Kopfsteinpflaster – diesen Preis müssen Sie rechnen

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Kopfsteinpflaster ist ein Klassiker, der ein aus dem Straßenbau wohlbekanntes Bild vermittelt. Aus diesem Grund wird es auch gerne in privaten Bereichen immer wieder eingesetzt. Welche Preise man im Allgemeinen für Kopfsteinpflaster rechnen muss, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Was ist Kopfsteinpflaster überhaupt genau?

Kostencheck-Experte: In der alten, heute nicht mehr gültigen DIN 18502 wurden Pflastersteine vor allem nach ihrer Größe unterteilt. Das in der DIN damals als „Großsteinpflaster“ bezeichnete Pflaster trägt als anderen (gebräuchlicheren Namen) auch die Bezeichnung „Kopfsteinpflaster“.

Beim Großsteinpflaster oder Kopfsteinpflaster handelt es sich um Steinwürfel in ganz genau definierten Maßen:

  • 14 cm x 14 cm
  • 16 cm x 16 cm
  • 18 cm x 18 cm

Die offizielle Bezeichnung lautet dabei anders: so wird 14 cm x 14 cm großes Pflaster in der Regel als „13/15 cm“ bezeichnet. Heutige Formate können von diesen alten Normgrößen aber teilweise abweichen – empfehlenswert ist für den privaten Gebrauch aber eine Mindestgröße von 9 cm x 9 cm (8/10 cm in offizieller Schreibweise).

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Kopfsteinpflaster ist meistens aus Granit

Alle wichtigen Eigenschaften, wie Frost- und Taubeständigkeit, Wasseraufnahmevermögen oder Widerstandsfähigkeit werden von den Herstellern geprüft und angegeben. Damit ist sichergestellt, dass Kopfsteinpflaster für die beabsichtigten Zwecke ausreichend geeignet ist.

In der Regel ist Kopfsteinpflaster aus Granit gefertigt. Die besonders harte Gesteinsart hat auch bei intensiver Nutzung der Pflasterflächen kaum Abrieb und hält daher über sehr lange Zeiträume nahezu verschleißfrei. Kopfsteinpflaster ist vermutlich die älteste und gleichzeitig die härteste Pflasterart überhaupt – das verleiht ihr einen ganz besonderen Reiz.

Daneben sind auch die guten Wasserablaufeigenschaften ein besonderer Vorteil von Kopfsteinpflastern. Das wird durch die sehr glatte Oberfläche der Pflastersteine erreicht.

Im Hinblick auf die Kosten für Kopfsteinpflaster muss man vor allem dessen Langlebigkeit sehen. Kopfsteingepflasterte Flächen halten praktisch für die Ewigkeit. Aus diesem Grund wird teilweise für Jahrhunderte altes Kopfsteinpflaster heute immer noch bei Rückbauten gebraucht verkauft.

Frage: Was kostet Kopfsteinpflaster?

Kostencheck-Experte: Hier gibt es durchaus beträchtliche Preisunterschiede.

In der Regel können Sie aber davon ausgehen, dass neues Kopfsteinpflaster in den meisten Fällen bei rund 100 EUR pro Tonne bis 150 EUR pro Tonne liegt. In manchen Fällen kann der Preis aber auch auf über 200 EUR pro Tonne steigen.

Die Preise bei gebrauchten Beständen können auch deutlich niedriger liegen – oft wird gebrauchtes Kopfsteinpflaster bereits für 50 EUR pro Tonne.

Zu berücksichtigen sind immer Lieferkosten und Mindermengen-Vorgaben – hier kann es von Anbieter zu Anbieter oft beträchtliche Unterschiede geben.

Einige Preisbeispiele aus der Praxis

Pflasterart Preis
Kopfsteinpflaster 8 /10 cm, anthrazit, Holzkiste 1 t 254,15 EUR inklusive kostenloser Lieferung
Kopfsteinpflaster Granit gelb, 8/10 cm, Holzkiste 1 t 263 EUR inklusive kostenloser Lieferung
Kopfsteinpflaster Granit hellgrau, 8/10 cm, Holzkiste 1 t 214 EUR inklusive kostenloser Lieferung
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Die Preise für Kopfsteinpflaster variieren leicht je nach Größe und Farbton

Bei diesen Preisen handelt es sich lediglich um Preisbeispiele für bestimmte Kopfsteinpflaster-Steine. Die Preise aus anderen Bezugsquellen können davon unter Umständen deutlich abweichen.

Bei den Steinen in unserem Preisbeispiel kann man mit 1 t rund 5,5 m² Fläche pflastern. 20 m² Fläche zu pflastern würde demnach Kosten von rund 800 EUR bedeuten (reine Pflasterkosten, ohne Unterbau). Zum Vergleich: Betonpflaster kostet für die gleiche Fläche rund 280 EUR.

Frage: Von welchen Faktoren hängt der Preis für Kopfsteinpflaster ab?

Kostencheck-Experte: Hier kommen mehrere Faktoren zum Tragen:

  • die Größe der Pflastersteine
  • die Granitart (und die Granitfarbe)
  • die bestellte Menge
  • die Lieferkosten

Alle diese Faktoren müssen Sie in Betracht ziehen, wenn es um Preisvergleiche geht. Vergleichen sollten Sie dabei immer die Gesamtpreise inklusive Lieferkosten und unter Berücksichtigung der jeweils geforderten Mindestabnahmemengen.

Frage: Lohnt sich Kopfsteinpflaster im privaten Bereich?

Kostencheck-Experte: Abgesehen vom optischen Effekt gibt es auch finanzielle Argumente dafür.

Betonpflastersteine in guter Qualität hat – wie viele andere Baustoffe auch – ebenso nur eine begrenzte Haltbarkeit. Es wäscht sich mit der Zeit aus und wird dann unansehnlich. Das kann mitunter schon nach wenigen Jahren geschehen. Auch Farbveränderungen treten früh auf. Mit farbvertiefenden Imprägnierungen, die laufend erneuert werden müssen, kann man den Auswascheffekten unter Umständen begegnen – das verursacht aber wiederum laufende Kosten und einen hohen Pflegeaufwand.

Bei Pflasterklinkern ist die Haltbarkeit (und die optische Ansehnlichkeit) häufig auch nach 20 Jahren noch gegeben. Klinkerpflaster ist allerdings auch doppelt so teuer wie Betonpflaster. Der Nachteil: Klinkerpflaster ist gerade in der kalten Jahreszeit häufig sehr glatt und damit unfallgefährlich.

Kopfsteinpflaster hat keinen dieser Nachteile – dafür ist der Preis mit rund 45 EUR pro m² bis 50 EUR pro m² nur geringfügig höher. Probleme mit Nässe und Eis gibt es nicht, ein Verblassen kommt praktisch kaum vor, ebenso wie es keine sichtbaren Abnutzungserscheinungen gibt (die bei Betonpflaster teilweise schon nach wenigen Jahren deutlich sichtbar sind).

Alles zusammengenommen stellt Kopfsteinpflaster also bis heute eine sehr vorteilhafte und pflegeleichte Alternative zu vielen anderen Pflasterarten dar.