Bausachverständiger: Welche Kosten fallen für ein Gutachten beim Hauskauf an?

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Beim Kauf eines Hauses muss auf viele Dinge geachtet werden. Nicht offensichtliche Mängel, die den Kaufpreis aber deutlich mindern können, entdeckt häufig nur der Fachmann mit geschultem Blick. Die Kosten für eine fachliche Begutachtung sind deshalb häufig gut angelegt. Wie hoch diese Kosten beim Einfamilienhaus liegen, erfahren Sie aus unserem Interview mit dem Kostencheck-Experten.

Frage: Was kostet die Begutachtung durch einen Bausachverständigen?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer davon ab, was genau begutachtet werden soll – und ob es eher um Kaufpreis- und Wertaspekte oder um eine Begutachtung von möglicherweise vorliegenden Baumängeln oder Schäden am Haus geht.

Begutachtung mit Fokus auf den Wert des Hauses

In vielen Fällen wird ein Wertgutachten gefragt sein. Bei der Begutachtung überprüft der Bausachverständige, ob der Hauswert (und damit der Kaufpreis) realistisch angesetzt ist.

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Für ein einfaches Gutachten müssen Sie mit ca. 500 EUR Kosten rechnen.

Für ein einfaches, kurzes Gutachten müssen Sie in den meisten Fällen mit Kosten zwischen 300 EUR und 500 EUR rechnen. Diese Gutachten sind rechtlich allerdings nicht bindend und können auch vor Gericht nicht verwendet werden. Liegt der Wert eines Hauses über den üblichen Werten für ein typisches Einfamilienhaus, steigen dann auch die Kosten, bei teuren Häusern kostet auch das Kurzgutachten häufig zwischen 600 EUR und 800 EUR.

Umfassende Gutachten, bei denen zusätzlich auch alle möglicherweise wertmindernden Faktoren gründlich untersucht werden, sind meist deutlich umfangreicher (ca. 30 – 40 Seiten umfassend) und dafür auch deutlich teurer. Solche Vollgutachten kosten in jedem Fall zwischen 1.000 EUR und 2.000 EUR, je nach Umfang der Begutachtung und Arbeitsaufwand für den Sachverständigen sowie entsprechend des Hauswerts.

Spezielle Mängel-Begutachtungen

Geht es darum, einen bestehenden Schaden oder einen möglichen Baumangel zu untersuchen, wird meist stundenweise abgerechnet. Die Stundensätze liegen dabei in der Praxis zwischen 70 EUR und 100 EUR pro Stunde. Ist eine genaue schriftliche Dokumentation gewünscht, muss meist mit Kosten von rund 40 EUR pro Seite gerechnet werden.

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Teilweise müssen auch Schimmelbegutachtungen durchgeführt werden.

Sind spezielle Tests nötig (etwa Schadstoff-Analysen), können dafür in einzelnen Fällen hohe Zusatzkosten entstehen, die bis zu 1.000 EUR und mehr reichen können. Schimmelbegutachtungen werden dagegen sehr häufig nur mit einem Pauschalsatz je Befallsstelle (rund 250 EUR bis 350 EUR für die erste Befallsstelle, 50 EUR für jede weitere) abgerechnet, im Einzelfall können aber auch hier kostenintensive Analysen und Untersuchungen nötig werden.

Rein energetische Beratungen, Betriebskosten-Abschätzungen und Maßnahmenempfehlungen für eine energetische Sanierung kosten in den meisten Fällen pauschale Gebühren von 300 EUR bis 500 EUR, können bei höherem Aufwand und unter bestimmten Bedingungen (z. B. erforderliches Gutachten für eine spätere Förderung) aber auch teurer werden.

Festgelegte Gebührensätze

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Die Kosten für den Bausachverständigen werden nach Gebührensätzen abgerechnet.

Findet eine Begutachtung im Auftrag des Gerichts statt, sind die zu verrechnenden Gebührensätze über das Justiz-Entschädigungsgesetz festgelegt. Je nach Untersuchungstätigkeit des Bausachverständigen kommen dann Stundensätze zwischen 80 EUR und 125 EUR pro Stunde zur Anwendung, zusätzliche Aufwendungen wie Fahrtkosten, Porto und Telefonspesen dürfen nach genauen Vorgaben zusätzlich abgerechnet werden.

In allen anderen Fällen ist ein Bausachverständiger heute nicht mehr an eine gesetzliche Gebührenordnung gebunden. Er kann aber freiwillig angelehnt an die Gebührenordnung nach § 194 ImmobilienBG (bei Wertgutachten) oder angelehnt an die HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) abrechnen. Viele Bausachverständige handhaben das auch so, damit sind die Kosten nachvollziehbar.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir wollen ein Haus kaufen, sind uns bezüglich des Kaufpreises allerdings nicht sicher, da sich im Haus auch noch ein kleinerer Schimmelbefall befindet. Wir bestellen einen Bausachverständigen, der zunächst ein Wertgutachten erstellt und zusätzlich auch noch den Schimmelbefall für uns untersucht und uns Maßnahmen zur Entfernung empfiehlt.

Posten Preis
Anfahrt mit Entfernungszuschlag 90 EUR
Wertgutachten als Kurzgutachten, pauschal 560 EUR
Begutachtung einer Schimmelstelle, pauschal 320 EUR
Begutachtung einer weiteren Befallsstelle, pauschal 58 EUR
Gesamtkosten 1.028 EUR

Die hier gezeigten Kosten wurden von einem bestimmten Gutachter bei der Begutachtung eines bestimmten Hauses und individuell gegebenen Voraussetzungen verrechnet. Die Kosten bei anderen Gutachtern und anderen Gebäuden können auch deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für einen Bausachverständigen beim Hauskauf?

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Die Kosten für ein Bausachverständiger-Gutachten sind von mehreren Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • welche Art von Begutachtung verlangt wird (Mängel-Begutachtung, Wertermittlung, etc.)
  • wie umfassend das Gutachten ausfallen soll
  • welcher individuelle Aufwand bei der Begutachtung anfällt (insbesondere wenn stundenweise abgerechnet wird)
  • ob eine schriftliche Dokumentation von gefundenen Mängeln erfolgen soll
  • ob eine weitergehende Beratung mit konkreten Maßnahme-Empfehlungen erfolgen soll
  • ob spezielle Analysen oder Berechnungen (z. B. Betriebskostenabschätzung) vom Bausachverständigen gefordert werden
  • welche zusätzlichen Auslagen für den Sachverständigen anfallen (z. B. Kosten für die Beschaffung bestimmter Dokumente, Fahrtkosten, Telefonkosten, etc.)