Terrassenbau: Welche Kosten Sie erwarten?

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Eine Terrasse vor dem Haus macht gemütliche Sommertage noch gemütlicher. Was der Bau einer Terrasse kosten kann und mit welchen Kosten Sie auf jeden Fall rechnen müssen, erklärt der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, eine Terrasse zu bauen?

Kostencheck-Experte: Ein sogenannter „Freisitz“, also eine Terrasse direkt vor dem Haus, lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise errichten.

Die einfachste Möglichkeit ist, die Fläche vor dem Haus zu pflastern oder mit Terrassenplatten zu belegen. Wenn allerdings ein Höhenunterschied zwischen dem Grundstück und der Terrassentür vorhanden ist, lohnt es sich meist eher, eine Holzterrasse zu bauen.

Das sind zumindest die gängigen Möglichkeiten für einen Terrassenbau. Daneben könnte man natürlich auch überlegen, eine Terrasse zu betonieren oder andere Materialien für den Bau zu verwenden. In der Regel wird das aber nur selten gemacht.

Frage: Was kostet der Bau einer Terrasse im Allgemeinen?

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Das Fliesen der Terrasse ist am einfachsten und am günstigsten

Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal unmöglich sagen – hierfür spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle – etwa die Größe der Terrasse oder das verwendete Material.

Als ganz groben Anhaltspunkt können Sie aber davon ausgehen, dass Sie in jedem Fall mit mindestens rund 50 EUR pro m² Terrassenfläche rechnen müssen, die meisten Terrassen liegen in der Praxis zwischen rund 100 EUR pro m² und 200 EUR pro m².

Sehr hochwertige Gestaltungen können dann auch noch teurer werden, vor allem wenn Luxus-Materialien (hochwertiger Naturstein) verwendet werden.

Einige Kostenbeispiele aus der Praxis, die das verdeutlichen:

Im ersten Fall wurde eine Terrasse ganz einfach mit Betonpflaster belegt, dazu kam ein entsprechender Unterbau. Die Terrassengröße ist in diesem Fall 4 x 3 m.

In einem anderen Fall wurde eine hochwertige Holzterrasse aus einer Komnbination von Bangkirai (als Plankenholz) und Lärche (Unterkonstruktion) mit unsichtbarer Befestigung gebaut.

Im dritten Fall ist ein Hausbesitzer ganz einfach einem aktuellen Trend gefolgt, und hat die Rasenfläche vor seinem Haus einfach mit XXL-Fliesen für den Außenbereich belegt. Solche Fliesen können auch einfach auf (ebene) Rasenuntergründe gelegt werden.

Die Kosten für die Pflaster-Terrasse:

Posten Preis
Erdaushub 220 EUR
Unterbau und Splittbett 245 EUR
Verlegen 320 EUR
Zusatzarbeiten 240 EUR
Materialkosten Unterbau 45 EUR
Pflastersteine Betonpflaster, hochwertige Qualität 180 EUR
Randsteine Materialkosten 96 EUR
Gesamtkosten 1. 346 EUR
Kosten pro m² 112,16 EUR pro m²

Kosten für Holzterrasse aus Bangkirai mit Lärchen-Unterkonstruktion

Posten Preis
Bankiraidielen, geriffelt, 35 mm stark incl. Verlegung 1.234 EUR
Montagematerial 220 EUR
Unterkonstruktion 260 EUR
tragfähiger Untergrund 280 EUR
Gesamtkosten 1.994 EUR
Kosten pro m² 166,16 EUR pro m²

Kosten für XXL-Fliesen (Feinsteinzeug) im Außenbereich

Posten Preis
Feinsteinzeugfliesen XXL für Außenbereich 660 EUR
Gesamtkosten 660 EUR
Kosten pro m² 55 EUR pro m²
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Terrassendielen sind teurer als Fliesen

Bei diesen Beispielen handelt es sich natürlich nur um einzelne Kostenbeispiele für bestimmte Terrassen. Abhängig von den verwendeten Materialien, der jeweils verwendeten Bauweise und den örtlichen Gegebenheiten können die Kosten für Terrassen auch deutlich unterschiedlich liegen.

Unser Kostenbeispiel zeigt aber sehr klar, dass die Kosten in den meisten Fällen realistischerweise zwischen 100 EUR pro m² und 200 EUR pro m² angesetzt werden sollten, wenn ein Fachbetrieb diese Arbeiten ausführt (außer im letzten Beispiel, hier werden die Fliesen lediglich selbst ausgelegt).

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für eine Terrasse dann im Allgemeinen ab?

Kostencheck-Experte: Nun, zunächst natürlich von der verwendeten Bauweise der Terrasse – das zeigt auch unser Beispiel recht schön.

Daneben kommt es an auf

  • die verwendeten Materialien
  • die Art des Unterbaus
  • ob eine Einfassung der Terrasse gewünscht ist
  • die Gestaltung der Terrasse (zum Beispiel mit einem Geländer)
  • die örtlichen Gegebenheiten

Dass daneben auch die Größe der Terrasse eine Rolle spielt, versteht sich von selbst. Je größer die Terrassenfläche, desto teurer wird es klarerweise.

Frage: Die Kostenbeispiele haben schon einmal einen kleinen Eindruck gegeben, in welchem Bereich die Unterschiede liegen können. Wie teuer können Holz- oder Pflasterterrassen im Einzelnen sein?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich wieder von den übrigen Kostenfaktoren ab.

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Bei Holzterrassen gibt es große Preisunterschiede

Holzterrassen können zwischen rund 80 EUR pro m² und 200 EUR pro m² kosten, je nachdem, welche Hölzer verwendet werden und wie die Unterkonstruktion und die Befestigung ausgeführt werden. Die Bangkirai-Terrasse aus unserem Beispiel ist nur eine Möglichkeit – man kann natürlich auch Lärchenholz oder Douglasie für den Terrassenbau verwenden, das ist dann günstiger.

Mehr über die Preisunterschiede bei Bankirai-Terrassen und die Kostenfaktoren für solche Terrassen erfahren Sie an dieser Stelle.

Bei den gepflasterten Terrassen kann es ebenfalls massive Unterschiede geben – schon allein der Quadratmeterpreis der Steine hat hier eine enorme Bandbreite. Einfaches, schlichtes Betonpflaster bekommen Sie schon ab rund 10 EUR pro m², bei hochwertigen Natursteinen können Sie teilweise Preise bis zu 120 EUR pro m² oder sogar mehr finden.

Eine recht gute Übersicht über die Kosten für Pflasterarbeiten finden Sie unter anderem an dieser Stelle.

Welche Kosten beim Verlegen von Terrassenplatten entstehen können, haben wir hier ausführlich besprochen.

Bei den Feinsteinzeug-Fliesen im XXL-Format, die einfach auf die Wiese gelegt werden, können Sie von Kosten zwischen 40 EUR pro m² und rund 70 EUR pro m² ausgehen, besondere Gestaltungen oder sehr hochwertige Fliesen können dann im Einzelfall auch noch mehr kosten.

Sie sehen also, schon bei jeder einzelnen Bauweise für eine Terrasse gibt es bereits enorme Preisunterschiede. Wie viel etwas am Ende tatsächlich kostet, lässt sich in jedem Fall immer nur nach einer individuellen Kalkulation sagen.

Frage: Welche Rolle spielt die Art des Unterbaus für die Kosten?

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Ein hochwertiger Unterbau kann sehr teuer sein

Kostencheck-Experte: Eine nicht unerhebliche – in einigen Fällen benötigen Sie überhaupt keinen Unterbau, in anderen Fällen verursacht der Unterbau wiederum beträchtliche Kosten.

Wenn beispielsweise bereits ein tragender Untergrund (zum Beispiel ein Betonuntergrund) vorhanden ist, können Sie problemlos eine Terrasse darauf errichten. Sie können diese Fläche auch einfach mit Fliesen oder Holz belegen oder auf andere Weise zur Terrasse umfunktionieren.

Für ein Fundament zum Pflastern muss Erdreich ausgekoffert und entweder angeschüttet oder entsorgt werden. Hier können manchmal recht unerwartete Kosten auftauchen, wenn die Bodenbeschaffenheit problematisch ist. Darauf wird dann in der Regel ein verdichtetes Kies- und Splittbett angelegt, in dem die Pflastersteine dann verlegt werden.

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Steine können in ein loses Kiesbett verlegt werden

Für den Bau einer Holzterrasse kann man auch auf Punktfundamente zurückgreifen – oder einfach Betonplatten unterlegen, je nachdem wie hoch die Tragfähigkeit sein muss. Hier gibt es dann bereits einen großen Spielraum bei den Kosten.

Fliesen oder Terrassenplatten können Sie entweder ebenfalls in ein verdichtetes Kiesbett legen – oder wie bei unserem Beispiel völlig ohne jede Unterkonstruktion einfach auf eine ebene Wiese legen.

Frage: Wie teuer ist eine Einfassung der Terrasse?

Kostencheck-Experte: Das hängt immer davon ab, welche Randsteine verwendet werden. In der Regel können Sie bei Randsteinen von Kosten im Bereich von rund 5 EUR pro laufendem Meter bis zu 12 EUR je laufendem Meter ausgehen, das hängt aber davon ab, welche Randsteine Sie verwenden wollen.

Dazu kommen noch die Kosten für die Verlegung.

Frage: Welche Kosten muss man für ein Geländer rechnen?

Kostencheck-Experte: Je nach Art und Ausführung des Geländers müssen Sie mit zwischen rund 70 EUR je Meter bis zu über 300 EUR je Meter für ein klassisches Geländer rechnen.

Bei möglichen Alternativen (etwa einer niedrigen Gabionenmauer als Begrenzung) liegen die Kosten dann wiederum völlig anders.

Geländer wirken in den meisten Fällen einschränkend, wenn keine wirkliche Absturzgefahr besteht, sind sie eigentlich unnötig. Umgekehrt können auch gerade kleine Stufen zum Garten hin eine übermäßig große Unfallgefahr bergen. Hier sind Geländer wiederum sinnvoll.

Eine Gabionenmauer kann daneben auch einen guten Windschutz darstellen, wenn man auf der Terrasse sitzt. Dafür sollte sie aber mindestens 60 cm hoch sein.

Frage: Kann man nicht Kosten sparen, indem man seine Terrasse selber baut?

Kostencheck-Experte: Das ist auf jeden Fall möglich, wenn man etwas Geschick mitbringt und sorgfältig arbeitet. Gerade bei den Fundamenten muss man wirklich fachgerecht vorgehen – ansonsten kann die Terrasse schnell absinken.

Die Kosten beschränken sich dann aber auf die Materialpreise – und die sind in jedem unserer Beispiele nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten. Selber bauen lohnt sich in diesem Fall also ganz bestimmt – und technisch ist es meist nicht allzu schwierig.