Betonkies: Preis und Körnung

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Betonkies ist ein wichtiger Baustoff, der häufig Verwendung findet. Welchen Preis man bei Betonkies in Abhängigkeit von der Körnung rechnen muss, erklärt der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Was ist Betonkies genau – und wo setzt man ihn ein?

Kostencheck-Experte: Betonkies ist ein wichtiger Zuschlagstoff und bezeichnet eigentlich eine ganze Gruppe von verschiedenen Kiesen:

  • Estrichsande
  • Estrichkiese
  • Mischkiese und
  • Baukiese
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Betonkies bezeichnet unterschiedliche Arten von Kies

Die hauptsächliche Funktion von Betonkies ist die Verwendung als Zuschlagstoff bei der Betonherstellung. Um bestimmte Betonqualitäten und vor allem ein bestimmtes Betongewicht (das ist im Hochbau wichtig) zu erreichen muss der Betonkies immer in einer genau definierten Körnung vorliegen. Die Mindestkörnung muss dabei 4 mm Korngröße betragen. Die zugegebene Menge beträgt in der Regel rund 1,8 t pro m³ Beton.

Frage: Welche Korngrößen gibt es überhaupt zu kaufen?

Kostencheck-Experte: Genormte und übliche Körnungen beim Betonkies sind:

  • 2 mm bis 8 mm
  • 8 mm bis 16 mm
  • 16 mm bis 32 mm

Im Handel findet man gelegentlich auch andere Sortierungen von einzelnen Herstellern – diese Sortierungen sind aber nicht immer normgerecht und damit manchmal nicht einsetzbar.

Frage: Was muss man für Betonkies im Allgemeinen bezahlen?

Kostencheck-Experte: Die Preise variieren mit der Körnung beim Betonkies. Zudem wird nicht jeder Betonkies auch tatsächlich als Betonkies angeboten – in manchen Fällen bieten Hersteller den Kies auch als Estrichkies oder Baukies an. Dabei kann es unter Umständen noch Preisunterschiede geben, die aber wegen der abweichenden Bezeichnung oft nicht auffallen.

Einige Richtpreise entsprechend der Korngröße von Betonkies:

Korngröße Preis pro Tonne
0-8 mm Korngröße rund 27 EUR pro Tonne
0-16 mm Korngröße rund 30 EUR pro Tonne
0-32 mm Korngröße rund 17 EUR pro Tonne

Gemischt mit Estrichsand liegen die Preise oft deutlich niedriger: Bei der Körnung 0-8 mm beträgt der Preis bei einer Mischung mit Estrichsand lediglich nur noch 11 EUR pro Tonne.

Dabei handelt es sich lediglich um Preisbeispiele. Die Kosten können je nach Anbieter und Reinheit oder Normgerechtheit auch leicht unterschiedlich liegen.

Lieferkosten sind in diesen Beispielen nicht berücksichtigt.

Frage: Wovon hängt der Preis von Betonkies im Einzelnen ab?

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Grober Kies ist günstiger als feiner

Kostencheck-Experte: Im Großen und Ganzen ist die Körnung ausschlaggebend für den Preis beim Betonkies. Wie unsere Kostenbeispiele oben zeigen, ist der Preis allerdings nicht höher, je höher die Korngröße ist.

Halbiert sich die Korngröße, steigt der Preis in der Regel – allerdings nicht genau auf das Doppelte. Die Preisunterschiede erklären sich durch die unterschiedliche Verwendbarkeit der einzelnen Korngrößen.

Weitere Faktoren, die den Preis mitbestimmen sind:

  • die Bezeichnung
  • eine eventuelle Abmischung mit anderen Bausanden
  • die Lieferkosten und Mindestabnahme-Mengen

Frage: Inwieweit kann die Bezeichnung den Preis beeinflussen?

Kostencheck-Experte: Nicht immer ist ein Betonkies tatsächlich auch unter der Bezeichnung Betonkies geführt – in manchen Fällen ordnen Hersteller oder Anbieter den Betonkies auch unter Bausande oder Estrichsande ein.

In diesen Fällen kann es durchaus zu einer abweichenden Preisgestaltung kommen, da der Hersteller sich an der möglicherweise abweichenden Preisgestaltung von Produkten mit anderen Bezeichnungen orientiert.

Die Preisdifferenzen sind dann aber meist dennoch gering. Trotzdem sollte man in jedem Fall die Preise vergleichen, um auch geringe Preisdifferenzen auszunutzen. In der Regel lohnt sich das.

Frage: Welche Auswirkungen hat die Abmischung mit anderen Bausanden auf den Preis?

Kostencheck-Experte: Wie wir schon in unseren Kostenbeispielen sehen konnten, verändert sich dadurch der Preis häufig deutlich.

In unserem Kostenbeispiel hat die Abmischung mit Estrichsand zu einem Preisunterschied von fast 16 EUR pro Tonne geführt. Dieser Unterschied ist beträchtlich und kann in manchen Fällen einen deutlichen Unterschied für die Gesamtkosten eines Betons auch in größerer Menge machen.

In der Regel sind solche Abmischungen aber vom Hersteller angegeben. Wenn es normgerecht zulässig

ist, kann man mit solchen veränderten Produkten unter Umständen einiges an Kosten bei der Betonherstellung sparen.

Frage: Inwieweit beeinflussen Lieferkosten und Lieferbedingungen den Preis?

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Häufig werden Mindestabnahmemengen gefordert

Kostencheck-Experte: Bei vielen Herstellern ist man gezwungen, bestimmte Mindestmengen bei einer Lieferung abzunehmen. Solche Mindestabnahmemengen können den Gesamtpreis in manchen Fällen deutlich verteuern, weil man gezwungen ist, mehr Betonkies zu kaufen, als man eigentlich braucht.

Zu berücksichtigen sind natürlich auch immer die Lieferkosten. Diese können von Hersteller zu Hersteller und von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich sein. Ein Preisvergleich sollte deshalb auf jeden Fall auch immer die Lieferkosten im Einzelnen beinhalten. Auch die Lieferbedingungen sollten Sie immer prüfen, da es unerwartete Zuschläge geben kann (etwa bei Lieferungen außerhalb eines bestimmten Wochentags).

Die Liefermengen können ebenfalls variieren: manche Hersteller bieten an, den Betonkies in sogenannte Bigpacks abzupacken und diese dann zuzustellen. In einem solchen Fall können Extrakosten anfallen, zudem muss meist einiges an Vorlaufzeit berücksichtigt werden, wenn bestellt wird. In anderen Fällen wird ausschließlich Schüttgut zugestellt, dabei müssen aber immer ganze LKW-Ladungen abgenommen werden. Hier liegen einige Kostenfallen, auf die man immer achten sollte.