Was kostet der DNA-Test zum Zweck der Ahnenforschung?

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Durch einen DNA-Test lässt sich herausfinden, woher Ihre Vorfahren stammen und zu welcher ethnischen Gruppe sie gehört haben. Dies ist für viele interessant, die sich auf die Spuren ihrer Ahnen begeben möchten. Was derartige Testsets kosten und ob sie halten, was sie versprechen, klären wir im Interview mit dem Kostencheck-Experten.

Was untersuchen diese DNA-Tests?

Kostencheck: Untersucht werden sogenannte SNIPS (Single-nucleotide polymophisms). Anhand dieser lässt sich zwar nicht erkennen, wo genau Ihre Vorfahren gearbeitet haben oder spazieren gegangen sind. Aus den Prozentzahlen lässt sich jedoch ablesen, mit welcher Wahrscheinlichkeit Ihr Genom dem einer bestimmten Region der Erde entspricht.

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Über eine Speichelprobe erhalten Sie Informationen zu Ihren Ahnen.

Hierzu wird die Erbinformation im Speichel aufgeschlüsselt und mit den in einer DNA-Datenbank gespeicherten Werten verglichen. Durch Gemeinsamkeiten kann so herausgefunden werden, wo Ihre Ahnen gelebt haben.

Was kosten DNA-Herkunfttests?

Kostencheck: Wie viel Sie für einen derartigen Test ausgeben müssen, ist abhängig vom Anbieter:

Günstigster Anbieter Mittlerer Preis
ab 50 EUR 129 EUR

Sie erhalten die Sets bei verschiedenen Versendern im Internet. Dort gibt es immer wieder Rabattaktionen. Möchten Sie sich auf die Spuren Ihrer Vorfahren begeben kann es sich also durchaus lohnen, die Seiten regelmäßig aufzurufen und auf ein derartiges Angebot zu warten.

Zudem bieten viele Anbieter die Möglichkeit, online nach der Familie zu forschen. Hierfür fallen monatliche Beträge von circa 10 EUR an. Häufig können Sie einen im Preis vergünstigten oder sogar kostenlosen Probemonat vereinbaren.

Wie wird der Test durchgeführt?

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Für den Test benötigen Sie einen Abstrich Ihres Speichels.

Kostencheck: Die Sets der einzelnen Hersteller enthalten:

  • Ein Wattestäbchen mit Behälter zum Sammeln der DNA,
  • einen Schutzbeutel zum Verpacken der Probe,
  • eine Versandtasche,
  • eine ausführliche, meist bebilderte Anleitung.

Folgende Regeln sollten eingehalten werden, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird:

  • Eine Stunde vor dem Test sollten Sie weder essen noch rauchen.
  • Spülen Sie den Mund eine halbe Stunde vor der Entnahme sehr gründlich mit Wasser aus.

Die Probenentnahme wird folgendermaßen vorgenommen:

  • In der Regel müssen Sie das Set online auf der Seite des Anbieters aktivieren.
  • Teströhrchen und Wattestäbchen aus dem versiegelten Schutzbeutel holen.
  • Mit dem Stäbchen das DNA-Material auf der Innenseite der Wange entnehmen.
  • Stäbchen zurück in das Röhrchen stecken und sorgsam verschließen.
  • Meist muss nun ein Aufkleber mit einem Strichcode auf den Behälter aufgebracht werden.
  • Nun geben Sie das Röhrchen in den Probebeutel und diesen in den Versandumschlag.

Nach dem Absenden dauert es etwa eine Woche, bis Sie das Ergebnis in den Händen halten.

Untersucht der Test meine gesamte DNA?

Kostencheck: Nein, der DNA-Herkunftstest konzentriert sich auf bestimmte Abschnitte im Gencode, die nützliche Daten über die Herkunft enthalten. Diese werden im Fachjargon als Marker bezeichnet.

Welche unterschiedlichen Gentests gibt es?

Kostencheck: Kommerziell durchgeführte, genealogische Testungen lassen sich in drei Varianten unterscheiden:

Art Erklärung
Mitochondriale DNA Untersuch nur die von der Mutter vererbte DNA und gibt deshalb ausschließlich Auskunft über die mütterliche Abstammungslinie.
Y-DNA Untersucht das nur bei Männern vorhandene Y-Chromosom. Deshalb ist dieser Test für Frauen nicht möglich. Er liefert ausschließlich Ergebnisse über die väterliche Abstammungslinie.
Autosomale DNA Untersucht wird die DNA aus dem vollständigen Genom. Nur dieser Test eröffnet die Möglichkeit, Informationen sowohl über die mütterliche als auch über die väterliche Abstammungslinie zu erhalten.

Was sagen die Ergebnisse aus?

Kostencheck: Die DNA aller Menschen ist zu 99,5 Prozent identisch, völlig unabhängig davon, wo Sie leben und wer Ihre Eltern oder Großeltern waren.

Die differierenden 0,5 Prozent entsprechen drei Millionen Punkten auf dem Genom. In ihnen lässt sich beispielsweise die Spur frühgeschichtlicher Völkerwanderungen finden.

In den Datenbanken der Anbieter von DNA-Herkunftstests können Sie auch nach sogenannten „Matches“ suchen. Bei diesen handelt es sich um Kunden, deren Erbgut zu einem hohen Prozentsatz mit dem Ihren übereinstimmt.

Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?

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Das Ergebnis ist meist nur eine Einschätzung und keine hundertprozentige Aussage.

Kostencheck: Wissenschaftler betrachten die DNA-Tests kritisch, da die Ergebnisse ausschließlich modellbasiert sind. Die Anbieter greifen auf eine gewisse Anzahl von Referenz-DNAs zurück, anhand derer Ihre DNA entsprechend dem Wahrscheinlichkeitsprinzip zugeordnet wird. Die sich hieraus ergebenden Prozentangaben sind also nur eine Einschätzung und dürfen nicht zu ernst genommen werden.

Bitte bedenken Sie, dass die Anzahl Ihrer Vorfahren exponentiell ansteigt, je weiter zurückgegangen wird. Geht man etwa dreißig Jahre zurück, kommt man bereits auf die Zahl von etwa einer Milliarde Ahnen. Zudem wissen wir, dass alle Menschen genetisch miteinander verbunden sind und weltweit viel mehr Dinge gemeinsam haben, als solche, die uns voneinander unterscheiden.

Es ist ein emotionales Bedürfnis des Menschen zu erfahren, woher er stammt. Trotzdem die Genauigkeit der DNA-Herkunftstests beschränkt ist, ist es ausgesprochen spannend zu erfahren, welche ethnischen Wurzeln eine Person hat.

Was spricht gegen einen derartigen Test?

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Vor dem Test sollten Sie sich auch über die jeweiligen Konsequenzen bewusst sein.

Kostencheck: Datenschützer sehen die Durchführung dieser Testungen sehr kritisch. Da die DNA ein einzigartiges Identitätsmerkmal ist, besteht das Risiko, dass dieses trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in die falschen Hände gerät. Sie riskieren durch einen derartigen DNA-Test, dass Verwandte von Ihnen, die Sie vielleicht noch gar nicht kenne, gegen deren Willen identifiziert werden.

Zudem wissen Sie nicht, wie lange Ihre DNA-Probe vom jeweiligen Unternehmen gelagert wird. Die genannten Spannen sind abhängig vom Firmensitz des Anbieters und liegen derzeit zwischen einem und zehn Jahren.