Gasbetonsteine sind ein beliebter Baustoff für Heimwerker – sie haben aber auch sonst noch einige wichtige Vorteile. Was Gasbetonsteine kosten können, und welche Preisunterschiede es hier gibt, erklärt der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Warum überhaupt Gasbeton?
Kostencheck-Experte: Gasbeton, auch Porenbeton genannt, ist ein hervorragendes Baumaterial:
- es ist leichter als andere Baumaterialien
- es ist hervorragend wärmedämmend
- Porenbeton ist wegen des geringen Gewichts auch in großen Formaten sehr schnell zu verarbeiten
- trotz der geringen Dichte haben die Steine eine sehr hohe Tragfähigkeit
- Gasbetonsteine haben eine enorm hohe Feuerwiderstandsdauer
- Gasbetonsteine können sehr leicht in Form gebracht und bearbeitet werden
- die Steine haben eine hohe Maßgenauigkeit (bedingt durch die Herstellungsweise)
- Porenbeton kann mörtelsparend im Dünnbettverfahren gemauert werden, das gelingt auch Laien meist auf Anhieb, vor allem mit Plansteinen
Das sind genug gute Gründe, die für das Bauen mit Gasbetonsteinen sprechen. Anders als bei anderen Baustoffen brauchen ausreichend starke Mauern aus Gasbetonsteinen später nicht einmal eine Wärmedämmung, um die in der EnEV vorgeschriebenen Werte zu erreichen – das spart wiederum eine Menge Kosten für ein WDVS (Wärmedämmung der Fassade). Preislich sind sie als Baumaterial also ebenfalls konkurrenzfähig.
Frage: Was kosten Gasbetonsteine?
Kostencheck-Experte: Das kann man – wie bei allen Mauersteinen – natürlich nicht pauschal sagen.
In der Regel können Sie aber bei üblichen Mauersteinen in Festigkeitsklasse 2 von Preisen im Bereich von 100 EUR pro m² bis 130 EUR pro m² Wandfläche ausgehen.
Je höher die Festigkeitsklasse, desto teurer natürlich auch die Steine. Die gleiche Steingröße (175 mm x 499 mm x 249 mm) kostet in Festigkeitsklasse 4 bereits etwas mehr als das Doppelte. Damit wird auch das Mauerwerk dann mit 200 EUR pro m² bis 260 EUR pro m² Wandfläche mehr als doppelt so teuer.
Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:
Wir wollen im Innenbereich ein kleines Trennmäuerchen in der Größe 2,50 m x 1,20 m selbst errichten. Dafür besorgen wir uns Gasbetonsteine in Festigkeitsklasse 2m, die als Plansteine ausgeführt sind.
Posten | Preis |
---|---|
Planstein, 50 mm x 599 mm x 249 mm | 0,95 EUR |
Kosten für 3 m² Mauerwerk (Gesamtkosten Steine) | 378 EUR |
Dabei handelt es sich natürlich lediglich um ein einzelnes Beispiel für eine Mauer in bestimmter Stärke und unter Verwendung einer bestimmten Sorte von Gasbetonsteinen. Die Kosten können in anderen Fällen durchaus auch abweichend liegen.
Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für Gasbetonsteine ab?
Kostencheck-Experte: Für den Preis der Steine kommen verschiedene Faktoren zum Tragen:
- die Festigkeitsklasse (Rohdichte) der Steine
- die Art des Steins und seine Maße
- ob die Steine bewehrt oder unbewehrt sind
- die Lieferkosten und die Steinmenge
Alle diese Faktoren muss man immer in Betracht ziehen, wenn es um den Preis von Gasbetonsteinen geht.
Frage: Inwieweit wirkt sich die Festigkeitsklasse auf den Preis der Steine aus?
Kostencheck-Experte: Sehr deutlich. Bei Gasbetonsteinen gibt es nach der geltenden Norm, der DIN 1053 nur vier verschiedene Festigkeitsklassen, die mit den Zahlen 2, 4, 6 und 8 und den Farben grün, blau, rot und schwarz gekennzeichnet werden.
Der Preisunterschied von Festigkeitsklasse zu Festigkeitsklasse ist enorm: Ein Stein, der in Festigkeitsklasse 2 2,80 EUR kostet, ist in Festigkeitsklasse 4 nicht unter 6 EUR zu haben.
Ähnlich liegen die Preisunterschiede auch bei den höheren Festigkeitsklassen.
Frage: Wie wirken sich Maße und Steinart auf den Preis aus?
Kostencheck-Experte: Größere Steine sind natürlich teurer als kleinformatige Steine – wobei der Quadratmeterpreis bei allen Steinformaten bei gleicher Steinstärke relativ gleich bleibt.
Bei den Ausführungen gibt es leichte Preisunterschiede – Plansteine oder Steine mit Nut und Feder und einer Griffschale sind manchmal geringfügig teurer als Gasbetonsteine ohne besondere Merkmale. Auch besonders hoch wärmedämmende Steinarten können einen geringfügig höheren Preis haben.
In der Regel sind die Unterschiede in diesem Bereich aber eher gering. Eine Ausnahme bilden hier lediglich Stürze und U-Schalen aus Porenbeton: Sie sind meist deutlich teurer als vergleichbare Steine in gleicher Größe.
Frage: Inwieweit spielen Lieferkosten und Steinmenge dann eine Rolle für den Preis?
Kostencheck-Experte: Üblich ist bei Gasbetonsteinen die Palettenabnahme. Eine Palette enthält – unabhängig vom Steinformat – in der Regel immer 0,9 m³. Der Kubikmeterpreis ist für Porenbeton dabei gleich und kann daher als Richtpreis angesehen werden.
Wer Steine einzeln kauft, zahlt oft deutlich mehr als bei Abnahme einer ganzen Palette. Die Lieferkosten richten sich dagegen immer nach dem jeweiligen Anbieter und seinen Lieferbedingungen.
Hier zahlt sich umfassendes Vergleichen auf jeden Fall aus, da es gerade bei den Lieferbedingungen und Lieferkosten von Anbieter zu Anbieter sehr große Unterschiede geben kann.
Frage: Gibt es preislich einen großen Unterschied zwischen „Markenware“ und „No-Name-Ware“?
Kostencheck-Experte: Es gibt eigentlich nur zwei sehr bekannte Marken im Bereich der Gasbetonsteine: YTONG und Hebel. Beide Marken sind international sehr bekannt und durchaus geschätzt.
Preislich sind sie tatsächlich etwas teurer als „No-Name-Marken“ auf dem Markt. Durch die strengen Qualitätsprüfungen und die DIN-Normen ist aber immer sichergestellt, dass auch günstigere Produkte eine vergleichbar hohe Qualität mitbringen wie die „Markenprodukte“. Hier kann man zumindest ein wenig Kosten sparen.