Parkett abschleifen – diese Kosten pro m² müssen Sie rechnen

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Wenn ein in die Jahre gekommener Parkettboden aufgearbeitet soll, ist das Abschleifen durch den Fachmann grundlegend. Welche Kosten man dafür pro Quadratmeter rechnen muss, und wie sich diese Kosten reduzieren lassen erklärt unser Kostenexperte.

Abschleifen beim Parkettboden

Frage: Wann sollte ein Parkettboden abgeschliffen werden – und warum braucht man dafür den Fachmann?

Unser Kostencheck-Experte: Einen Parkettboden sollte man immer dann abschleifen und neu versiegeln lassen, wenn der Boden stärker beschädigt ist oder starke Abnutzungsspuren aufweist.

Bei Massivholzböden kann man mehrmals aufarbeiten, bei 2-Schicht- oder 3-Schicht-Parkett ist nach ein bis zwei Aufarbeitungen dann meist Schluss. Dann muss der Boden komplett ausgetauscht werden.

Frage: Also sind Massivholz-Parkette deutlich langlebiger, weil sie öfter komplett aufgearbeitet werden können?

Unser Kostencheck-Experte: Ja, auf jeden Fall. Massivholzparkett kann man problemlos 50 Jahre oder sogar noch länger als Bodenbelag nutzen, in vielen Fällen sogar noch länger.

Frage: Mit welchen Kosten muss man für das Schleifen rechnen?

Ich habe hier ein recht gutes Beispiel mitgebracht: in einem 25 m² Zimmer soll das Massivparkett geschliffen und aufgearbeitet werden. Es fallen dabei folgende Kostenpositionen an:

  • Vorarbeiten und Demontage der Sockelleisten
  • Schleifen des Parketts
  • Versiegeln des Parketts
  • Fahrtkosten (da mehrere Arbeitsschritte erforderlich sind, können hier durchaus mehrere Anfahrten notwendig sein)
  • Zwischen-und Endreinigung des Parketts
  • Montage der Fußleisten
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25 Euro pro qm ist ein üblicher Preis für das Schleifen von Parkett

Für das Abschleifen selbst werden in der Regel durchschnittlich rund 25 EUR pro m² verlangt.

Für das Abnehmen und Wiederanbringen der Fußleisten werden die Kosten nach Laufmeter berechnet. In unserem Fall setzen wir 4 EUR pro Laufmeter als Preis an.

Für das Versiegeln sollen in unserem Fall 8 EUR pro m² berechnet werden, für die Zwischen- und Endreinigungen werden pauschal 100 EUR verrechnet. In unserem Fall sollen die Fahrtkosten bereits im kalkulierten Quadratmeterpreis enthalten sein.

Damit kommen wir auf folgende Kosten:

Kostenfaktor Preis ca.
Parkett schleifen 625 EUR
Parkett versiegeln 200 EUR
Zwischen- und Endreinigungen 100 EUR
Montage und Demontage der Fußleisten 80 EUR
Gesamtkosten 1.005 EUR

Frage: Wie können sich diese Kosten verändern?

Natürlich ist das lediglich ein Kostenbeispiel, unsere Preise entsprechen aber den durchschnittlich verlangten Preisen.

Für den endgültigen Preis bei einem konkreten Boden spielen aber viele Faktoren eine Rolle:

  • die Preisgestaltung des beauftragten Unternehmens (oft gibt es günstige Pauschalpreise, bei anderen viele Extrakosten, die man berücksichtigen muss)
  • der Arbeitsaufwand
  • die Art der Versiegelung
  • die Fahrtkosten und die Zahl der Anfahrten.

Frage: Inwiefern kann sich der Arbeitsaufwand unterscheiden?

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Lackiertes Holz zu schleifen ist einfacher als das Schleifen von rohem Holz

Bei lackiertem Parkett, das keine Schäden am Holz aufweist, kann der Fachmann einfach den Lack anschleifen und neuen Lack aufbringen. Das macht deutlich weniger Arbeit als wenn man bis zum rohen Holz schleifen muss (das ist beispielsweise bei gewachstem Parkett nötig oder bei Schäden und Flecken).

Für ein solches Schleifen sind mehrere Schleifgänge (bis zu 3 oder 4 Schleifgänge) nötig – das erhöht den Aufwand und die Kosten natürlich beträchtlich.

Frage: Inwiefern beeinflusst die Versiegelungsart die Kosten?

Es kommt natürlich immer darauf an, welches Versiegelungsmaterial verwendet wird. Bei Parkettlacken gibt es sehr unterschiedliche Produkte – vom einfachen, günstigen 1K-Lack bis zu hochwertigen 2K- oder sogar 3K-Lacken. Die Preisunterschiede sind hier groß.

Dazu kommt auch der höhere Aufwand: Parkettlacke erfordern einen mindestens 2maligen Anstrich mit einem zusätzlichen Zwischenschliff.

Am einfachsten und kostengünstigsten ist dagegen das Ölen oder Wachsen. Hier sind keine zusätzlichen Schliffe erforderlich, und auch das Versiegelungsmaterial ist deutlich kostengünstiger.

Frage: Wie ist das bei vernageltem Parkett?

Vernageltes Parkett kann häufig einen deutlichen Mehraufwand für den ausführenden Parkettbetrieb verursachen – und damit auch deutliche Mehrkosten für den Fachbetrieb beim Schleifen, da um jeden Nagel herum geschliffen werden muss. Manchmal muss dann auch nachgenagelt werden.

Frage: Kann man die Kosten durch Selber Schleifen beim Parkett verringern?

Laien kann man nur raten, das Schleifen dem Fachmann zu überlassen. Wenn Fehler gemacht werden, was schnell passieren kann, muss oft zur Reparatur der Boden stellenweise ausgetauscht werden. Das kommt dann wesentlich teurer, als das Schleifen gleich dem Fachbetrieb zu überlassen.

Frage: Welche Fehler werden beim Schleifen häufig von Laien gemacht?

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Das Schleifen von Parkett ist nicht ganz einfach

Es muss beim Schleifen sehr gleichmäßig Material abgetragen werden. Wenn man als Laie etwa einen Fleck im Boden entfernen will, kann es schnell passieren, dass man unabsichtlich mehrfach über diese Stelle geht, im Bestreben, den Fleck herauszuschleifen. Die entstehende Vertiefung lässt sich dann nur wieder entfernen, wenn man den gesamten Boden dann auf das tiefste Niveau der Schüsselung herunterschleift.

Ein anderer sehr häufiger Fehler ist, dass man unbeabsichtigt mit zu viel Druck arbeitet. Auch hier entstehen sehr unregelmäßige Senkungen und oft auch Brandspuren. Auch hier muss zum Ausgleich dann muss wiederum eine entsprechend hohe Schicht am gesamten restlichen Boden abgetragen werden.

Für einen Boden mit ohnehin schon dünner Restnutzschicht kann das unter Umständen dann das komplette Aus bedeuten. Dann kommen die Kosten für einen kompletten neuen Boden samt Verlegen auf Sie zu.

Frage: Sie würden also niemandem zum Selbermachen raten, um Kosten zu sparen?

Nein, keinesfalls. Für das Selbermachen fallen ja auch Kosten an, und das Risiko, den Boden schwer zu beschädigen ist sehr groß.

Frage: Welche Kosten fallen beim Selber Schleifen an?

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Poliermaschinen können im Baumarkt günstig ausgeliehen werden

In einem bekannten Baumarkt betragen die Kosten für den Eckschleifer bei 27 EUR pro Tag. Andere Baumärkte bewegen sich dabei auf einem durchaus vergleichbaren Preisniveau.

Parkettschleifmaschinen gibt es in dem gleichen Baumarkt ab rund 45 EUR pro Tag, das Wochenende kostet mit 60 – 70 EUR nur geringfügig mehr, die Woche liegt bei ungefähr 100 – 120 EUR. Bei anderen Vermietern können die Preise auch deutlich höher liegen – teilweise bei bis zu 80 EUR oder sogar 100 EUR pro Tag.

Frage: Was muss man sonst noch an Kosten rechnen?

Rechnen Sie auch damit, dass Sie – je nach Fläche – einige Schleifscheiben benötigen werden. Staubschutzmasken und Schutzkleidung kommen ebenfalls noch mit hinzu.

Frage: Können wir das noch einmal kurz, zusammenfassen, bitte?

Natürlich. Sehen Sie:

benötigt wird: Preis ca.
Schleifgerät für den Boden günstig übers Wochenende leihen ca. 70 EUR
Staubsäcke, Schleifbänder für Schleifgerät je nach Bedarf und Flächengröße mehrere nötig, 30 – 40 EUR
Eckschleifer günstig leihen ca. 60 EUR
Versiegelungsmaterial (je nach Material, 1K- oder 2KLack, Öl oder Wachs) rund 1 – 3 EUR pro m² – aufgerundet also rund 25 – 80 EUR pro Raum
Atemschutzmasken und Schutzkleidung ca. 10 EUR
Kaution für Geräte 200 – 300 EUR (wird bei Rückgabe wieder rückerstattet)

200 – 300 EUR werden also in den meisten Fällen unbedingt nötig, mit der erforderlichen Kaution sollten Sie auf jeden Fall 500 EUR oder mehr bereithalten. Diese Kosten können natürlich noch weiter steigen: durch hochwertige, teure Lacke, durch den zusätzlichen Einsatz einer Poliermaschine, wenn Sie mehrere Tage benötigen, etc.

Selber Schleifen ist also gar nicht so kostengünstig, wie man zunächst meinen möchte. Angesichts des Risikos, dem Sie ihren Boden aussetzen, steht das nicht dafür.

Frage: Welche Arbeiten kann man selber übernehmen?

Um den Preis etwas zu verringern können Sie natürlich:

  • das Zimmer komplett leerräumen
  • die Fußleisten demontieren und später selbst wieder anbringen
  • die Zwischenreinigungen eventuell in Absprache mit dem Fachbetrieb selber übernehmen

Eine gute Möglichkeit ist auch, im Vorfeld die Fahrtkosten zu vergleichen: Beim Versiegeln ist oft eine mehrfache Anfahrt nötig – hier können Sie bei günstigen Fahrtkosten oder Pauschalen oft noch einiges an Geld sparen.

Tipps & Tricks

Bei sehr kostengünstigen Angeboten sollten Sie als erstes unbedingt prüfen, welche Leistungen inkludiert sind – und welche Sie extra bezahlen müssen. In manchen Fällen müssen Sie für Zwischen- und Endreinigung dann noch extra aufkommen, oft sind auch die Fahrtkosten bei besonders günstigen Angeboten noch nicht inkludiert. Achten Sie auch immer darauf, ob es sich beim Angebot um einen zugelassenen Fachbetrieb für Parkettaufbereitung handelt. Bei Betrieben die nur Schleifen aber kein Versiegeln des Parketts anbieten, sollten Sie vorsichtig sein.