Wärmedämmverbundsystem: welche Kosten sind zu rechnen?

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Wenn bei älteren Gebäuden der Wärmedämmstandard verbessert werden soll, wird der Löwenanteil der Kosten von der Fassadendämmung verursacht. Der „Klassiker“ bei der Fassadendämmung ist dabei das Anbringen eines sogenannten Wärmedämmverbundsystems (WDVS). Mit welchen Kosten für eine solche Dämmung gerechnet werden muss, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.

Frage: Was kostet ein WDVS?

Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich natürlich immer nach den individuellen Gegebenheiten vor Ort und nach der im Einzelfall erforderlichen oder gewünschten Dämmstärke an der Fassade.

Für Dämmungen, mit denen sich die EnEV-Werte erreichen lassen, muss man grob mit Kosten von 100 EUR pro m² bis 140 EUR pro m² Fassadenfläche rechnen. Das stellt in den meisten Fällen einen beträchtlichen Kostenaufwand dar, hat aber auch die nachhaltigste Wirkung auf den Energieverbrauch des Hauses.

Typischerweise gehen bei alten, ungedämmten Häusern rund 30 % der Wärme durch die Wandflächen und rund durch die Fenster rund 12 % der Wärme verloren. Je nach Bauweise des Hauses kann das auch noch deutlich mehr sein. Durch eine Fassadendämmung und die Erneuerung der Fenster lassen sich die Wärmeverluste beim Haus bereits um nahezu 40 % bis 50 % begrenzen. Das kostet allerdings entsprechend.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen bei unserem älteren Einfamilienhaus ein WDVS mit 15 cm starken Polystyrol-Platten anbringen. Die Größe unserer Fassadenfläche beträgt 120 m²

Posten Preis
Gerüstkosten 860 EUR
WDVS mit 15 cm Polystyrol anbringen komplett 14.500 EUR
Gesamtkosten damit 15.360 EUR
Kosten pro m² Fassadenfläche damit 128 EUR pro m² Fassade

Die Kosten für ein WDVS können abhängig von den individuellen örtlichen Gegebenheiten, vom verwendeten Dämmmaterial und den verlangten Arbeitskosten des ausführenden Betriebs auch deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für ein WDVS?

Kostencheck-Experte: Die Gesamtkosten für ein WDVS kann man grob mit rund 100 EUR pro m² bis 150 EUR pro m² annehmen.

Je nach Art und Stärke des verwendeten Dämmmaterials (üblich sind rund 15 cm Polystyrol-Platten) und dem individuellen Arbeitsaufwand können die Kosten entsprechend unterschiedlich liegen. Vor allem die Situation vor Ort und die individuellen Gegebenheiten an der Fassade können zu beträchtlichen Unterschieden bei den Kosten führen.

Nicht vergessen darf man zudem auch die anfallenden Gerüstkosten. Sie werden im Allgemeinen ebenfalls nach m² Fassadenfläche berechnet. Je nach Aufstellort und verwendetem Gerüst bewegen sich die Kosten zwischen rund 6 EUR pro m² und 12 EUR pro m² Fassadenfläche. Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen oder längere Standzeiten können die Kosten dann im Einzelfall noch verteuern.

Frage: Wovon hängen die Kosten eines WDVS ab?

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Die Kosten der Wärmedämmung sind von mehreren Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:

  • die Größe der Fassadenfläche
  • die gewählte Dämmstärke (um die EnEV-Vorgaben oder auf Wunsch auch höhere Werte zu erreichen
  • die Art des verwendeten Dämmmaterials
  • die individuellen Gegebenheiten an der Fassade (vorhandene Vorsprünge, Erker, etc.)
  • der Arbeitsaufwand für das ausführende Unternehmen
  • die verlangten Arbeitskosten (Preisgestaltung)
  • ob gegebenenfalls ein kostengünstiger Pauschalpreis verhandelt werden kann
  • die möglichen Förderungen

Frage: Was kosten Alternativen?

Kostencheck-Experte: Eine immer überlegenswerte Alternative ist die Dämmung mittels sogenannter Isoklinker. Werden sie vom Fachbetrieb angebracht, ist mit Kosten zwischen rund 160 EUR pro m² und 190 EUR pro m² zu rechnen, sie können gegebenenfalls aber auch selbst angebracht werden, die Kosten liegen dann um rund 50 EUR pro m² bis 60 EUR pro m² niedriger.

Der große Vorteil einer Klinkerfassade ist dabei, dass die Fassadenfläche (anders als beim WDVS) nie wieder gestrichen oder verputzt werden soll. Bereits nach wenigen Jahren, wenn die WDVS-Fassade zu streichen ist, haben sich die Mehrkosten der Isoklinker-Fassade also bereits bezahlt gemacht. Erfolgt die Anbringung der Klinker in Eigenregie, liegen die Kosten nicht höher als bei einem WDVS vom Fachbetrieb.

Mehr zu den Kosten für eine Dämmung mit Isoklinkern finden Sie an dieser Stelle.

Frage: Welche Förderungen sind bei Fassadendämmungen möglich?

Kostencheck-Experte: Für Dämmungen von Fassaden kann nur die allgemeine KfW-Förderung (Programm 430) bezogen werden. Dadurch können 10 % der Kosten als Förderung bezogen werden, bei einer Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus können auch 15 % der Kosten gefördert werden. Alternativ besteht mit dem Programm 152 auch die Möglichkeit eines zinsbegünstigten Darlehens von der KfW inklusive Tilgungszuschuss (7,5 %).