WPC-Terrasse: welche Kosten muss man rechnen?

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Holzterrassen liegen in den letzten Jahren wieder stark im Trend – viele greifen dabei aber statt Echtholz zu der modernen Variante WPC. Das moderne „Wood Plastic Composite“ Material (Holz-Plastik-Verbindung) soll dauerhafter und weniger empfindlich als klassisches Holz sein. Dafür liegt auch der Preis meist etwas höher und die Verarbeitung ist ein wenig schwieriger. Mit welchen Kosten man für eine WPC-Terrasse rechnen muss, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.

Frage: Was kostet es, eine Terrasse aus WPC-Material zu bauen?

Kostencheck-Experte: Die grundlegenden Kosten für die Untergrund-Befestigung sind die gleichen, wie bei der klassischen Holz-Terrasse auch. Beträchtliche Unterschiede gibt es allerdings bei den Kosten für die Terrassendielen und die Unterkonstruktion.

Terrassendielen aus WPC kosten je nach Ausführung und Stärke zwischen rund 40 EUR pro m² und 70 EUR pro m². Für die Unterkonstruktionsbalken muss man meist zwischen rund 3,50 EUR und 6 EUR je lfdm rechnen.

Das ist immerhin gut doppelt so teuer wie Terrassendielen aus Douglasienholz oder sogar kesseldruckimprägnierten Hölzern, hochwertige WPC-Dielen kosten sogar beinahe dreimal so viel wie Terrassendielen aus dem sonst üblichen Holz. Vom Preis her kann sich WPC nahezu mit hochwertigem Bangkirai-Holz messen. Je höher der Holzanteil, desto teurer gewöhnlich das WPC-Dielenmaterial, umso authentischer dann allerdings auch die Optik.

Auch die Unterkonstruktionsbalken sind hochgerechnet knapp doppelt so teuer wie bei den sonst üblichen „echten“ Hölzern. Bei den Materialkosten muss man bei der WPC-Terrasse also gegenüber Douglasie oder kesseldruckimprägnierten Hölzern also rund das Doppelte rechnen.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir besorgen im Fachhandel das entsprechende Material und bauen unsere WPC-Terrasse auf dem vorhandenen Betonuntergrund (mit bereits vorhandenem Gefälle) selbst auf. Unsere Terrasse soll 5 m x 6 m groß werden.

Posten Preis
Terrassendielen 1.460 EUR
Unterkonstruktionsleisten 580 EUR
Montage-Material (Montageclips, S&E Clips) 350 EUR
Gummipads 120 EUR
Gesamtkosten 2.510 EUR
Kosten pro m² Terrassenfläche damit 83,66 EUR pro m² (reine Materialkosten, ohne Untergrundbefestigung)

Wäre bei unserem Untergrund kein Gefälle vorhanden gewesen, hätten wir Drehfüße einsetzen müssen. Der Bau der Terrasse wäre dann um rund 900 EUR teurer gekommen, die Materialkosten pro m² wären damit auf über 110 EUR pro m² gestiegen.

Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für die Materialien im Einzelnen?

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Die Materialkosten sind in der Regel recht niedrig.

Kostencheck-Experte: Die Kosten für die Terrassendielen kann man grob mit 40 EUR pro m² bis 70 EUR pro m² veranschlagen, je nach Ausführung, Materialqualität und Bezugsquelle.

Dazu kommen rund 15 EUR pro m² bis 40 EUR pro m² für die Unterkonstruktionsleisten. Das Unterkonstruktionsmaterial muss zwingend ebenfalls aus WPC sein – anders als bei Holzterrassen gibt es hier keine Möglichkeit, kostengünstigere Materialien einzusetzen.

Für die Befestigung der Dielen müssen spezielle Montage-Clips verwendet werden, Verschrauben funktioniert bei WPC-Dielen anders als bei Holz nicht. Die Art der Unterkonstruktion und Befestigung ist beim Terrassenbau mit WPC fest und unabänderlich vorgegeben. Für die Befestigung müssen Sie zusätzlich rund 8 EUR pro m² bis 14 EUR pro m² einkalkulieren.

Bei bereits vorhandenem Gefälle der Untergrundbefestigung kann die Terrasse einfach auf spezielle Gummipads gestellt werden. Die Kosten dafür liegen meist sehr niedrig – im Allgemeinen müssen dafür rund 3 EUR pro m² bis 6 EUR pro m² gerechnet werden.

Ist kein Gefälle vorhanden, kann die Terrasse mithilfe von Drehfüßen aufgebaut werden, bei denen sich die Höhe entsprechend regulieren und so ein künstliches Gefälle bei vorhandenem ebenen Untergrund schaffen lässt. Die Kosten für den Aufbau mit Drehfüßen liegen dabei aber deutlich höher – in diesem Fall müssen Sie mit zusätzlichen 30 EUR pro m² bis 40 EUR pro m² rechnen.

Damit liegen die Gesamtkosten wie folgt:

Material Preis ca.
Dielen ca. 40 EUR pro m² bis 70 EUR pro m²
Unterkonstruktionsleisten ca. 15 EUR pro m² bis 40 EUR pro m²
Befestigungsmaterial ca. 8 EUR pro m² bis 14 EUR pro m²
Gummipads oder Drehfüße ca. 3 EUR pro m² bis 40 EUR pro m²
Gesamtkosten Material damit ca. 66 EUR pro m² bis 164 EUR pro m²

Zu diesen Kosten müssen noch die Kosten für die gewählte Untergrundbefestigung (falls nötig) hinzugerechnet werden. Wird die Terrasse vom Fachbetrieb montiert, kommen auch noch Arbeitskosten hinzu. Im Vorfeld erbrachte Eigenleistungen (z. B. Auskoffern des Untergrunds) können diese Kosten gegebenenfalls etwas senken.

Beim Aufbau durch den Fachbetrieb ist also selbst im günstigsten Fall mit Kosten von deutlich über 100 EUR pro m² zu rechnen, die Kosten können im Einzelfall auch über 200 EUR pro m² liegen.

Frage: Wovon hängen die Kosten für eine WPC-Terrasse ab?

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Die Kosten für eine WPC Terrasse sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • die Art der gewählten Terrassendielen (Ausführung, Qualität)
  • die Kosten für die Unterkonstruktionsleisten und das vorgeschriebene Befestigungsmaterial
  • ob Gummipads oder Drehfüße für die Terrasse verwendet werden und die jeweils anfallenden Materialkosten dafür
  • die Kosten für die notwendige Vorbereitung des Untergrunds im Vorfeld
  • die Kosten für die Arbeitsleistung bei Montage durch einen Fachbetrieb
  • das Ausmaß an Eigenleistungen das bei einer Fachmontage erbracht wird (z. B. Auskoffern des Untergrunds, Anlegen eines Splittbetts, etc.)

Frage: Worin liegen die Vorteile von WPC gegenüber gewöhnlichem Holz?

Kostencheck-Experte: Da ein großer Teil des Material-Gemisches hoch belastbarer Kunststoff ist, sind WPC-Dielen insgesamt belastbarer als Holz, neigen nicht zum Vergrauen und sind relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Schädlingen und Moosbefall.

Besonders an problematischen Stellen mit hoher Feuchtigkeit oder starken Witterungsbelastungen sind WPC-Dielen sicherlich beständiger als gewöhnliches Holz. Auch die hochwertige Optik bleibt länger erhalten, während man dem Naturmaterial Holz schon nach einigen Jahren sein Alter meist deutlich ansieht.

Das können im Einzelfall durchaus Argumente für die WPC-Terrasse anstatt die Holzterrasse sein. Viele fühlen sich mit dem „Kunstmaterial“ unter ihren Füssen aber auch unwohl und entscheiden sich gerade deshalb ganz bewusst für eine „natürliche“ Terrasse aus echtem Holz.

Preislich bezahlt man die zumindest im Hinblick auf einige Eigenschaften höhere Haltbarkeit der WPC-Terrasse natürlich entsprechend mit.