Laminat: Welche Kosten pro qm muss man rechnen?

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Laminat gehört eindeutig zu den preiswertesten Bodenbelägen, die man noch dazu mit etwas Geschick auch problemlos selbst verlegen kann. Bei der Planung der Kosten muss man dennoch einige Dinge berücksichtigen. Mit welchen Kosten für einen Laminatboden gerechnet werden kann, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet Laminat pro m²?

Kostencheck-Experte: Wenn man rein nur das Material nimmt, kommt man bei den günstigsten Laminaten bei Preise von 3,50 EUR pro m² bis 5 EUR pro m². Das ist allerdings eher die Ausnahme und betrifft nur echte Billigangebote. In den meisten Fällen muss man für qualitativ hochwertige Laminatbeläge rund 10 EUR pro m² bis 20 EUR pro m² rechnen, Premium-Ausführungen können allerdings auch bis 60 EUR pro m² kosten.

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Wenn die Arbeiten von einer Firma durchgeführt werden, steigen die Kosten für den Laminatboden deutlich.

Wer nicht selbst verlegt, muss dazu noch die Verlegekosten rechnen. Neben den reinen Verlege-Leistungen, die sich preislich zwischen rund 8 EUR pro m² und 25 EUR pro m² bewegen können noch Kosten für die Entsorgung von Altbelägen, die Untergrund-Vorbereitung und das Verlegen von Übergangsschienen und Fußleisten zusätzlich gerechnet werden. Das kann die ganze Unternehmung dann durchaus erheblich verteuern.

Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen in unserem Wohn- und Esszimmer (38 m²) vom Profi einen neuen Laminatboden verlegen. Der alte, bereits sehr mitgenommene lose verlegte Vinylbelag soll dabei entfernt werden.

Posten Preis
Entsorgung Altbelag und Untergrundvorbereitung 456 EUR
Laminatkosten (16,95 EUR pro m², inkl. Verschnitt) 710EUR pro m²
Trittschalldämmung und Ausgleichsschicht 311 EUR
Arbeitsleistung verlegen 570 EUR
Fußleisten und Übergangsschienen anbringen 128 EUR
Gesamtkosten damit 2.175 EUR
Gesamtkosten neues Laminat pro m² damit 57,24 EUR pro m²

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf eine bestimmte Laminatart, die unter bestimmten örtlichen Gegebenheiten durch einen einzelnen Fachbetrieb verlegt wurde. Sowohl die Material- als auch die Arbeitskosten können in anderen Fällen unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die einzelnen Kosten beim Laminatboden?

Kostencheck-Experte: Für das Laminat selbst werden in den meisten Fällen rund 10 EUR pro m² bis 20 EUR pro m² zu rechnen sein. Dabei sind bei den Quadratmeterzahlen auch rund mindestens 5 % – 10 % Verschnitt einzukalkulieren. Da Laminat zumeist nur in ganzen Paketen angeboten wird, ist der Bedarf entsprechend auf die Zahl ganzer Pakete aufzurunden. Reste bleiben dann in den meisten Fällen.

In den meisten Fällen wird eine Trittschalldämmung benötigt. Je nach Ausführung können Kosten von rund 2 EUR pro m² bis 10 EUR pro m² für die Trittschalldämmung gerechnet werden.

Die Verlegekosten durch den Fachmann bewegen sich zwischen rund 8 EUR pro m² und 25 EUR pro m². Dazu kommen eventuell noch die Kosten für die Entfernung und Entsorgung von Altbelägen (bis zu 12 EUR pro m² möglich) und die Kosten für die Aufbereitung des Untergrunds (10 EUR pro m² bis 20 EUR pro m², bei stark unebenen Untergründen möglicherweise auch deutlich mehr.

Für das Anbringen der Fußleisten und das Verlegen von Übergangsschienen kann man grob rund 5 EUR je lfdm rechnen.

Frage: Wovon hängen die Quadratmeterkosten für einen Laminatboden ab?

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Die Quadratmeterkosten für einen Laminatboden sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Zu berücksichtigen ist hier:

  • welches Laminat in welcher Preisklasse verwendet wird
  • welche Trittschalldämmung in welcher Preisklasse verwendet wird
  • ob die Verlegung durch den Fachmann oder in Eigenregie (leicht möglich) erfolgt
  • ob der Fachmann zuvor Altbeläge entfernen muss
  • ob der Fachmann den Untergrund aufbereiten muss
  • die Preisgestaltung des ausführenden Betriebs (Verlegekosten, gegebenenfalls Kosten für die Untergrundaufbereitung und Kosten für die Entfernung von Altbelägen, Kosten für Nebenarbeiten)

Frage: Welche Lebensdauer haben Laminatbeläge und rechnet sich ein solcher kostengünstiger Bodenbelag?

Kostencheck-Experte: Der Deutsche Mieterbund hat die Lebensdauer für Laminatböden einheitlich mit 10 Jahren festgelegt. Das kann also als guter Richtwert gelten.

Insbesondere beim Verlegenlassen des Laminats sollte man sich die Entscheidung dafür gut überlegen. Während ein Laminatboden alle 10 Jahre mit großem Aufwand erneuert werden muss, hält beispielsweise ein hochwertiger Fliesenboden in dezentem Design leicht 30 bis 40 Jahre und länger, kostet dabei aber nur unwesentlich mehr, selbst wenn er vom Fachmann verlegt wird. Die Kosten-Nutzen-Rechnung bei hochwertigen und langlebigen Belägen sieht – zumindest bei der Verlegung durch den Fachmann – also deutlich besser aus.

Frage: Welche Kosten fallen beim Selbstverlegen von Laminat an?

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Wenn Sie selbst Hand anlegen, sinken die Kosten für den Laminatboden deutlich.

Kostencheck-Experte: Hier sind nur die Materialkosten zu rechnen:

  • die Kosten für das Laminat samt Verschnitt
  • die Kosten für die Trittschalldämmung
  • die Kosten für das Material zum Aufbereiten des Untergrunds, falls nötig (Flächenspachtel, Ausgleichsmasse, etc.)
  • die Kosten für Fußleisten und Übergangsschienen

Gerade bei größeren Räumen kann es lohnen, einen Laminatschneider zu leihen (ab rund 15 EUR pro Tag, 25 EUR pro Wochenende oder rund 40 EUR pro Woche in Baumärkten), da damit ein wesentlich staubfreieres und vor allem schnelleres Zuschneiden möglich ist.