Fertigbeton – mit diesen Preisen müssen Sie rechnen

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Wenn man für ein Vorhaben größere Betonmengen benötigt, ist ein Selbstmischen meist nicht möglich, oft auch nicht sinnvoll. Fertigbeton ist hier die Lösung. Welche Preise man dafür bezahlen muss, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Wann ist Fertigbeton eine Alternative bei eigenen Projekten?

Kostencheck-Experte: Grundsätzlich natürlich immer dann, wenn man mehr Beton benötigt, als man selbst in vertretbarer Zeit anmischen kann. Die Kapazitäten zum Selberanmischen werden dabei recht häufig überschätzt.

Ein weiterer Grund für eine Betonlieferung kann auch die verfügbare Zeit zum Einbauen des Betons sein. Wenn das Anmischen zu lange dauert, könnte der zuvor eingebaute Beton schon über seine Verarbeitungszeit hinaus sein – damit ist eine später berechenbare und mängelfreie Betonqualität kaum mehr zu erreichen.

Daneben sollte man auch immer Bedenken, dass das Anmischen nicht nur Zeit kostet, sondern auch enorm anstrengend sein kann. Frischbeton, eventuell auch mit Zusätzen wie einem Verzögerer oder einem Fließmittel versetzt, kann hier vieles leichter machen.

Frage: Welchen Preis muss man für Frischbeton ungefähr bezahlen?

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Fertigbeton kostet mindestens 70€ pro m3

Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal nicht sagen – hier spielen viele Faktoren mit, die in Summe durchaus preisentscheidend sein können.

Im Allgemeinen können Sie aber davon ausgehen, dass bei den üblichen Betongüten Preise zwischen rund 70 EUR pro m³ und 140 EUR pro m³ anfallen werden.

Hier können allerdings noch zahlreiche Zuschläge dazukommen, die den Preis dann noch deutlich verteuern können.

Ein Preisbeispiel aus der Praxis:

Wir benötigen 5 m³ Beton der Betonklasse C25/30, der zusätzlich noch mit einem Abbindebeschleuniger versehen ist.

Posten Preis
Frischbeton C25/30, 5 m³ 410 EUR
Abbindebeschleuniger 150 EUR
Mindermengenzuschlag 20 EUR
Entladezeit – 15 min. 10 EUR
Gesamtkosten 590 EUR

Hier handelt es sich natürlich nur um beispielhafte Kosten eines Anbieters für eine bestimmte Lieferung. Die Kosten für andere Lieferungen in anderen Gebieten können durchaus deutlich unterschiedliche Kosten verursachen.

Unser Kostenbeispiel zeigt aber, dass es hier durchaus einen recht großen preislichen Unterschied zum Selberanmischen gibt.

Frage: Von welchen Kriterien hängt der Preis für Frischbeton in der Regel ab?

Kostencheck-Experte: Hier kommen nur einige wenige Faktoren zum Tragen:

  • die Betonklasse
  • die Betonmenge
  • welche Zusätze im Beton vorhanden sind
  • die Entladezeit
  • welche Sonderzuschläge vom Betonlieferanten verrechnet werden

Verschiedene Anbieter kalkulieren ihre Preise aber meist unterschiedlich, so dass selbst bei gleicher Betonqualität von Anbieter zu Anbieter deutliche Preisunterschiede auftreten können.

Frage: Welchen preislichen Unterschied macht die Betonklasse aus?

Kostencheck-Experte: Die benötigte Betonklasse sorgt bereits für einen deutlichen Unterschied beim Grundpreis pro m³. Die nachfolgende Tabelle kann das recht gut veranschaulichen:

Betonklasse Preis pro m³
C12/15 ca. 70 EUR pro m³ – 75 EUR pro m³
C20/25 ca. 75 EUR pro m³ – 80 EUR pro m³
C25/30 ca. 80 EUR pro m³ – 90 EUR pro m³
C35/45 ca. 90 EUR pro m³ – 100 EUR pro m³

Spezielle Betone können dann noch einmal deutlich teurer sein als die häufiger nachgefragten Sorten.

Frage: Welche Rolle spielt die Betonmenge, die man bestellt, für den Preis?

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Meist fordern die Anbieter eine Mindestbestellmenge

Kostencheck-Experte: Eigentlich nur eine geringe – unter einer gewissen Mindestbestellmenge wird zwar von fast allen Anbietern ein sogenannter Mindermengenzuschlag verrechnet, der liegt allerdings in der Regel nur recht gering (häufig bei rund 20 EUR je m³ fehlender Menge auf die Mindestbestellmenge).

Teurer wird es, wenn man zu viel bestellt: die Entsorgung von Restbeton wird recht häufig mit Beträgen im Bereich von 50 EUR verrechnet.

Frage: Was kosten Zuschläge oder Zusatzmittel?

Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal nicht beantworten, da die Kosten für Zusatzmittel jeweils unterschiedlich sind. Zudem haben Hersteller auch immer unterschiedliche Preise für einzelne Zusatzmittel.

Für Abbindebeschleuniger können Sie im Allgemeinen aber rund 30 EUR pro m³ rechnen – sie gehören zu den teuersten Zusatzmitteln.

Bei anderen Zusatzmitteln, die üblicherweise verwendet werden, müssen Sie meist zwischen rund 5 EUR pro m³ und 15 EUR pro m³ rechnen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Frostschutzmittel (meist kostengünstig)
  • Verzögerer
  • Fließmittel
  • spezielle Mischung als Pumpbeton

Die Preise für Zuschläge können aber ebenfalls von Anbieter zu Anbieter variieren.

Frage: Spielt die Entfernung tatsächlich eine so große Rolle?

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Je weiter der Anfahrtsweg desto teurer der Beton

Kostencheck-Experte: In der Regel schon. Allerdings kalkulieren Anbieter die Zuschläge für Entfernungen völlig unterschiedlich, sodass sich hier schwer Richtwerte geben lassen.

Im Zweifelsfall kann man aber immer davon ausgehen, dass ein Anbieter im näheren Umkreis sicher die günstigere Wahl darstellt als einer, der sich weiter weg befindet.

Wenn man mehrere Angebote einholt, kann man aber die unterschiedlichen Kilometer-Pauschalen miteinander vergleichen und so in den eigenen Preisvergleich mit einfließen lassen.

Frage: Welche weiteren Zusatzkosten können sonst noch anfallen?

Kostencheck-Experte: Rechnen müssen Sie vor allem noch mit zeitgebundenen Zuschlägen:

  • einem Winterzuschlag
  • einem Wochenend-Zuschlag
  • einem Überstundenzuschlag
  • einem Zuschlag bei zu langer Entladedauer

Gerade die Mehrkosten bei längeren Entladezeiten werden dabei oft nicht bedacht. Wenn man den Fahrer des Mischwagens lange stehen lässt, kann das schnell teuer werden. Preise von 1 EUR pro Minute Entladezeit stellen hier noch die Untergrenze bei den Zuschlägen für die Entladedauer dar. Auch für den Betonanbieter ist Zeit natürlich Geld.

Frage: Wie kann man bei Fertigbeton Kosten sparen?

Kostencheck-Experte Am besten, indem man sorgfältig die Preise vergleicht und auf unnötige Zusatzmittel verzichtet. Ein Abbindebeschleuniger ist oft Luxus, häufig kommt man bei einer passend gewählten Betonsorte und sorgfältig geplanten Arbeitsabläufen auch ohne Verzögerer aus.

Ansonsten bleibt nur: Preise vergleichen.