Holz und seine Preise: wie viel ist Holz wert?

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Holz ist ein wichtiger Rohstoff. Es dient sowohl als Baumaterial als auch als ein sehr ökolgisches Heizmittel. Der Preis für Holz kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem in welcher Art und Qualität man es kauft. Was Holz in seinen unterschiedlichen Formen kostet, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Was kostet Holz?

Kostencheck-Experte: Pauschal kann man das keinesfalls beantworten. Welcher Preis für Holz zu zahlen ist, kann sehr unterschiedlich sein.

Zunächst muss man allerdings einmal eingrenzen, wovon man überhaupt spricht, wenn vom Holzpreis die Rede ist:

  • vom Weltmarktpreis für Holz als Rohstoff
  • vom Holzpreis für Bauholz oder
  • vom Holzpreis für Brennholz

Der Welthandelspreis für Holz als Agrar-Rohstoff zur Energiegewinnung und als Baumaterial wird weithin von den USA bestimmt, die sowohl der größte Exporteur als auch der weltweit größte Importeur von Holz sind.

Der Holzpreis, den man an den Börsen, insbesondere an der CME (Chicago Mercantile Exchange) sieht, hat eine eigene, genau bestimmte Größe: er wird angegeben in USD pro 1.000 Board Feet, der grundlegenden Maßeinheit für Holz. Ein Board Foot entspricht dabei rund 2,36 m³.

Aktuell liegt der Holzpreis bei 334 USD pro 1.000 board feet. Seit Anfang 2016 ist der Holzpreis stark angestiegen – damals lag er nur knapp über 200 USD, in den Jahren zuvor hatte er mehrere Tiefststände erlebt, insbesondere in den Jahren 2008 bis 2010, wo der Holzpreis zum Teil sogar unter 100 EUR fiel.

Wie bei allen anderen Rohstoffklassen auch kann man an der Börse mit dem Rohstoff handeln oder in Index-Fonds investieren, die auch den Holz-Future als Rohstoffklasse mit enthalten.

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Wird Holz als Baumaterial verwendet, ist Qualität wichtig

Bei Holz als Baumaterial spielt vor allem die Holzart und die Holzqualität eine Rolle für den Preis. Die Preisspanne für das sogenannte Schnittholz kann dabei von rund 300 EUR pro m³ bis zu über 6.000 EUR pro m³ reichen. Schnittholz bekommt man in der Regel in Sägewerken oder im traditionellen Holzhandel.

Im Forstbereich wird Holz dagegen meist als Rundholz gehandelt – der Festmeter-Preis (fm) kann sich dabei zwischen rund 25 EUR je fm bis zu über 100 EUR je fm bewegen, je nach Holzart und Holzqualität.

Bei weiterverarbeitetem Holz – etwa zu Holzbalken, zu Brettern oder Holzplatten können die Preise am Ende sehr unterschiedlich ausfallen.

Holz als Brennmaterial kommt im Allgemeinen in vier verschiedenen Formen zum Einsatz:

  • als Scheitholz (die klassischen Holzscheite, die man in den Kaminofen legt)
  • als Holzpellets
  • als Hackschnitzel oder als
  • Biomasse für die Energiegewinnung (Restholz aus der Forstwirtschaft wie etwa Kronenholz, Astholz, Strauchschnitt oder Altholz)

Bei Scheitholz richtet sich der Preis im Allgemeinen nach dem Maß der Bearbeitung und der Trockenheit des Holzes. Die Preise bewegen sich für Brennholz als fertig gespaltenes Scheitholz in einem Bereich von rund 55 EUR je srm bis zu 85 EUR je srm. Ein Schüttraummeter (srm) ist dabei die Menge an Holzscheiten, die lose geschüttet in einen Würfel mit 1 m x 1m x 1m Kantenlänge passt.

Bei Holzpellets liegt der Preis im Allgemeinen in einem Bereich von rund 230 EUR pro Tonne, regional und je nach bezogener Menge und Bezugszeitpunkt kann dieser Preis aber noch deutlich schwanken. Holzpellets werden aus Holzresten und industriellen Holzabfällen durch Verpressen hergestellt.

Bei Hackschnitzeln als Heizmaterial liegen die Preise in der Regel etwas günstiger als bei Holzpellets. Der Preis liegt abhängig von Art und Qualität der Hackschnitzel bei ungefähr 15 EUR je srm bis 25 EUR je srm, also deutlich niedriger als bei klassischem Scheitholz. Auch Holzpellets werden üblicherweise aus Holz-Abfällen hergestellt.

Das zur Energiegewinnung als „Biomasse“ verwendete Holz wird in den meisten Fällen nicht offiziell gehandelt, hat damit also keinen klar definierbaren Preis. Für Biogas-Anlagen und andere Biomasse-Heizanlagen werden in der Regel Holzabfälle aus dem nahen Umfeld verwendet, zu einem hohen Maß auch Grünschnitt und Astholz. Auch Altholz kann für die Energieerzeugung genutzt werden.

Die Preise für Holz liegen also sehr unterschiedlich, je nachdem um welchen Bereich es geht.

Preisbeispiele aus der Praxis

Holzkategorie Qualität, Ausführung Preis
Schnittholz europäisches Ahornholz, gute Qualität ca. 950 EUR pro m³ bis 1.050 EUR pro m³
Schnittholz Bubinga-Holz ca. 3.300 EUR pro m³
Schnittholz Eiche slawonisch ca. 980 EUR pro m³ – 1.600 EUR pro m³ je nach Qualität
Schnittholz Fichte, Klasse I/II ca. 360 EUR pro m³
Schnittholz Palisander – Madagaskar ca. 14.000 EUR pro m³
Holzbalken Douglasie für Unterkonstruktion 90 mm x 90 mm, vierseitig glatt 8,07 EUR je lfm
Holzbalken Fichtenholz 38 mm x 58 mm 0,85 EUR je lfm
Brennholz Buche, ungetrocknet 25 cm Scheite, 72 EUR je srm
Brennholz Buche getrocknet 25 cm Scheite 85 EUR je srm
Holzpellets 1 Tonne 236,47 EUR
Hackschnitzel als Spielplatzbelag 50 l 9,29 EUR

Hierbei handelt es sich nur um ausgewählte Beispielpreise unterschiedlicher Anbieter. Die Preise für andere Produkte, auch wenn sie ähnlich oder vergleichbar sind, können auch deutlich unterschiedlich liegen.

Unsere Preisbeispiele zeigen aber bereits deutlich, wie unterschiedlich die Preise für Holz im Einzelnen sein können. „Einen“ Preis für Holz gibt es nicht.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Preise für Holz ab?

Kostencheck-Experte: Hier muss man sehr viele Dinge in Betracht ziehen:

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Die Preise für Holz variieren sehr stark

  • die Anwendungskategorie für Holz
  • die jeweilige Holzart
  • die Qualität des Holzes
  • die Verarbeitung des Holzes in unterschiedliche Produkte
  • die Herkunft des Holzes
  • die Art der Bewirtschaftung der Holzplantagen
  • die aktuelle Nachfrage nach bestimmten Holzarten oder Holzprodukten
  • die Verfügbarkeit bestimmter Holzarten
  • der Umfang der staatlichen Förderung der Holznutzung
  • die Witterungsbedingungen und der Ernteerfolg in den Holzanbaugebieten

Alle diese Dinge bestimmen mehr oder weniger deutlich den Preis für Holz mit. Manches ist offensichtlich, wie die Nachfrage oder die Verfügbarkeit bestimmter Holzarten (sehr seltene Tropenhölzer, die es nur in geringen Mengen gibt, sind naturgemäß teurer als Fichtenholz, das überall vergleichsweise schnell wächst).

Andere Dinge, wie staatliche Förderungen, haben dagegen einen weniger deutlich sichtbaren Einfluss auf die Preise von Holz und Holzprodukten. Wie bei jedem anderen Rohstoff kommen aber auch hier sehr viele gesamtwirtschaftliche Faktoren zum Tragen, die den Preis mitunter recht maßgeblich mitbestimmen.

Frage: Inwieweit beeinflusst die Holzart den Preis für Holz?

Kostencheck-Experte: Zwischen den einzelnen Holzarten gibt es enorme Preisunterschiede. In unseren Preisbeispielen haben wir zwei Extrembeispiele gesehen: zum einen Fichtenholz als typisches Bauholz mit einem Preis von rund 360 EUR pro m³ und auf der anderen Seite Palisanderholz mit einem Preis von rund 14.000 EUR pro m³, das sehr selten und nur in geringen Mengen verfügbar ist.

Einen sehr großen Unterschied gibt es dabei zwischen heimischen und tropischen Hölzer – besonders die sehr harten und widerstandsfähigen Tropenhölzer sind teilweise enorm teuer, während das teuerste heimische Holz, das Eichenholz, nur in den höchsten Qualitäten deutlich über 1.000 EUR pro m³ kostet. Die meisten heimischen Holzarten liegen deutlich unterhalb dieses Wertes.

Einen wichtigen Grund für den Preisunterschied ist auch die Härte (und damit der Heizwert) von Holz: Hartholz wie Buche oder Eiche ist auch als Brennholz deutlich teurer als Weichholz. Weichhölzer sind vor allem unsere typischen Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer oder Tanne, aber auch Weide oder Pappel.

Der Grund für diesen Preisunterschied liegt im Heizwert des Holzes begründet. Während 1 Raummeter Buchenholz ungefähr 2.000 kWh Wärmeenergie beim Verbrennen liefert, erhält man aus der gleichen Menge Weidenholz nur rund 1.300 kWh.

Frage: Wie bemisst man die Qualität von Holz?

Kostencheck-Experte: Das kommt immer darauf an, in welchem Bereich man sich bewegt: beim Brennholz geht es hier klar um den Heizwert, den das Holz liefern kann. Aus diesem Grund sind harte Holzarten teurer als weiche.

Beim Bauholz kommen dagegen andere Qualitätskriterien zum Tragen:

  • die sogenannte Rohdichte
  • die Härte des Holzes
  • die Fehlerfreiheit des Holzes
  • woher das Holz stammt (Splintholz oder Kernholz des Stammes)
  • die Tragfähigkeit des Holzes
  • das optische Erscheinungsbild des Holzstücks
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Die Qualität von Holz wird anhand verschiedener Kriterien bestimmt

Daneben kommen in einigen Bereichen auch noch andere technische Eigenschaften zum Tragen, wie etwa das Schwindverhalten oder das Stehvermögen des Holzes.

Im Bereich der Forstwirtschaft wird die Qualität (und damit der Preis) auch unter anderem vom Stammdurchmesser, vom Wuchs und vom Schädlingsbefall des Baums abgeleitet.

Jeder Bereich hat damit seine eigenen Qualitätskriterien, die sich deutlich auf den Preis auswirken können. Zwischen gutem und minderwertigem Holz können häufig mehrere 100 % Preisunterschied liegen.

Frage: Inwieweit bestimmen staatliche Förderungen den Holzpreis mit?

Kostencheck-Experte: Wenn das Heizen mit Holz als ökologische Alternative auf mehreren Ebenen gefördert und angeregt wird, steigt die Nachfrage.

Kommt es zu keiner Verknappung – was bei Holz als nachwachsendem Rohstoff eher unwahrscheinlich ist – bleibt der Preis zwar verhältnismässig stabil, durch den neuen Bedarf werden aber neue und erweiterte Möglichkeiten zur Holzgewinnung und Holznutzung gefunden, was langfristig für eine größere Produktion und damit fallende Preise sorgt.

Eine solche staatliche Fördermaßnahme sind beispielsweise die hohen Zuschüsse beim Umstieg auf eine Holz-Heizungsanlage, wodurch die Kosten stark abgemildert werden und die Bereitschaft zum Umstieg steigt.

Frage: Inwieweit haben die Witterung und die Erntemengen Einfluss auf den Preis?

Kostencheck-Experte: Holz ist ein Agrarprodukt, wie auch Getreide. Bei ungünstiger Witterung oder schlechten Wachstumsbedingungen fallen die Ernten geringer aus, was den Preis nach oben treibt.

Auch bei Holz ist also eine gut geplante Bewirtschaftung nötig, die auch Vorsorge für schlechtere Wachstumsbedingungen trifft, um die Preise stabil zu halten. Fallen Ernten geringer aus als erwartet, steigen sonst unter Umständen schnell die Preise wegen der eintretenden Verknappung.