttererde kann man in der Regel dagegen meist schon mit 20EUR pro m³ bis 40 EUR pro m³ rechnen.
Je nach Beimengungen können dann noch zusätzliche Kosten dazukommen. So werden für beigemengtes Rasen- oder Baumsubstrat in der Regel rund 40 EUR verlangt. Etwas teurer sind noch Beimengungen von Löß, Torf oder NP-Dünger.
In vielen Fällen ist aufbereiteter Boden aber gar nicht so „wertvoll“ wie man glauben könnte. Durch das Sieben gehen oft wertvolle, humusbildende Bodenbestandteile verloren, eine Aufbereitung mit Dünger ist in vielen Fällen nicht notwendig oder zielführend. Zudem kann man auch den Boden selbst nach dem Aufbringen düngen.
Sehr häufig werden also die unaufbereiteten Böden auch durchaus ausreichend sein. Damit spart man immerhin eine ganze Menge an Kosten.
Frage: Welche Transportkosten muss man rechnen?
Kostencheck-Experte: Auch das kommt darauf an. Hier spielen ebenfalls die Bezugsquellen eine Rolle.
Wer sich den Mutterboden vom Händler liefern lässt, kann in der Regel mit 1 EUR pro m³ bis 3 EUR pro m³ für den Transport durch den Händler rechnen, wenn die Transportentfernung unter 50 km liegt. Das sollte sie aber ohnehin, da Händler in weiterer Entfernung äußerst unökologisch snid.
Wer seine Muttererde von privat bezieht, muss mit deutlich höheren Transportkosten rechnen: Transportunternehmen verlangen im Allgemeinen zwischen 5 EUR pro m³ und 10 EUR pro m³ für den Transport von Erde auf kürzere Distanzen (ebenfalls unter 50 km Lieferentfernung).
In manchen Fällen lassen sich aber mit dem Abgeber, der seinen Boden ja loswerden will, Abmachungen treffen, sich die Transportkosten zu teilen. In anderen Fällen kann man vielleicht mit dem Bauunternehmen, das die Erdarbeiten durchführt, zu einer preisgünstigen Abmachung gelangen.
Frage: Welche Nebenkosten muss man rechnen?
Kostencheck-Experte: Ein Punkt, der oft nicht bedacht wird, ist das Verteilen des Mutterbodens auf dem Grundstück. Bei größeren Mengen ist hier der Einsatz eines Baggers fast unabdingbar – das kostet aber ebenfalls wieder Geld.
Wer ein wenig geschickt ist, kann sich auch einen Minibagger mieten. Dafür muss man in den meisten Fällen ab rund 150 EUR pro Tag rechnen.