Erdwärme-Tiefenbohrung: mit welchen Kosten muss gerechnet werden?

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Heizungen, die Erdwärme (Geothermie) nutzen, gelten als besonders ökologische und umweltfreundliche Heizformen. Wenn nur wenig Platz auf dem Grundstück zur Verfügung steht, ist die Erdsonde meist das Mittel der Wahl, wenn es um die Gewinnung von geothermischer Wärme geht. Wie teuer eine solche Tiefbohrung ist und was die Höhe der Kosten bestimmt, haben wir den Kostencheck-Experten gefragt.

Frage: Welche Kosten muss man für Erdwärme-Tiefbohrungen veranschlagen?

Kostencheck-Experte: Wenn man sich für eine Erdsonde zur Wärmegewinnung entscheidet oder aufgrund der örtlichen Gegebenheiten keine andere Wahl hat, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Tiefbohrungen die bei Weitem teuerste Erschließungsmethode zur Wärmegewinnung ist. Flachkollektoren und Grabenkollektoren kosten meist deutlich weniger.

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Je höher der Heizbedarf ist desto tiefer muss gebohrt werden.

Die Kosten für die Tiefbohrung hängen allerdings immer vom individuell gegebenen Heizwärmebedarf des Hauses ab. Je höher der Heizwärmebedarf desto tiefer muss gebohrt werden. Bei einem gut gedämmten Einfamilienhaus mittlerer Größe sind meist rund 160 Bohrmeter erforderlich – bei weniger gut gedämmten oder größeren Häusern muss dann allerdings gegebenenfalls mit deutlich größeren Bohrtiefen gerechnet werden.

Da Tiefbohrungen über 100 m Tiefe nur mit besonderen Genehmigungen ausgeführt werden dürfen, muss die Erdsondenbohrung in fast allen Fällen auf mehrere Bohrlöcher verteilt werden. Ansonsten sind über 100 m gehende Bohrungen mit spezieller Genehmigung (Bergrecht) gegebenenfalls auch möglich.

Kostenübersicht im Einzelnen

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Die Kosten der Tiefenbohrung sind von mehreren Punkten abhängig.

Die Kosten für die Bohrung, das Verpressen des Bohrlochs und den Einbau der Sonde liegen in den meisten Fällen mit durchschnittlicher Bodenbeschaffenheit zwischen rund 50 EUR und 70 EUR je m Tiefe. Je nach Untergrundbeschaffenheit kann das gegebenenfalls aber auch deutlich abweichen. Dazu sind allerdings weitere Kosten zu rechnen:

  • die Kosten für die erforderliche Genehmigung (Landratsamt bzw. Genehmigung nach Bergrecht)
  • die Kosten für die Baustelleneinrichtung
  • die Kosten für den Anschluss der Wärmepumpe an die Sonde, den Verteilerschacht und die Sondenverlängerung
  • die Kosten für die Entsorgung es ausgebohrten Erdreichs

Eine Bohrgenehmigung kann zwischen 150 EUR und 500 EUR kosten, wird eine Genehmigung nach Bergrecht benötigt, kommen noch rund 80 EUR bis 200 EUR dazu. Die Einrichtung der Baustelle als weitere Vorarbeit vor dem eigentlichen Bohren bedeutet je nach örtlichen Gegebenheiten und ausführendem Unternehmen Kosten zwischen rund 250 EUR und 750 EUR.

Die Kosten für den Anschluss der Sonde an die Wärmepumpe und den erforderlichen Verteiler und den Verteilerschacht belaufen sich meist auf rund 900 EUR bis 1.200 EUR.

Die Kosten für die Entsorgung des Erdreichs über einen Container können regional sehr unterschiedlich sein, bei Bohrtiefen von 150 m müssen Sie aber bereits mit rund 20 m³ zu entsorgendem Erdreich rechnen. Die Kosten dafür liegen auf jeden Fall bei mindestens 500 EUR bis 600 EUR.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen eine Erdwärmesonde in unserem Garten einbauen. Da wir ein kleines, sehr gut gedämmtes Einfamilienhaus haben, reicht eine Bohrung von 120 m Bohrtiefe aus.

Posten Preis
Genehmigungskosten 460 EUR
Baustelleneinrichtung durch das Unternehmen 400 EUR
Bohrung und Sondeneinbau komplett 7.250 EUR
Anschluss an Wärmepumpe, Verteiler und Verteilerschacht 1.160 EUR
Entsorgung Bohrgut (Erdreich) 650 EUR
Gesamtkosten Erdsonde damit 9.920 EUR

Diese Beispielkosten beziehen sich auf die Ausführung durch ein bestimmtes Unternehmen und individuell gegebene Boden- und Geländebeschaffenheit. Bei anderen Bohrungen können die Kosten, insbesondere bei ungünstigeren Bedingungen oder größeren Bohrtiefen auch noch deutlich höher ausfallen.

Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Tiefenbohrung ab?

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Die Kosten der Tiefenbohrung sind von mehreren Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Hier muss einiges beachtet werden:

  • die Kosten für die Genehmigung
  • ob über 100 m Tiefe gebohrt wird (zusätzliche kostenpflichtige Genehmigung erforderlich)
  • die gewählte Bohrtiefe (gegebenenfalls Aufteilung auf mehrere Bohrlöcher möglich)
  • die Kosten für die Sonde selbst
  • die Kosten für den Verteiler und die Errichtung des Verteilerschachts sowie den Anschluss an die Wärmepumpe
  • die Kosten für weitere erforderliche Zusatzarbeiten (z. B. Baustelleneinrichtung, Absperrung zum Hausanschlussraum, etc.)
  • die gegebene Geländebeschaffenheit
  • die individuelle Bodenbeschaffenheit (Härte, Felsigkeit, Nachsackverhalten etc.)
  • die Zugänglichkeit der Bohrstelle
  • die Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens für die einzelnen Leistungen

Die Kosten können je nach örtlichen Gegebenheiten und je nach erforderlicher Bohrtiefe individuell also sehr unterschiedlich sein. Für eine solide Kostenschätzung muss daher immer der konkrete Einzelfall betrachtet werden.