Was kostet es, den Angelschein zu machen

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Entspannung durch Spannung – das ist nur einer der Gründe, warum immer mehr Menschen dem Hobby angeln frönen. In der Ruhe der Natur können Sie die Seele baumeln lassen und herrlich abschalten. Bewegt sich die Pose, beginnt der Drill: Ein Fisch hat angebissen! Das Erfolgserlebnis des Fangs machen einen großen Reiz dieser Freizeitbeschäftigung aus. Aber, um überhaupt Angeln gehen zu dürfen, ist eine behördliche Genehmigung die Grundvoraussetzung. Doch mit welchen Kosten für den Angelschein müssen Sie rechnen, möchten Sie diesen erwerben?

Jedes Bundesland hat eine eigene Regelung und verschiedene Preise

Kostencheck: Wie so oft steht vor auch vor dem Angelvergnügen eine Prüfung. Für jedes Bundesland gelten hier eigene Regeln und es entstehen unterschiedliche Kosten.

Sie müssen zunächst einen kostenpflichtigen Vorbereitungskurs absolvieren. Im Anschluss legen Sie die Prüfung ab, für die wiederum Gebühren anfallen. Erst danach können Sie sich den Fischereischein bei der Gemeinde ausstellen lassen. Dafür fallen, grob überschlagen, nachfolgende Auslagen an:

Kostenübersicht Preis
Vorbereitungskurs 100 bis 250 EUR
Prüfungsgebühr 50 EUR
Fischereischein auf Lebenszeit: 30 – 300 EUR
  für 5 Jahre: etwa 40 EUR zzgl. Verwaltungsgebühr 35 EUR, Verwaltungsgebühr bei Verlängerung 5 EUR
Lichtbild 5 – 20 EUR
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Die Kosten für den Angelschein variieren je nach Bundesland

Abhängig vom Bundesland können diese Kosten stark variieren. Es ist deshalb kaum möglich, pauschalisierte, einheitliche Angaben zu machen. In einigen Bundesländern ist der Angelschein sehr günstig, in anderen Regionen sind die Preise hierfür schon fast als exklusiv zu bezeichnen. Auch wenn Sie statt mit dem Spinnfischen direkt mit dem Fliegenfischen beginnen möchten, schlagen die Kosten statt mit etwa 300 EUR schnell mit 600 EUR und mehr zu Buche.

Wichtig: In einigen Bundesländern können Sie Sonderformen des Angelscheins erwerben. So ist es beispielsweise in Sachsen-Anhalt möglich, eine Friedfischereiprüfung abzulegen, die dann allerdings nur zum Fischen von Friedfischen befähigt.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Kostencheck: Auch diese variieren stark von Bundesland zu Bundesland. Das Mindestalter, um den Angelschein zu erwerben, liegt in fast allen Bundesländern bei 14 Jahren. In einigen Ländern dürfen Sie die Prüfung bereits ab dem vollendeten 10. oder 12. Lebensjahr ablegen. Erkundigen Sie sich diesbezüglich bei der Gemeinde oder dem zuständigen Fischereiverein.

Fast immer sind Vorbereitungskurse erforderlich, die wie derzeit testweise in Bayern, auch online absolviert werden können. Doch selbst wie viele Stunden vorgeschrieben sind, ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. So beträgt die Kursdauer:

  • 30 Stunden an zwei Wochenenden in Bremen
  • In Brandenburg müssen Sie keinen Vorbereitungslehrgang in der Gruppe absolvieren; Sie können die Kenntnisse auch eigenständig erwerben.
  • In Niedersachsen sollten Sie sich 10 Termine á zwei Stunden frei halten.

Ist eine Mitgliedschaft im Verein vorgeschrieben?

Kostencheck: Diese ist nicht verpflichtend, aber in den meisten Fällen empfehlenswert. Rechnen Sie hierfür mit Beiträgen zwischen 40 und 250 EUR. In vielen Vereinen fällt eine zusätzliche Aufnahmegebühr an. Diese bewegt sich in einer Spanne zwischen 50 und 400 EUR.

Was lerne ich im Vorbereitungslehrgang?

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Der richtige Umgang mit dem Fisch nach dem Fangen ist besonders wichtig

Kostencheck: Ohne Kurs geht es in den meisten Bundesländern nicht. Dieser muss zwingend dem Ausbildungsplan der Prüfungsbehörde entsprechen. Sie werden unter anderem in folgenden praktischen Gebieten unterwiesen:

  • Einweisung in den Gebrauch von Fanggeräte.
  • Einweisung in die Behandlung gefangener Fische.

Hinzu kommt theoretischer Unterricht, der ausführlich auf alle Prüfungsgebiete vorbereitet. Die Kosten für die Lehrgänge liegen bei etwa 100 bis 200 EUR. Dies ist aber ebenfalls von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich.

Wie läuft die Fischereiprüfung ab?

Kostencheck: Auch hier gelten für jedes Bundesland andere Regelungen. Meist müssen Sie einen theoretischen Teil mit schriftlichen Fragen im Multiple-Choice-Verfahren beantworten. Diese werden einem Fragenkatalog zu den Themengebieten:

  • Fischkunde
  • Gewässerkunde
  • Fischhege
  • Fanggeräte, Behandlung gefangener Fische
  • Rechtsvorschriften

entnommen. Für das erforderliche Lehrmaterial müssen Sie etwa 50 EUR ausgeben.

Ist ein praktischer Part vorgesehen, gilt es, das Angelgerät waidgerecht zusammenzubauen. Ferner müssen Sie eine ausreichende Artenkenntnis nachweisen.

Die eigentliche, meist im Vorfeld zu entrichtende, Prüfungsgebühr beträgt etwa 30 EUR.

Gibt es Sonderregelungen für Jugendliche?

Kostencheck: In vielen Bundesländern können Sie ohne Anglerprüfung einen Jugendfischereischein erwerben. In Thüringen müssen Kinder hierfür 8 Jahre aber noch nicht 14 Jahre alt sein. Häufig gilt die zusätzliche Vorschrift, dass Jugendliche ohne eigenen Fischereischein nur unter Aufsicht eines Erwachsenen mit gültigem Angelschein fischen dürfen. Die Preise für den Jugendfischereischein sind deutlich günstiger. Sie müssen hierfür zwischen 10 und 20 EUR, abhängig vom Wohnort, kalkulieren.

Prüfung geschafft, was kostet nun die Fischereiabgabe?

Kostencheck: Sie ahnen es sicher schon: Auch hier gibt es keine bundeseinheitliche Regelung. Dieses Dokument können Sie auf Lebenszeit beantragen und dann ohne weitere Verlängerung nutzen. Hierfür wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von etwa 35 EUR fällig. In Bayern sieht die Staffelung der Gebühr folgendermaßen aus:

Alter Betrag
14 – 22 300 EUR
23 – 27 288 EUR
28 – 32 256 EUR
33 – 37 224 EUR
38 – 42 192 EUR
43 – 47 160 EUR
48 – 52 128 EUR
53 – 57 96 EUR
58 – 62 64 EUR
63 – 67 32 EUR
ab 68 nur die Gebühr in Höhe von 35 EUR

Diese gestaltet sich in allen Bundesländern ähnlich. Den genauen Preis können Sie bei der zuständigen Behörde oder dem verantwortlichen Fischereiverein erfragen.

Ist Ihnen diese Summe auf einmal zu viel, können Sie alternativ die Fischereiabgabe für 5 Jahre, je nach Bundesland etwa 40 EUR, zuzüglich Verwaltungsgebühr von etwa 5 EUR, entrichten. Unter bestimmten Voraussetzungen ermäßigt sich diese Abgabe auf 50 Prozent des regulären Beitrags. Über diese Bedingungen, ebenso wie über die genauen Kosten, geben die zuständigen Stellen Auskunft.

Darf man mit dem Angelschein in jedem Gewässer fischen?

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Für das Fischen an einem See ist zusätzlich eine Genehmigung nötig

Kostencheck: Ja, mit diesem dürfen Sie in ganz Deutschland und fast überall auf der Welt angeln. Allerdings benötigen Sie, um Ihrem Hobby beispielsweise im Urlaub frönen zu können, einen zusätzlichen Erlaubnisschein für das jeweilige Gewässer. Sie dürfen also keinesfalls die Angel einpacken und einfach am zum Campingplatz gehörigen See oder an einem Fluss, der Ihnen gefällt, fischen.

Für diesen Schein müssen Sie mit folgenden Kosten rechnen:

Kostenübersicht Preis
Tageskarte 10- 30 EUR
Jahreskarte 100 – 400 EUR

Dies sind allerdings nur Mittelwerte, der Erlaubnisschein kann abhängig vom Gewässer auch deutlich teurer oder günstiger sein. Fahren Sie im Urlaub immer wieder an den gleichen Ort und angeln dort regelmäßig, kann eine Mitgliedschaft im ansässigen Fischereiverein durchaus lohnend sein.

Was kostet die erforderliche Grundausrüstung?

Kostencheck: Diese besteht nicht nur aus der Angelrute und einigen Ködern. Auch spezielle Kleidung und ein Angelstuhl, der leicht und bequem sein sollte, gehört zur vollständigen Ausrüstung.

Diese setzt sich folgendermaßen zusammen:

Kostenübersicht Preis
Angelrute 30 – 100 EUR
Angelrolle 20 – 75 EUR
Angelschnur, 250 m 5 – 30 EUR
Wirbel- und Blei-Set 5 -20 EUR
Köderbox incl. Köder 10 – 50 EUR
Haken 1 – 5 EUR
Kescher 10 – 35 EUR
Werkzeuge wie Zange, Totschläger, Messer 25 – 50 EUR
Gummistiefel 10 – 50 EUR
Wathose und -stiefel 50 – 300 EUR
Angelweste 20 – 50 EUR
Angeltasche 30 – 100 EUR
Angelstuhl 15 – 90 EUR

Für eine solide Erstausrüstung, die qualitativ überzeugt, müssen Sie also in etwa 300 bis 400 EUR kalkulieren. Preislich gibt es nach oben natürlich auch bei diesem Hobby kaum Grenzen. Hat Sie der Angelvirus befallen, werden Sie immer neue Ausrüstungsgegenstände entdecken und sicherlich mehr als eine Rute mitnehmen wollen.

Was passiert beim Angeln ohne Angelschein?

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Wer ohne Erlaubnis angelt, kann sogar mit einer Freiheitsstrafe rechnen

Kostencheck: Ohne einen gültigen Angelschein in Deutschland zu fischen ist nicht legal möglich, denn es gibt hier keine freien Gewässer mehr. Dabei ist es völlig unerheblich, ob Sie die Rute in den privaten Fischteich eines Freundes hängen oder heimlich versuchen, Würmer in einem öffentlichen See zu baden. Auf das sogenannte Schwarzangeln stehen empfindliche Geldstrafen bis hin zur Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren. Neben dem Angelschein müssen Sie stets einen Fischereierlaubnisschein (Gewässerschein) mitführen.

In Urlaubsregionen wie Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein können Sie einen befristeten Urlaubsfischereischein erwerben, für den Sie keine Sportfischerprüfung abgeschlossen haben müssen. In einigen Bundesländern gibt es spezielle Angelscheine für Kinder, die je nach Region schon ab einem Alter von 7 Jahren absolviert werden können. In anderen Ländern wie Sachsen hingegen dürfen Kinder gar nicht selbstständig angeln, sondern allenfalls einer erwachsenen Person mit gültigem Angelschein assistieren.

Die einzige Ausnahme bildet das Land Brandenburg und der dort gültige, bereits erwähnte Fischereischein auf Friedfische. Aber auch hier müssen Sie die Fischereiabgabe in Höhe von 12 EUR entrichtet haben und im Besitz eines Tages-, Wochen- oder Jahresscheins, ausgestellt vom Eigentümer oder Pächter des gewünschten Gewässers, sein.

Tipp: Die einzelnen Gebühren und für den Angelschein notwendigen Formalitäten erfragen Sie am besten bei Ihrem Angelverein vor Ort oder bei der zuständigen Gemeinde. Hier erhalten Sie auch fundiert Auskunft über die für Ihr Bundesland geltenden, spezifischen Regelungen und Preise.