Was kostet die berufliche Weiterbildung zum Yogalehrer?

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Trotzdem der Zugang zum Beruf und der Titel des Yagalehrers nicht geschützt sind, handelt es sich bei dieser Tätigkeit um den Traumberuf vieler. Sie eignet sich hervorragend für Quereinsteiger, die bereits selbst Yoga ausüben und die über Jahre hinweg gesammelten Erfahrungen an ihre Schüler weitergeben möchten. Worauf Sie bei der Ausbildung achten sollten und was diese kostet, klären wir im Interview mit dem Kostencheck-Experten.

Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen?

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Für Yogalehrer gibt es keine gesetzliche Regelungen bezüglich der Ausbildung

Kostencheck: Da es für Yogalehrer keine gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen hinsichtlich Sportlichkeit, Körperbau, Erfahrung und Vorkenntnissen gibt, ist prinzipiell jeder geeignet, der selbst Freude an Yoga hat. Schwierige, fortschrittliche Positionen müssen Sie zu Beginn der Ausbildung keineswegs beherrschen.

  • Praktizieren Sie Yoga seit Längerem,
  • verspüren den Wunsch, es professionell zu unterrichten,
  • und möchten selbst tiefer in Theorie und Praxis einsteigen,

so bringen Sie schon die wichtigsten Grundvoraussetzungen mit.

Mache Institute setzen neben einer persönlichen Reife zudem ein Mindestalter von 25 Jahren voraus.

Was kostet die Ausbildung zum Yogalehrer?

Kostencheck: Es ist sehr schwierig, hier eine einheitliche Angabe zu machen. Nachfolgende Tabelle gibt einen ersten Überblick über die auf Sie zukommenden Kosten:

Art Kosten
mehrjährige Ausbildung 150 – 250 EUR monatlich
6-monatige Ausbildung 2.000 – 5.000 EUR
Einmonatiger Intensivkurs im Ausland 2.000 – 11.000 EUR zzgl. Anreisekosten
Bücher etwa 200 EUR
eventuell eine Anmeldegebühr 150 – 200 EUR

Unser Tipp: Bedingt durch das breite Preisgefüge sollten Sie Verträge gut durchlesen und nicht vorschnell unterschreiben, zumal sich auch schwarze Schafe auf dem Markt tummeln.

Gibt es Förderungsmöglichkeiten?

Kostencheck: Ob die Ausbildung gefördert ist, ist abhängig davon, für welches Institut Sie sich entscheiden. Ist die Yogaschule entsprechend zertifiziert, sind folgende staatliche Unterstützungen möglich:

Förderungsmöglichkeit Beschreibung
Bildungsgutschein der Arbeitsagentur Dieser unterstützt Arbeitssuchende oder von Kündigung bedrohte Personen. Damit Sie in den Genuss dieser Förderung kommen, muss die Yogaschule entsprechend zertifiziert sein. Auskünfte hierüber erhalten Sie bei der Arbeitsagentur.
Bildungsprämie Mit diesem Prämiengutschein wird die Bereitschaft zur Weiterbildung gefördert. Voraussetzung: Sie müssen das 25. Lebensjahr vollendet haben, einer Erwerbstätigkeit von mindestens 15 Wochenstunden nachgehen und dürfen nicht mehr als 20.000 EUR verdienen.

Unter bestimmten Bedingungen können Sie Weiterbildungskosten steuerlich geltend machen. Bezüglich der optimalen Möglichkeiten berät Sie Ihr Steuerberater.

Wie finde ich die richtige Yogaschule?

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Es gibt viele verschiedene Arten von Yoga

Kostencheck: Die Vielfalt der unterschiedlichen Stilrichtungen macht diese Entscheidung nicht immer ganz einfach. Eine erste Orientierung kann Ihr bereits erworbenes Wissen sein: Haben Sie in Ihrer eigenen Schule bisher Hatha Yoga oder Kundalini Yoga geübt und Ihnen bereitet diese Variante viel Freude, empfiehlt es sich, eine Ausbildung in dieser Richtung zu beginnen.

Sind Sie sich hingegen unsicher, sehen sich so lange in unterschiedlichen Yoga-Schulen um, bis Sie eine Variante gefunden haben, mit der Sie sich vollständig identifizieren können.

Es wirkt sich stark auf die aufzubringenden Kosten aus, wo sich die Yogaschule befindet, in der Sie Ihre Ausbildung machen. In einer Schule in Ihrer Nähe sparen Sie nicht nur die Kosten für die Anfahrt und die Übernachtung, Sie können auch Info-Veranstaltungen besuchen und sich so einen guten Überblick über die Ausbildungsinhalte, die Räumlichkeiten und die beim Yoga wichtige Atmosphäre verschaffen. Manche Institute bieten Interessenten mehrtägige Vorbereitungsseminare an, in denen wichtige Informationen vermittelt werden.

Wie viel Zeit nimmt die Ausbildung in Anspruch?

Kostencheck: Der Berufsverband der Yoga-Lehrenden in Deutschland (BDY) verlangt 720 Unterrichtseinheiten innerhalb von vier Jahren. In intensiven Vier-Wochen-Kursen kommen Sie auf 200 Einheiten, die als absolutes Minimum anzusehen sind.

Was lerne ich in der Ausbildung?

Kostencheck: In einem guten Yogalehrerkurs geht es selbstverständlich um:

  • Körperübungen und richtige Atmung
  • Anatomie
  • Medizin
  • Meditation
  • Psychologie
  • Unterrichtsgestaltung

sowie weitere, yogatypische Themen. Da sich viele Yogalehrer mit einer eigenen Schule selbstständig machen möchten, sollten auch Bereiche wie Marketing oder Buchhaltung angeschnitten werden.

In vielen Yogaschulen schließt der Kurs mit einer Prüfung in Theorie und Praxis ab.

Welche Möglichkeiten der Spezialisierung gibt es?

Kostencheck: Als ausgebildeter Yogalehrer können Sie spezifische Kurse für verschiedene Zielgruppen, beispielsweise Kinder oder Senioren, anbieten. Zu diesem Zweck sollten Sie spezielle Fortbildungen besuchen, die meist in der gleichen Yogaschule angeboten werden, in der Sie auch Ihre Ausbildung gemacht haben.

Wie viel verdiene ich als Yogalehrer?

Kostencheck: Yogalehrer werden meist auf Honorarbasis entlohnt. Je Einheit erhalten Sie zwischen 20 und 40 EUR. Haben Sie eine Festanstellung oder eröffnen gar eine eigene Yogaschule, lässt sich von diesem Verdienst gut leben. Viele Yogalehrer arbeiten allerdings nur in Teilzeit und gehen hauptberuflich einer anderen Tätigkeit nach.

Unser Tipp: Viele Krankenkassen erkennen Yoga als präventive Maßnahme an. Es gilt in diesem Fall jedoch, sehr strengen Anforderungen zu genügen. Sie müssen zur entsprechenden Grundqualifikation in einem medizinischen oder pädagogischen Bereich eine mindestens zweijährige Ausbildung als Yogalehrer vorweisen können.