Kirschbaumholz: diese Preise müssen Sie rechnen

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Kirschbaumholz ist hierzulande sehr beliebt – vor allem im Innenausbau. Daneben schätzen aber auch Kaminbesitzer Kirschbaum als Heizholz, wenn es einmal angeboten wird. Welche Preise Sie für Kirschbaumholz rechnen müssen, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Was macht Kirschbaumholz so besonders?

Kostencheck-Experte: Kirschbaumholz ist eines der Premiumhölzer für den Innenausbau. Wenn es um besonders luxuriöse Ausstattung der Wohnräume geht, sind Kirschholz, das optisch recht ähnliche Birnbaumholz oder das noch hochwertigere Nussholz oft die erste Wahl. Alle drei gelten als Edelhölzer.

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Kirschbaumholz ist elastisch und wenig anfällig für Schädlinge

Mit seinen Eigenschaften wird Kirschbaumholz auch oft für Musikinstrumente oder für Kunstgewerbe verwendet. In der Zeit zwischen 1790 und 1848 waren wertvolle Möbel häufig aus Kirschbaumholz, daneben auch im Jugendstil. Damit ist es auch eine wichtige Holzart bei Antiquitäten. Für Furnierholz wird Kirsche weniger häufig eingesetzt, mittlerweile wird das aber immer häufiger gemacht.

Als Holz hat Kirschbaumholz durchaus seine Qualitäten. Es ist recht fest, auch wenn es ihm an Härte fehlt. Dafür ist es aber elastisch und meist gut zu bearbeiten. Anders als bei anderen Holzarten muss man aber sehr umsichtig beim Trocknen sein, sonst wirft es sich. Weil es besonders für Schädlinge recht anfällig ist, kann man Kirschbaumholz aber nur im Innenbereich verwenden.

Alle diese Eigenschaften wirken sich natürlich auch auf den Preis von Kirschbaumholz aus.

Frage: Was kostet Kirschbaumholz?

Kostencheck-Experte: Das kann man so pauschal nicht beantworten – das hängt auch immer davon ab, welche Qualität das Holz hat, und in welcher Form es angeboten wird.

Bei Schnittholz können die Preise je nach Art des Holzes zwischen 900 EUR pro m³ und 1.800 EUR pro m³ liegen, bei sehr gefragten Holzsorten auch noch höher.

Wenn es sich natürlich um Brennholz oder minderwertige Holzsorten handelt, liegen die Preise wiederum in einem völlig anderen Bereich.

Ein paar Preisbeispiele aus der Praxis:

Holz / Bezugsquelle Preis pro m³
europäisches Schnittholz, Holzhandel 1.200 EUR pro m³
amerikanisches Schnittholz, Holzhandel 1.600 EUR pro m³
amerikanisches Schnittholz, große Stärken, Holzhandel 1.700 EUR pro m³
europäisches Schnittholz, gedämpft, Holzhandel 1.280 EUR pro m³

Hierbei handelt es sich natürlich lediglich um beispielhafte Preise. Abhängig von der Holzqualität, vom Importeur und anderen Faktoren können die Preise für Kirschbaumholz auch deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: Von welchen Faktoren hängt der Preis von Kirschbaumholz in der Regel ab?

Kostencheck-Experte: Hier muss man mehrere Faktoren in Betracht ziehen:

  • die jeweilige Holzqualität
  • die Herkunft des Holzes
  • die Stärke beim Schnittholz
  • für welche Art der Verwendung das Holz gedacht ist

Alle diese Faktoren bestimmen den Preis mit und können für zum Teil recht unterschiedliche Preise bei Kirschbaumholz sorgen.

Frage: Inwieweit bestimmt die Holzqualität den Preis?

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Die Qualität hat einen entscheidenden Einfluss auf den Preis

Kostencheck-Experte: Schon bei leichten Qualitätsabweichungen bei grundsätzlich recht guten Hölzern sind Preisunterschiede von bis zu 300 EUR pro m³ oder 400 EUR pro m³ keine Seltenheit. So etwas kommt durchaus vor.

Handelt es sich um geringere Qualitäten, können die Preisunterschiede noch viel größer ausfallen.

In der Holzbewirtschaftung wird Holz oft gezielt nach einzelnen Klassen angeboten, bei Hölzern wie dem Kirschbaumholz, die nicht aus traditioneller Forstwirtschaft kommen, spielen die Klassen eher als Randmerkmale eine Rolle.

Frage: Welche Holzklassen gibt es allgemein bei Hölzern?

Kostencheck-Experte: Die Holzsortierung und die Handelsklassen sind eine Wissenschaft für sich. Für alle wichtigen Aspekte bei Holz gibt es unterschiedliche Klasseneinteilungen – vom Verwendungszweck bis hin zu Holzbeschaffenheit, Stammdurchmesser und Ähnlichem.

Im Holzhandel mit Stammholz spielen vor allem die Güteklassen von A – D eine Rolle. Kurz zusammengefasst bedeuten sie Folgendes:

  • Güteklasse A = besonders hochwertiges Holz
  • Güteklasse B = gewöhnliches Holz, wenige Holzfehler
  • Güteklasse C = minderwertiges Holz, deutliche oder häufige Holzfehler
  • Güteklasse D = kann noch gewerblich genutzt werden, ist aber deutlich minderwertiger als die übrigen Klassen

Daneben findet man häufig auch noch die Stärkeklassen angegeben.

Einige Stärkeklassen und ihre Bedeutung finden Sie in nachfolgender Tabelle angegeben.

Stärkeklasse Bedeutung
L1a 10 cm – 14 cm Mittendurchmesser
L1b 15 cm – 19 cm Mittendurchmesser
L2a 20 cm – 24 cm Mittendurchmesser
L3a 30 cm – 34 cm Mittendurchmesser
L4 40 cm – 49 cm Mittendurchmesser
L6 60 cm Mittendurchmesser oder darüber

Die Ermittlung der Mittendurchmesser erfolgt, indem Stämme auf ganze Meterstücke zugeschnitten werden und der mittlere Durchmesser errechnet wird.

Die Stärkeklassen haben aber wiederum immer nur dann Bedeutung, wenn mit ganzen Stämmen gehandelt wird, wie im professionellen Holzhandel.

Wer als Endverbraucher sein Holz als Schnittholz im Sägewerk kauft, zahlt in der Regel Preise, die nach m³ kalkuliert sind. Abweichend davon können einzelne Stücke wiederum einen eigenen Preis haben – das hängt vom jeweiligen Händler ab.

Die m³-Preise sind aber auch hier dann meist eine allgemeine Richtschnur, an die man sich halten kann. Sie eignet sich auch, um die Preise einzelner Holzarten zu vergleichen.

Frage: Inwiefern unterscheidet sich der Preis für Kirschbaumholz nach der Herkunft des Holzes?

Kostencheck-Experte: Beim Kirschbaum sind für den Holzhandel insgesamt drei Herkunftsorte interessant:

  • Europa
  • USA
  • Indien
  • Japan (auch dort wachsen Kirschbäume, deren Holz allerdings sehr unterschiedlich beschaffen und viel feiner ist)

Das Holz indischer Kirschbäume wird bei uns in der Regel nicht gehandelt, als Sorten im Holzhandel spielen nur europäisches und amerikanisches Kirschbaumholz eine Rolle.

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Die Preise variieren auch je nach Herkunftsland

Bei diesen beiden Herkunftsarten kann man deutliche Preisunterschiede feststellen, wie sich schon aus unseren Preisbeispielen erkennen ließ.

Amerikanisches Kirschbaumholz ist meist deutlich teurer als europäisches. Das liegt nicht nur am längeren Transportweg, sondern auch an den unterschiedlichen Eigenschaften des Holzes.

Während europäisches Kirschbaumholz meist zwischen 900 EUR pro m³ und 1.200 EUR pro m³ kostet, muss man bei den amerikanischen Hölzern fast immer rund 50 % höhere Preise rechnen. Bei amerikanischem Kirschbaumholz handelt es sich vor allem um die Sorte „Black Cherry“, die vorwiegend nach Europa exportiert wird. Andere Sorten können dann auch teurer sein, sind bei uns aber in der Regel nur selten bis gar nicht zu bekommen.

Einige spezielle Sorten sind beim Kirschbaumholz besonders gesucht und werden deshalb meist auch noch wesentlich teurer gehandelt. Eine solche Sorte ist beispielsweise der Schweizer Kirschbaum.

Japanische Kirschbaumhölzer sind bei uns kaum zu bekommen, werden aber wegen ihrer Feinheit oft sehr geschätzt. Auch hier liegen die Preise deutlich höher als bei den amerikanischen und europäischen Sorten.

Frage: Wird Kirschbaumholz auch anders verwendet – etwa als Brennholz?

Kostencheck-Experte: Angeboten wird es als Brennholz in der Regel eher selten. Geeignet ist es dafür jedoch recht gut, Kirschbaumholz hat einen nahezu ebenso guten Brennwert wie Buchenholz, verströmt beim Verbrennen aber einen noch angenehmeren Geruch.

Wenn es als Brennholz eingesetzt wird, erfüllt es diese Aufgabe also sehr gut. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Kirschbäume in einem Garten entfernt werden, und das Holz wegen zu geringer Stammdurchmesser weder für Sägewerke noch für den Holzhandel interessant ist.

Frage: Welche Preise muss man dann für solches Brennholz rechnen?

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Kirschbaumholz ist gutes Feuerholz

Kostencheck-Experte: Wenn Kirschbaumholz als Brennholz angeboten wird, liegen die Preise oft recht unterschiedlich – abhängig davon, von wem, in welcher Form und in welchen Mengen es angeboten wird.

Üblicherweise liegen die Preise dann aber im Bereich anderer Laubhölzer, also zwischen rund 40 EUR pro Festmeter und 60 EUR pro Festmeter in den meisten Fällen.

Wenn jemand nur einfach nach einem Einschlag im Garten die alten Bäume loswerden muss, kann das natürlich auch viel günstiger sein.

Frage: Wie viel ist ein Festmeter Brennholz?

Kostencheck-Experte: Bei Brennholz gelten unterschiedliche Maße. Ein Festmeter entspricht bei aufeinander gestapelten Stammstücken (nur in der Länge gesägt) genau 1 m³, wenn man die Zwischenräume beim Holz herausrechnet. Dazu müssen die einzelnen Stammstücke aber jeweils vermessen werden.

Für Stückholz und Scheitholz gilt dagegen der Raummeter (rm oder Ster), gelegentlich auch der Schüttraummeter (srm). In beiden Fällen ist auch hier eine Holzmenge gemeint, die in 1 m³ Würfeln gestapelt – oder beim Schüttraummeter lose geschüttet wird.