Carport: welche Kosten muss man rechnen?

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Eine wettergeschützte Unterstellmöglichkeit für das eigene Fahrzeug bietet viele Vorteile – eine Garage ist aber oft zu teuer. Carports bieten flexible und kostengünstige Lösungen zum Unterstellen des Autos. Was ein Carport kosten kann, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Welche Vor- und Nachteile bietet ein Carport gegenüber einer Garage?

Kostencheck-Experte: Beide Varianten bieten zunächst einmal eine wettergeschützte Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug. Daneben ist meist auch noch Platz zum Unterstellen von Fahrrädern oder Motorrädern, wenn man sie groß genug dimensioniert.

Der klare Vorteil einer Garage liegt in der Praxis darin, dass sie abschließbar und im Winter frostfrei ist (das gilt auch für ungeheizte Garagen). Diese beiden Vorteile kann ein Carport nicht bieten.

Eine Garage kann in Ausnahmefällen auch einmal als Werkstatt für unterschiedliche Arbeiten dienen und so manch eine Partygesellschaft flüchtet sich bei aufkommendem Regen schnell in die Garage. Auch diesen Zusatznutzen bieten Carports oft nur eingeschränkt, da sie nicht immer von allen Seiten witterungsgeschützt sind.

Ein an der Hausseite befestigter Carport bietet aber immerhin den Komfort, auch trocken ins Auto zu kommen und die Einkäufe beim Ausladen nicht nass werden zu lassen.

Dafür kann man Carports oft sehr kostengünstig kaufen, sie in vielen Bundesländern auch ohne Baugenehmigung schnell und einfach selbst aufbauen. Für viele ist das das entscheidende Argument, dass dann für den Carport und gegen die Fertiggarage spricht: die geringen Kosten.

Frage: Was kostet ein Carport in der Regel?

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Ein einfacher Carport aus Aluminium ist eine der günstigsten Optionen

Kostencheck-Experte: Das kann man nicht pauschal sagen, die Kosten hängen natürlich von der Größe des Carports und der jeweiligen Ausführung ab.

Sehr günstige Holz-Carports bekommt man als Bausatz zum Selbstaufbau aber oft schon für 500 EUR – 1.000 EUR. Aluminium-Carports beginnen in der Regel bei rund 700 EUR bis 800 EUR für Bausätze.

Nach oben hin ist der Preis dann allerdings fast unbegrenzt, auch ein Holzcarport kann bei entsprechender Ausführung bis zu 5.000 EUR – 7.000 EUR kosten.

Für einen luxuriös ausgestatteten Doppel-Carport ist es dann oft durchaus möglich, sogar die 10.000-EUR-Grenze zu überschreiten.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir wollen an die Seite unseres Hauses, wo schon eine betonierte Zufahrt besteht, einen Carport setzen, der direkt an die Hauswand anschließt. Wir kaufen einen Holz-Carport aus kesseldruckimprägnierter Fichte und mit einem bereits integrierten kleinen, abschließbaren Gerätehäuschen. Das Einbetonieren der Pfosten und das Aufbauen des Carports übernehmen wir komplett selbst.

Die Ausführung unseres Carports:

  • Carport Holz (Fichte, kesseldruckimprägniert)
  • Maße: 3,50 m x 7,14 m (mittlere Größe mit zusätzlicher Abstellfläche)
  • Durchfahrtshöhe 2,10 m
  • integrierter kleiner Geräteraum 1,65 x 3,20 mit abschließbarer Tür
  • Dach: Flachdach mit EPDM Bahn, Dachkante aus Holz
  • Balken: Pfette 6 x 16, keine Zapfenverbindungen
  • Befestigungselemente: Zink
  • Pfostenträger: bereits vorbereitet zum Einbetonieren
Posten Preis
Bausatzkosten 4.334,60 EUR
Lieferkosten 0 EUR (bereits im Kaufpreis inkludiert)
Gesamtkosten 4.334,60 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich nur um beispielhafte Kosten für einen einzelnen Carport in ganz bestimmter Ausführung von einem bestimmten Hersteller. Die Kosten für andere Carports können durchaus auch deutlich unterschiedlich liegen, selbst bei vergleichbarer Größe.

In unserem Fall fielen keine Aufbaukosten an, da wir sowohl den Aufbau als auch die Herstellung der notwendigen Punktfundamente selbst übernommen haben. Gegebenenfalls sind bei anderen Carports noch zusätzlich Kosten für Lieferung und Montage sowie für die Herstellung der Fundamente zu berücksichtigen.

Auch für das notwendige Pflastern der Abstellfläche und der Zufahrt müssen gegebenenfalls noch zusätzliche Kosten miteinberechnet werden.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für einen Carport ab?

Kostencheck-Experte: Hier müssen natürlich sehr viele Faktoren mit in Betracht gezogen werden:

  • die Größe des Carports
  • das Material aus dem der Carport besteht
  • die Preisgestaltung des Herstellers
  • die Form des Dachs
  • die Art der Dacheindeckung
  • gegebenenfalls die Kosten für eine Dachbegrünung am Carport
  • gegebenenfalls die Sonder- und Zusatzausstattung des Carports
  • ob es sich um einen Bausatz oder ein nach eigenen Plänen errichtetes Modell handelt
  • die Kosten für die Lieferung des Carports
  • ob ein Aufbauservice in Anspruch genommen wird
  • die Kosten für die Herstellung der notwendigen Fundamente
  • gegebenenfalls die Kosten für die Baugenehmigung
  • gegebenenfalls die Architektenkosten (bei nach eigenen Wünschen und Plänen errichteten Modellen)
  • gegebenenfalls die Kosten für eine Dachbegrünung am Carport
  • die Kosten für das Befestigen oder Pflastern der Zufahrt und der Abstellfläche (wenn noch keine Befestigung vorhanden ist)

Alle diese Faktoren müssen berücksichtigt werden, wenn man die Kosten für den Carport einigermaßen zuverlässig abschätzen will. Von Fall zu Fall kann es daher sehr große Kostenunterschiede geben.

Am besten legt man zunächst die eigenen Bedürfnisse fest und vergleicht dann passende Carport-Modelle unterschiedlicher Hersteller sorgsam miteinander. Die Preisunterschiede von Hersteller zu Hersteller können, selbst für ähnlich ausgeführte Carports, oft durchaus beträchtlich sein.

Frage: Welchen Einfluss hat die Dachform auf die Kosten eines Carports?

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Ein Flachdach-Carport ist am günstigsten

Kostencheck-Experte: Konstruktiv ist ein Flachdach natürlich am einfachsten zu realisieren und damit auch am kostengünstigsten. Auch Pultdächer, die man häufig bei direkt ans Haus angeschlossenen Carports findet, sind noch relativ kostengünstig.

Ist ein freistehender Carport allerdings mit einem Steildach ausgerüstet, muss ein Dachstuhl konstruiert werden – was deutlich mehr Kosten verursacht. Darum sind solche Modelle auch als Bausätze oft deutlich teurer.

Würde man seinen Carport selbst bauen, müsste man für die Konstruktion des Dachstuhls durchaus bis zu 50 EUR pro m² bis 60 EUR pro m² allein für den Dachstuhl eines einfachen Satteldachs rechnen. Die Kosten für die Dacheindeckung würden dann noch dazukommen.

Frage: Was kostet das Decken des Dachs im Allgemeinen?

Kostencheck-Experte: Hier kommt es natürlich darauf an, ob man selber deckt oder die Arbeit einem Dachdeckerbetrieb überlässt.

In vielen Fällen ist bei Bausätzen das erforderliche Dachdeckmaterial bereits vorhanden, sodass man keine zusätzlichen Materialkosten hat. Die Eindeckung gelingt mit etwas Geschick auch beim Steildach leicht selbst.

Überlässt man die Dacheindeckung einem Fachbetrieb, muss man oft mit 40 EUR pro m² bis 50 EUR pro m² Dachfläche oder sogar mehr rechnen.

Frage: Was können die Lieferung und die Montage eines Carport-Bausatzes kosten?

Kostencheck-Experte: Die Kosten sind natürlich von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich – in vielen Fällen müssen Sie aber durchaus mit 2.000 EUR bis 3.500 EUR je nach Größe und Ausführung des Carports rechnen.

Die Lieferkosten richten sich häufig nach der Lieferentfernung und sind von Anbieter zu Anbieter stark unterschiedlich. Sehr viele Hersteller, die ihre Carports online anbieten, haben die pauschalen Lieferkosten aber schon in den Bausatzpreis mit eingerechnet (wie in unserem Beispielfall).

Frage: Braucht man für einen Carport eine Baugenehmigung?

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Ein Carport ist meist genehmigungspflichtig

Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal nicht beantworten, da das von Bundesland zu Bundesland (entsprechend der jeweiligen Landesbauordnungen) und oft sogar von Kommune zu Kommune unterschiedlich ist.

In der Regel sind Carports genehmigungspflichtig – eine Befreiung von der Genehmigungspflicht kann bis zu einer gewissen Größe gegeben sein, ist aber immer als Ausnahmeregelung zu betrachten.

In manchen Gebieten genügt beim Errichten eines Carports auch lediglich eine sogenannte Bauanzeige: Widerspricht die Behörde nicht innerhalb von 4 Wochen und untersagt den Bau oder fordert Änderungen, gilt das Bauvorhaben als genehmigt und zulässig. Eine regelrechte Baugenehmigung wird nicht zugestellt, das Schweigen der Behörde gilt hier als Billigung für den Bau. Diese einfache Regelung gibt es aber nur für bestimmte Gebiete.

Besonders beim Anbauen eines Carports an die Hauswand gelten meist besondere Brandschutzvorschriften. Da es hier um heikle Sicherheitsfrage geht, sind direkt angebaute Carports sehr häufig genehmigungspflichtig.

Die Kosten für die Baugenehmigung richten sich meist nach den Gesamtbaukosten, jede Baubehörde hat hier aber ihre eigenen Gebührensätze, die von Behörde zu Behörde weit voneinander abweichen können.

Wer einen Bausatz kauft, bekommt meist alle für die Genehmigung erforderlichen Pläne, Zeichnungen und statischen Berechnungen gleich fertig mitgeliefert. Wer in Eigenregie seinen Carport selbst errichtet, muss diese Pläne fachgerecht selbst anfertigen oder vom Architekten zeichnen lassen. Das ist dann unter Umständen mit weiteren, erheblichen Kosten verbunden.

Aus diesem Grund sollte man im Allgemeinen eher Bausätze bevorzugen, da es mit der Genehmigung in der Regel deutlich einfacher wird.