Was kostet es, den Baggerschein zu machen?

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Trotzdem es noch keinen amtlich vorgeschriebenen Baggerführerschein gibt, stellen viele Arbeitgeber im Baugewerbe Personen, die im Besitz des sogenannten Fahrausweises für Erdbaumaschinenführer sind, bevorzugt ein. Bei der Bewerbung kann der Baggerschein also den entscheidenden Ausschlag für eine Zusage geben. Auch wenn Sie bereits Bagger als Umschlaggeräte bedienen, ist eine Nachqualifizierung aus verschiedenen Gründen sinnvoll. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten klären wir, was der Baggerschein kostet, was Sie in der Ausbildung lernen und welche Voraussetzungen es gibt.

Wozu benötige ich den Baggerschein?

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Ein Bagger darf nur von Personen mit Baggerschein bedient werden

Kostencheck: Beim Ausheben von Baugruben und Bewegen von Materialien tragen Baumaschinenführer viel Verantwortung. Es gilt, nicht nur Sachwerte, sondern auch Menschen vor Schaden zu schützen und verantwortungsvoll mit dem schweren Gerät zu agieren. Deshalb verlangt die Berufsgenossenschaft, dass Bagger nur von dafür ausgebildetem Personal bedient werden dürfen. Auch regelmäßige Weiterbildungen sind aus diesem Grund vorgeschrieben.

Was kostet der Baggerschein?

Kostencheck: Das ist davon abhängig, ob Sie bereits erste Erfahrungen mit diesen Maschinen sammeln konnten, oder ob Sie die Bedienung von Grund auf erlernen müssen. Zudem variieren die Kosten der einzelnen Anbieter, wie nachfolgende Tabelle zeigt:

Ausbilder Dauer Kosten weiterführende Informationen
DEKRA 5 Tage 738 EUR Für Personen, die bereits erste Erfahrungen mit Baumaschinen gesammelt haben.
  10 Tage 1.159 EUR Für Personen ohne Vorkenntnisse.
FlurTec 5 – 15 Tage 1.100 EUR Dauer abhängig vom Modul.
TÜV 2 Tage 900 EUR Für Personen, die bereits erste Erfahrungen mit Baumaschinen gesammelt haben.
  10 Tage 1.900 EUR Für Personen ohne Vorkenntnisse.

In diesen Kosten sind in der Regel die Schulungsmaterialien sowie die Prüfungsbögen enthalten.

Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Anbieter, insbesondere Baumaschinenhersteller und private Schulungsunternehmen, die derartige Qualifikationen anbieten. Vergleichen Sie die Angebote genau, denn häufig unterscheiden sich nicht nur die Ausbildungsdauer und -inhalte, sondern auch die Preise stark.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Kostencheck: In der Regel wird ein Mindestalter von 18 Jahren vorausgesetzt. Je nach Schulung sollten Sie im Besitz des für den Straßentransport notwendigen Führerscheins, mindestens Klasse B (PKW) oder L (Traktorklasse), sein. Die Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift ist ebenfalls Bedingung.

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Ebenso ist die gesundheitliche und geistige Eignung zum Führen dieser Fahrzeuge erforderlich. Je nach Anbieter müssen Sie diese durch eine arbeitsmedizinische Untersuchung nachweisen.

Da die praktische Ausbildung auf einer aktiven Baustelle stattfindet, müssen Sie Ihre Arbeitskleidung sowie Sicherheitsschuhe mitbringen. 2 Lichtbilder benötigen Sie für die Ausstellung des von der Berufsgenossenschaft anerkannten Fahrausweises.

Unser Tipp: Da im Baugewerbe akuter Fachkräftemangel herrscht, bieten einige Akademien auch Kurse mit integrierter Deutschförderung an. Voraussetzung sind Sprachkenntnisse auf dem Niveau A2 sowie ein Mindestalter von 18 Jahren. Neben Fachtheorie ist Ausbildungsschwerpunkt die fachspezifische Vermittlung der deutschen Sprache.

Was lerne ich in der theoretischen und praktischen Ausbildung?

Kostencheck: Es wird vielfältiges, fachspezifisches Wissen vermittelt. Theoretische Themen sind beispielsweise:

  • Allgemeine Sicherheitsvorkehrungen,
  • Anforderungen und Pflichten des Maschinenführers,
  • Arbeiten mit Erdbaumaschinen,
  • Gefahren beim Betrieb des Baggers,
  • Standsicherheit,
  • Fahrbetrieb,
  • Laden und Entladen,
  • Sicht,
  • Abbrucharbeiten,
  • Erd- und Freileitungen,
  • Arbeit in kontaminierten Bereichen,
  • Wartung und Pflege des Baggers,
  • Erste Hilfe nach einem Unfall.

In der Praxis geht es direkt auf die Baustelle. Hier lernen Sie die:

  • tägliche Einsatz- und Sichtkontrolle vor Arbeitsbeginn.
  • Bedienung des Baggers anhand praktischer Übungen sowie
  • das korrekte Stillsetzen der Maschine.

Gibt es finanzielle Förderungsmöglichkeiten?

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Meist zahlt der Arbeitgeber die Kosten für den Baggerschein

Kostencheck: Häufig übernimmt der Arbeitgeber die Kosten für diese Qualifikation. Ist dies nicht der Fall, können Sie verschiedene Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen.

Ist der Anbieter der Qualifizierung entsprechend zertifiziert, besteht die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die Arbeitsagentur (Bildungsgutschein) oder eine Förderung nach dem Soldatenversorgungsgesetz. Bezahlen Sie den Kurs aus eigener Tasche, können Sie die Kosten in der Steuererklärung geltend machen.

Muss ich am Ende des Kurses eine Prüfung ablegen?

Kostencheck: Damit Sie den Befähigungsnachweis gemäß DGUV (BGR 500) erhalten, müssen Sie am Ende des Lehrgangs eine Prüfung bestehen.

Inhalt des theoretischen Parts ist beispielsweise das technische Wissen, Gefährdungen beim Betrieb einer Baumaschine sowie der effiziente und umweltbewusste Betrieb des Baggers. Im praktischen Prüfungsteil müssen Sie mehrere Aufgaben erfüllen, die jeweils etwa 20 bis 30 Minuten in Anspruch nehmen.

Wie lange gilt der Baggerschein?

Kostencheck: Der Baggerschein gilt unbefristet. Allerdings sind turnusmäßige Fortbildungen einmal jährlich ratsam.