Was kostet es, den Ausbilderschein zu machen?

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Viele Firmen sehen es gerne, wenn Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen den Ausbilderschein gemacht haben und somit Lehrlinge ausbilden dürfen. Durch die Zusatzqualifikation erhöhen sich also die firmeninternen Aufstiegschancen und auch Ihr Wert auf dem Arbeitsmarkt wird gesteigert. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten klären wir, was die Ausbildereignungsprüfung kostet, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen sowie wichtige Details.

Wozu benötige ich den Ausbilderschein?

Kostencheck: Deutschland hat in Sachen beruflicher Qualifikation ein sehr hohes Niveau. Ein Pfeiler ist die Berufsausbildung in Betrieben und Unternehmen, die nur durch fachlich geschulte Kräfte, die Ausbilder, erfolgen darf. Dies regelt das Berufsbildungsgesetz (BBiG) sowie die Handwerkerordnung (HandwO). In der Ausbilder-Eignungsverordnung ist festgelegt, dass die ausbildenden Personen entsprechende Kenntnisse erwerben und diese in der Ausbildereignungsprüfung nachweisen müssen.

Was kostet der Ausbilderschein?

Kostencheck: Da es verschiedene Möglichkeiten gibt, den Ausbilderschein zu erwerben, lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. In nachfolgender Tabelle haben wir die verschiedenen Anbieter und die entstehenden Kosten übersichtlich zusammengefasst:

Organisation: Kosten Gesamtkosten wichtige Informationen:
IHK / HWK Vorbereitungskurs: 400 bis 500 EUR, Prüfungsgebühr 130 bis 200 EUR. 520 bis 700 EUR Möglich als zweiwöchiger Intensivkurs oder dreimonatiger Teilzeitkurs. Genaue Informationen erhalten Sie bei der zuständigen Kammer.
Fernlehrgang   bis 1.300 EUR Bietet hohe Flexibilität. Eventuell kommen zu diesem Preis noch Prüfungsgebühren.
Private Anbieter Kursgebühren 400 bis 600 EUR, Prüfungsgebühr 130 bis 200 EUR. 600 bis 800 EUR In der Regel bieten die Anbieter Präsenzkurse in Wohnortnähe an. Vergleichen Sie die Angebote dennoch genau.
Akademie für Ausbilder Kursgebühr 397 EUR, Prüfungsgebühr 130 bis 200 EUR 520 – 600 EUR Lernmaterial wird mittels Videokurs vermittelt. Bestehen Sie nicht, bekommen Sie Ihr Geld zurück.
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Je nach Ausbildungsinstitut variieren die Kosten von 500 bis über 1000€

Hinzu kommen je nach Anbieter noch die Aufwendungen für Lernmaterialien in Höhe von etwa 75 EUR. Somit addieren sich die Kosten für die Ausbildereignungsprüfung auf einen Betrag zwischen 520 und 1.300 EUR.

Bedenken Sie allerdings, dass die Kosten für einen vermeintlich günstigen Kurs durch einen langen Anfahrtsweg in die Höhe schnellen können. Es lohnt sich also, die Preise genau zu vergleichen und eventuell anfallende Nebenkosten in die Kalkulation einzubeziehen.

Wie kann ich den Ausbilderschein finanzieren?

Kostencheck: Häufig finanziert der Arbeitgeber diese Qualifikation. Ist dies nicht der Fall, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung:

  • Bildungsgutschein oder Bildungsprämie,
  • Aufstiegs-BAföG, das allerdings nur gewährt wird, wenn Sie die Ausbildereignung als Zulassungsvoraussetzung für eine Weiterbildungsprüfung benötigen,
  • Förderung durch die Bundeswehr,
  • Steuervergünstigung.

Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen?

Kostencheck: Auch diese sind im Gesetz genau geregelt. Die fachliche Eignung ist geben, wenn Sie einen Abschluss in dem Beruf nachweisen können, in dem Sie später als Ausbilder tätig werden möchten. Laut Gesetzestext sollten Sie dieser Tätigkeit „eine angemessene Zeit“ nachgegangen sein. Als angemessen gelten etwa zwei Jahre Berufspraxis.

Zudem sollten Sie eine berufs- und arbeitspädagogische Eignung mitbringen. Selbst wenn Sie fachlich hervorragend sind, heißt dies ja noch nicht, dass Sie auch pädagogisch gut mit jungen Menschen umgehen können. Empathie und Einfühlungsvermögen sind wichtige Voraussetzungen, die jeder Ausbilder mitbringen sollte.

Außerdem müssen Sie in der Lage sein, die Ausbildung im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen und fachlichen Erfordernissen zu planen, diese durchzuführen und abzuschließen.

Ausschlussgründe wären:

  • Eine Straftat, die mit mindestens zwei Jahren Haft geahndet wurde.
  • Ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, unabhängig davon, ob Sie deshalb verurteilt oder das Verfahren eingestellt wurde.
  • Die Verbreitung jugendgefährdender Schriften.

Was genau lerne ich im Kurs?

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Die Kursinhalte sind vielfältig

Kostencheck: Die Inhalte der unterschiedlichen Vorbereitungskurse sind relativ identisch, lediglich die Aufbereitung unterscheidet sich. Die wesentlichen Kursinhalte sind:

  • Voraussetzungen für die Ausbildung prüfen,
  • Ausbildung planen,
  • Bei der Einstellung von Azubis mitwirken,
  • Ausbildung vorbereiten,
  • Ausbildung durchführen,
  • Ausbildung abschließen.

Wie läuft die Ausbildereignungsprüfung ab?

Kostencheck: Um den Ausbilderschein zu erhalten, müssen Sie Ihre Eignung als Ausbilder durch eine schriftliche und praktische Prüfung nachweisen. Letztere besteht aus einer selbst erarbeiteten Präsentation. Alternativ verlangen einige Kammern die Durchführung einer Ausbildungssituation mit anschließendem Fachgespräch.

Kann ich mich auch ohne teuren Lehrgang auf die Prüfung vorbereiten?

Kostencheck: Auf der Seite der zuständigen Industrie- und Handelskammern finden Sie eine Vielzahl von Aufgaben, mit denen Sie sich in Eigenregie auf die Prüfung vorbereiten können. Bedenken Sie allerdings, dass bei Nichtbestehen der Prüfung die nicht unerheblichen Gebühren nochmals fällig werden.

Welcher Personenkreis ist von der Prüfung nach AEVO befreit?

Kostencheck: Viele IHK-Fachwirte sind von der Prüfung befreit. Diese müssen nur noch den praktischen Teil der Prüfung bestehen.