Welche Kosten fallen für den Schutz des eigenen Bauvorhabens an?

bauleistungsversicherung-kosten

Unwetterschäden, Materialfehler beim Baumaterial oder auch Vandalismus können einen als Bauherr teuer zu stehen kommen. Neben dem eigentlichen Schaden ist auch die eintretende Bauverzögerung oft mit hohen Kosten verbunden. Um sich dagegen zu schützen, lohnt sich der Abschluss einer Bauleistungsversicherung. Welche Kosten für diese Versicherung zu erwarten sind, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten in unserem Interview.

Frage: Wie teuer ist eine Bauleistungsversicherung beim Bau eines Einfamilienhauses?

Kostencheck-Experte: Das hängt im Einzelnen natürlich immer von den eingeschlossenen Leistungen, dem Umfang des Bauvorhabens und einigen anderen Faktoren ab.

Im Allgemeinen sind Bauleistungsversicherungen allerdings nicht allzu teuer. Sie werden, wie auch die noch viel wichtigere Bauherrenhaftpflicht-Versicherung mit einer Einmalprämie bezahlt.

bauleistungsversicherung-kosten
Die Kosten für die Bauleistungsversicherung sind oftmals gar nicht sehr teuer.

Die Kosten für die Einmalzahlung bewegen sich – je nach Baukosten, Eigenleistung und Art des Baus zwischen rund 170 EUR und 450 EUR bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Längere oder kürzere Laufzeiten können die Prämien dann entsprechend verteuern oder vergünstigen.

Unter besonderen Bedingungen (z. B. sehr hohe Eigenleistung mit Baumaschinen, Gebäude unter Denkmalschutz, etc.) kann die Versicherungsprämie gegebenenfalls auch darüber liegen.

In manchen Fällen ist eine Bauherrenhaftpflicht bereits direkt im Tarif mit eingeschlossen, braucht also nicht mehr extra bezahlt zu werden. Das sollte man beim Vergleichen der Prämien immer berücksichtigen.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir wollen für unseren Einfamilienhaus-Bau (Massiv-Fertighaus) eine Bauleistungsversicherung abschließen. Die reinen Baukosten (ohne Grundstücks- und Erschließungskosten) betragen netto 257.000 EUR, die Versicherung wollen wir für ein Jahr abschließen. Wir erbringen beim Bau Eigenleistungen von 30.000 EUR. Unser Haus wird mit einer Wohnfläche von 165 m² gebaut.

Angebot Nr. Bedingungen Kosten
Angebot 1 Selbstbehalt 250 EUR, Leistungssumme BH-Haftpflicht 5 MIo 249,90 EUR
Angebot 2 Selbstbehalt 150 EUR, Leistungssumme BH-Haftpflicht 3 Mio 297,50 EUR
Angebot 3 Selbstbehalt 250 EUR, Leistungssumme BH-Haftpflicht 15 Mio 357 EUR

Die hier gezeigten Prämien beziehen sich auf bestimmte konkrete Versicherungsbedingungen und individuelle Kosten, Eigenleistungen und Vertragsdauern. Die Prämien in anderen Fällen können auch deutlich abweichen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für eine Bauleistungsversicherung

bauleistungsversicherung-kosten
Die Kosten einer Bauleistungsversicherung sind von mehreren Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich für die Prämienberechnung sind:

  • die Bausumme (Nettobaukosten ohne Erschließung und Grundstückskosten)
  • das Maß an Eigenleistungen beim Bau und das Maß der Eigenleistung mit Baumaschinen (jeweils als Kostenanteil an den Baukosten beziffert)
  • die Länge der Laufzeit (Bauzeit) zwischen 3 Monaten und maximal 2 Jahren
  • die Art des Gebäudes
  • die Bauweise (Massivhaus, Fertighaus, Art der Bedachung, etc.)
  • ob das Haus unter Denkmalschutz steht
  • der Ort des Bauvorhabens
  • die eingeschlossenen Leistungen (z. B. gleichzeitig enthaltene Bauherrenhaftpflicht-Versicherung)
  • die gewünschte Deckungssumme
  • die Höhe des vereinbarten Selbstbehaltes
  • die Kostenkalkulation des jeweiligen Versicherers
  • individuell gewährte Boni oder Nachlässe

Beim Abschluss mehrere Versicherungen beim gleichen Versicherer können unter Umständen noch höhere Nachlässe zu erzielen sein. Ein Vergleich der Bedingungen und Prämien lohnt sich in jedem Fall. Dabei sollte aber sehr detailliert verglichen und auch auf die jeweiligen Bedingungen und Leistungsausschlüsse bei den einzelnen Versicherer geachtet werden.

Frage: Ist eine Bauleistungsversicherung beim Bau vorgeschrieben?

Kostencheck-Experte: Das ist nur in wenigen Fällen so, etwa wenn der Kreditgeber den Nachweis einer bestehenden Versicherung als Bedingung verlangt.

bauleistungsversicherung-kosten
Der Abschluss einer Versicherung ist für den Schadensfall sehr zu empfehlen.

Ratsam ist die Versicherung aber auf jeden Fall. Gerade auf Baustellen ist häufig gar nicht so einfach zu ermitteln, in wessen Verantwortung ein Schaden nun tatsächlich fällt, und wer für die Beseitigung aufkommen muss. Das kann Gegenstand lang dauernder Auseinandersetzungen sein, die dann ihrerseits wiederum sehr teuer werden können.

Mit einer bestehenden Versicherung bleibt dieser Aufwand erspart – ein eingetretener Schaden ist durch die Versicherung gedeckt und es kann sofort weitergearbeitet werden. Die Klärung einer Verschuldensfrage und der Höhe der Schadensersatzleistung von jedem Beteiligten ist dann nicht immer zwingend notwendig.