Pflasterarbeiten – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

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Beim Pflastern von Einfahrten und Wegen werden die Kosten häufig unterschätzt. Mit welchem Kostenaufwand Sie tatsächlich rechnen müssen, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Was wird bei den Kosten für Pflasterarbeiten oft nicht berücksichtigt?

Kostencheck-Experte: Sehr häufig werden die Kosten für die Nebenarbeiten unterschätzt. Aber auch beim Verlegeaufwand selbst sind viele zu optimistisch, wenn es um die Kosten angeht. Deshalb wird für Pflasterarbeiten oft auch zu wenig Budget eingeplant.

Frage: Mit welchen Gesamtkosten muss man beim Pflastern im Allgemeinen rechnen?

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Die Kosten für Pflasterarbeiten hängen von verschiedenen Faktoren ab

Kostencheck-Experte: Pauschal ist das immer schwierig zu sagen, weil hier oft auch große Preisunterschiede auftreten können.

Bei den Gesamtkosten sollten Sie aber auf jeden Fall von mindestens 100 EUR pro m² ausgehen, bis 200 EUR pro m² können in vielen Fällen anfallen. Abhängig davon, welche Art von Pflaster Sie verlegen kann das oft auch noch deutlich mehr sein.

Ein Kostenbeispiel von einer zu pflasternden Einfahrt:

Die Einfahrt hat eine Größe von 20 m² und soll mit einfachen Granitsteinen gepflastert werden. Die Arbeiten können vom Fachbetrieb zügig erledigt werden.

Posten Preis
Erdarbeiten und Unterbau 750 EUR
Material für Unterbau 85 EUR
Steine 1.510 EUR
Verlegearbeit 520 EUR
zusätzliche Arbeit 340 EUR
Gesamtkosten 3.205 EUR
Kosten pro m² 160,25 EUR

Dabei handelt es sich natürlich nur um ein Kostenbeispiel für einen konkreten Fall. Die Gesamtkosten können in anderen Fällen oder bei anderen Gegebenheiten auch deutlich unterschiedlich liegen.

Aus unserem Kostenbeispiel erkennt man aber bereits, wie hoch die Kosten für Nebenarbeiten sein können. Die Verlegekosten waren in diesem Fall – weil sehr zügiges Verlegen möglich war – recht gering. Das kann im Einzelfall auch deutlich höher ausfallen.

Frage: Welche Faktoren sind bei Pflasterarbeiten im Allgemeinen preisentscheidend?

Kostencheck-Experte: Das sind im Wesentlichen schon einmal die Kosten für die Pflastersteine selbst. Hier kann es enorme Unterschiede geben.

Daneben spielen dann noch eine Rolle:

  • die Kosten für die Erdarbeiten und
  • die Kosten für den Unterbau
  • der Verlegeaufwand
  • die eventuell noch anfallenden Zusatzkosten bei der Verlegung

Frage: Wie hoch können die Kosten für Pflastersteine sein?

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Die Preise für Pflastersteine variieren stark

Kostencheck-Experte: Hier muss man immer unterscheiden, welche Art von Steinen man verlegen will.

Betonpflaster ist in der Regel recht kostengünstig, für die Steine kann man in den meisten Fällen zwischen rund 10 EUR pro m² und 15 EUR pro m² rechnen. Wenn man sickerfähige Pflastersteine verwenden möchte, sind die Kosten beim Betonpflaster etwas höher – im Allgemeinen liegen sie dann zwischen 15 EUR pro m² und 25 EUR pro m².

Ganz anders sieht das bei Natursteinen aus: die einfachen, unbearbeiteten Natursteinvarianten sind häufig nicht wesentlich teurer als Betonpflaster. Das sind meist die unbearbeiteten Granit- oder Gneispflastersteine.

Für Porphyre oder Edelgranite liegen die Preise allerdings dann schon deutlich höher: hier können Sie ab etwa 50 EUR pro m² rechnen. Die Preise können dabei aber bis zu 120 EUR pro m² reichen.

Frage: Wie sieht es mit den Kosten für die Erdarbeiten aus – wie hoch liegen diese Kosten?

Kostencheck-Experte: Gerade Erdarbeiten bergen immer ein hohes Kostenrisiko – sie können in Einzelfällen manchmal deutlich teurer sein.

Grundsätzlich wird bei normaler Bodenbeschaffenheit für die nötige Auskofferung mit einem recht geringen Betrag gerechnet, der von Unternehmen zu Unternehmen allerdings unterschiedlich ausfallen kann.

Bei einer höheren Bodenklasse (etwa ab Bodenklasse 5) werden die Kosten dann aber recht schnell deutlich teurer. Bei Bodenklasse 6 oder 7 müssen Sie meist schon mit dem Doppelten oder dem Dreifachen der Kosten rechnen, die in unserem Kostenbeispiel für Bodenklasse 4 anfielen.

Höhere Kosten sind auch zu erwarten, wenn die Auskofferung tiefer als 50 cm erfolgt, weil ein stärkerer Unterbau für mehr Tragkraft benötigt wird. Hier kalkulieren viele Unternehmen dann andere Sätze.

Wenn der Aushub nicht auf dem Grundstück verwertet werden kann und entsorgt werden muss, entstehen nochmals Zusatzkosten. In der Regel müssen Sie hier aber nur geringe Kosten rechnen, meist liegen sie im Bereich von 5 EUR pro m³ bis 10 EUR pro m³, aber auch das kann falllweise unterschiedlich sein.

Frage: Welche Kosten fallen für das Unterbett an?

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Die Vorbereitung des Untergrundes ist nicht zu unterschätzen

Kostencheck-Experte: Der Unterbau von Pflaster wird in der Regel aus einem verdichteten Schotter- und Splittbett hergestellt.

Die Preise für Schotter und Splitt sind relativ gering, bei Schotter müssen Sie im Allgemeinen rund 10 EUR pro m³ bis 15 EUR pro m³ rechnen, Splitt ist mit 5 EUR pro m³ bis 10 EUR pro m³ sogar noch günstiger.

Der Arbeitsaufwand für den Einbau des Schotterbetts ist im Gegensatz dazu deutlich höher. Es muss umfassend verdichtet werden, je höher später die Tragfähigkeit sein soll, desto mehr Aufwand macht das Verdichten.

Wird zu wenig oder ungleichmäßig verdichtet, können später sonst Spurrillen beim Befahren der Pflasterfläche auftreten, deshalb wird hier mit viel Sorgfalt gearbeitet. Im Allgemeinen können Sie für die Herstellung des Unterbaus schon durchaus von 40 EUR pro m² bis 50 EUR pro m² ausgehen.

Frage: Wie sieht das mit dem Verlegeaufwand aus?

Kostencheck-Experte: In unserem Kostenbeispiel wurde sehr zügig und sehr kostengünstig gearbeitet. Bei einfachen Pflasterungen ist das möglich – hier kommt man dann auf einen Verlegepreis wie in unserem Kostenbeispiel rund 25 EUR pro m².

Das ist aber, wie gesagt, nur bei einfachen Verlegungen möglich. Wenn besondere Muster gelegt werden sollen oder aus optischen Gründen Steine passend zusammengesucht werden müssen ist der Fortschritt bei den Pflasterarbeiten deutlich geringer. Damit fallen für den Quadratmeter dann auch deutlich höhere Kosten an – das Doppelte des vorher genannten Preises ist keine Seltenheit.

Wie hoch der Verlegeaufwand am Ende ist, wird vom ausführenden Unternehmen anhand des jeweiligen Verlegebildes kalkuliert. Die Preise richten sich also im Wesentlichen danach, wie schnell und wie einfach sich die Verlegung durchführen lässt.

Frage: Welche zusätzlichen Arbeiten können dann noch anfallen?

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Das Legen spezieller Muster erhöht die Kosten erheblich

Kostencheck-Experte: Da ist zum Beispiel das Setzen der Randsteine zu nennen, das natürlich Aufwand und damit Kosten verursacht.

In vielen Fällen wird auch ein Entwässerungssystem eingebaut, weil die Entwässerung von größeren, versiegelten Oberflächen in vielen Kommunen über eine eigene Entwässerung verfügen muss.

Nach dem Verlegen des Pflasters muss es mit Brechsand eingeschlämmt werden, vor dem Verlegen ist auch das Abladen und Lagern der Steine eine zeitraubende Tätigkeit, für die man natürlich ebenfalls zahlen muss.

Im Einzelfall können dann noch weitere zusätzliche Arbeiten anfallen, für die man ebenfalls Kosten rechnen muss.

Frage: Kann man auch selber pflastern, um die hohen Arbeitskosten zu senken?

Kostencheck-Experte: Theoretisch ist das durchaus möglich. man sollte aber ein wenig Geschick für die Arbeiten mitbringen. Pflastern ist schwieriger, als es aussieht.

Kostenmäßig lohnt sich das natürlich – in der Regel fallen lediglich die Kosten für das Material an. In unserem Kostenbeispiel wären das rund die Hälfte der Gesamtkosten, bei günstigem, einfachen Betonpflaster würde man am Ende sogar bei unter 500 EUR Kosten liegen.

In der Regel wird man eine Rüttelplatte mieten müssen, das verursacht Kosten von rund 60 EUR bis 80 EUR pro Tag.

Die Auskofferung kann man auch von Hand vornehmen, wenn nicht besonders tief ausgekoffert werden muss. Ansonsten lohnt es sich oft, einen Minibagger zu mieten, insbesondere wenn man größere Flächen einebnen und auskoffern muss, oder die Bodenverhältnisse schwierig sind. Minibagger bekommt man ab rund 120 EUR pro Tag bei den meisten Baumaschinenverleihern.

Für Schotter und Splitt können dann zusätzlich noch Lieferkosten anfallen, ein Selbsttransportieren ist meist nicht möglich, wenn es sich um größere Flächen handelt.

Im Allgemeinen erspart man sich aber dennoch einiges an Kosten, wenn man selber pflastert. Nur hoch tragfähige Einfahrten oder komplizierte Verlegemuster mit teuren Natursteinen sollte man lieber dem Profi überlassen.