Welche Kosten man für Pflastersteine rechnen muss

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Wenn es ums Pflastern geht, werden die Kostenschätzungen schnell unüberschaubar. Schon bei Pflastersteinen kann es riesige Preisdifferenzen geben. Was Pflastersteine kosten können, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte in unserem Interview.

Frage: Welche Arten von Pflastersteinen gibt es überhaupt?

Kostencheck-Experte: Hier ist die Vielfalt enorm groß. Schon an Betonsteinen gibt es unzählige Varianten, Formen und Ausführungen.

Eine besondere Unterart der Betonsteine ist daneben das sogenannte „Sickerpflaster“, auch „Ökopflaster“ genannt. Das sind spezielle Betonpflastersteine, durch die auftreffendes Regenwasser problemlos hindurchversickern kann. Voraussetzung dafür ist aber natürlich auch ein entsprechender Unterbau.

Die andere große Gruppe der Pflastersteine sind die Natursteine. Hier gibt es eine unüberschaubare Vielfalt an unterschiedlichen Steinsorten und Farben. In diesem Bereich findet man dann auch die größten Preisunterschiede.

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Pflastersteine aus Granit sind sehr beliebt

Noch zu erwähnen wären die Rasengitterplatten aus Beton, die man auch noch als Pflastersteine im weitesten Sinn ansehen kann, da sie sich auch dafür eignen, als Pflaster verlegt zu werden. Man braucht dafür nicht immer einen besonders hochwertigen Unterbau – für höhere Tragfähigkeit und um ein Einsinken der Steine zu vermeiden, muss aber ein entsprechend sorgfältig hergestellter Unterbau verwendet werden.

Eine weitere Gruppe, die vor allem in Norddeutschland verwendet wird, sind die Pflastersteine aus Ton. Neben gewöhnlichen Tonsteinen zählt man dazu auch die Klinker, die enorm haltbar und belastbar sind. Sie stellen oft sogar eine recht interessante Alternative zu den klassischen und bekannteren Pflasterstein-Arten dar.

Rasengittersteine oder -platten gehören wiederum zu den günstigsten Pflastersteinen, die es gibt. Zu den Natursteinen tut sich hier schon eine riesige Preisdifferenz auf.

Frage: Das bringt uns gleich zur wichtigsten Frage: Was kosten Pflastersteine?

Kostencheck-Experte: Wegen des enormen Preisunterschieds kann man das pauschal schlicht nicht sagen.

Während die günstigsten Steine bei rund 10 EUR pro m² beginnen, kann man bei hochwertigen Steinen durchaus Preise von 50 EUR pro m² bis 100 EUR pro m² rechnen.

Für sehr hochwertige oder eklusive Steine gehen die Preise sogar bis zu 150 EUR pro m². Teurer wird es dann nur noch in ganz besonderen Ausnahmefällen.

Einige Preisbeispiele aus der Praxis

Pflasterstein Preis
Rasengitterstein Wabe, grau 10,40 EUR pro m²
Betonpflasterstein einfach, grau, Rechteckpflaster 15,15 EUR pro m²
Betonpflaster Rechteck Pflaster „Jura“ 14,00 EUR pro m²
Sickerpflaster Beton in weiß-schwarz 27,05 EUR pro m²
Sickerpflaster „Herbstlaub“ Beton 19,53 EUR pro m²
Pflasterklinker, grau, rechteckig 33,90 EUR pro m²
Pflasterklinker mehrfarbing Ziegelfarbe 17,90 EUR pro m“
Pflasterriegel, „retro“, Klinkerpflaster 64,90 EUR pro m²
Natursteinpflaster Porphyr 69,95 EUR pro m²
Granitpflaster, hellgrau 71,39 EUR pro m²
Basalt-Pflaster, schwarz-anthrazit 38, 25 EUR pro m²
Pflasterstein Muschelkalk 51,95 EUR pro m²

Hierbei handelt es sich lediglich um einzelne Preisbeispiele für bestimmte Steine und Steinsorten. Die Preise – auch für ähnliche Steine – können im einzelnen durchaus deutlich von diesen Preisen abweichen.

Frage: Wovon hängt der Preis für Pflastersteine im Allgemeinen ab?

Kostencheck-Experte: Wenn es um die Preise geht kommen hier zahlreiche Faktoren zum Tragen:

  • das Material (der größte Preisfaktor der die grundsätzliche Preisgruppe bestimmt in der ein Stein sich bewegt)
  • Materialqualität
  • Form und Größe
  • Stärke
  • Oberflächenart und Beschichtung
  • Witterungsbeständigkeit (Frostbeständigkeit, Tausalzbeständigkeit, etc.)
  • Belastbarkeit (z. b. befahrbar)
  • Versickerung
  • Farbe oder Nuancen
  • Seltenheitsgrad (v. a. bei hochwertigen Natursteinsorten)

Alle diese Faktoren nehmen einen Einfluss auf den Preis der Pflastersteine. Unterschiedliche Steinsorten können aber – trotz ähnlichem Ausgangsmaterial sehr große Preisunterschiede aufweisen.

Gute Beispiele dafür sind:

  • Porphyr
  • Gneis
  • Granite (hier ganz besonders)
  • Sandsteine (häufig günstig, einige spezielle Sorten können aber durchaus sehr teuer sein)

Frage: Inwieweit entscheidet die Oberflächenstruktur über den Preis bei Pflastersteinen?

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Am günstigsten ist unbearbeitetes Pflaster

Kostencheck-Experte: Es gibt für alle Steinarten – sowohl für Natursteine als auch für Betonstein-Varianten spezielle Oberflächenbearbeitungen und auch Beschichtungen.

Grundsätzlich gilt hier: Je mehr eine Oberfläche bearbeitet oder verfeinert wurde, desto höher ist am Ende auch der Preis.

Gebürstet, poliert oder angeschliffen sind dabei die besonders hochwertigen Attribute, die meist aber auch nur bei entsprechend teuren Steinen angewendet werden. Das gleiche gilt für Oberflächenbehandlungen wie den sogenannten „Edelsplittvorsatz“. Hier wird der Stein mit einer Vorsatzschicht aus Edelsplitt belegt, die dann durch ein dem Feinstrahlen ähnliches Verfahren freigelegt.

Besondere Bearbeitungsmethoden kommen auch bei Steinen zum Einsatz, die später „antik“ wirken sollen. Sie werden in einer sogenannten „Alterungstrommel“ dabei „gerumpelt“ um mit ihren vielfach gebrochenen und gesplitterten Kanten danach ein authentisches, antikes Aussehen zu erlangen. Auch solche Bearbeitungen führen am Ende zu einem deutlich höheren Preis.

Frage: Welche Oberflächenbeschichtungen gibt es?

Kostencheck-Experte: Steine können beispielsweise hydrophobiert sein, was dazu führt, dass sie deutlich weniger Wasser aufnehmen und sich ihre Lebensdauer dadurch deutlich verlängert. Auch Ausblühungen und Verschmutzungen sind bei hydrophobierten Steinen deutlich weniger als bei unbehandelten Steinen. In vielen Fällen wird dafür heute das Verfahren der Innenhydrophobierung angewendet.