Betonhaus: Welche Kosten muss man rechnen?

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Beim Hausbau gibt es eine große Vielfalt an möglichen Baustoffen – von Holzbauweisen über das klassische Massivhaus bis hin zu Beton als Baustoff. Alle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Welche Kosten für ein Betonhaus gerechnet werden müssen und wovon sie abhängen, erklärt der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Was kostet ein Betonhaus?

Kostencheck-Experte: Das kann man – wie bei jedem Haus – natürlich sehr schwer sagen. Die Kosten hängen sowohl von der Größe als auch von der individuellen Ausführung des Hauses ab, dazu kommen dann auch noch die einzelnen gewählten Ausstattungsdetails, die die Kosten mitbestimmen.

Grob gesprochen können sich die Kosten in einem Bereich von rund 1.500 EUR pro m² bis 2.500 EUR pro m² bewegen, luxuriös gestaltete Häuser auch darüber. Dazu müssen, wie auch bei allen anderen Häuser natürlich noch die anfallenden Baunebenkosten (rund 15 % – 20 % der Baukosten) miteinberechnet werden, Kosten für Bauantrag, Grundstückserschließung und das Grundstück selbst kommen dann ebenfalls noch hinzu.

Fertighäuser sind meist etwas kostengünstiger als ein vom Architekt individuell geplantes Haus. Das ist bei Betonhäusern allerdings ohnehin eine Seltenheit, da das Errichten von Außenwänden aus massivem Beton zwar einige profunde Vorteile mit sich bringt, aber dennoch nur selten als Möglichkeit zur individuellen Gestaltung eines Hauses ins Auge gefasst wird.

Fertighäuser mit im Werk vorgefertigten Wandelementen dominieren hier – nicht zuletzt weil sich Beton in einer geschützten Halle viel besser verarbeiten lässt und die Vorfertigung aller Elemente und das bloße Zusammensetzen auf der Baustelle einen ganz wesentlichen Einsparungseffekt beim Bau erbringen.

Kosten für individuellen Bau mit Beton

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Betonhäuser liegen oft bei ca. 2500 EUR pro qm.

Im Allgemeinen kommen bei solchen Projekten immer genau definierte Betongüten zum Einsatz. Sie müssen auf das einzelne Bauprojekt genau abgestimmt sein – inklusive der einzelnen Zusatzstoffe.

Der Grundpreis für den verarbeiteten Beton ist dabei in den einzelnen Festigkeitsklassen nicht so weit unterschiedlich. Sie können die reinen Betonkosten grob überschlagen mit 130 EUR pro m³, die Kosten für die Bewehrung mit rund 2 EUR je kg und die Kosten für die Schalung mit rund 35 EUR pro m², um einen Eindruck davon zu bekommen, wie teuer Ihre Gebäudeaußenhülle grob werden kann. Benötigte Zusatzstoffe im Beton können die Kosten für die Hülle dann natürlich noch einmal beträchtlich verteuern.

Dazu kommt natürlich noch das in den Wänden vorhandene Leitungs- und Installationsmaterial, das hier nicht berücksichtigt ist und die erforderliche Arbeitsleistung.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir entscheiden uns für ein Fertighaus aus Beton-Fertigteilen. Unser Haus ist im Bauhaus-Stil gebaut (Kubus-Haus) und hat ein Wohnfläche von 190 m², dabei ein 15° steiles Walmdach. Wir verzichten auf einen Keller und lassen das Haus auf eine Bodenplatte setzen. Wir übernehmen das Haus belagsfertig.

Posten Preis
Bodenplatte 11.200 EUR
Kosten Haus 224.280 EUR
Gesamtkosten 235.480 EUR
Kosten pro m² Wohnfläche 1.569,87 EUR pro m²

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf ein bestimmtes Fertigteil-Haus in individueller Ausführung. Baunebenkosten sind nicht berücksichtigt. Die Kosten für andere Betonhäuser können natürlich deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für ein Betonhaus?

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Die Kosten für ein Betonhaus sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Hier kommen zahlreiche Dinge zum Tragen:

  • ob es sich um ein Fertigteil-Haus handelt oder individuell gebaut wird
  • die Hausgröße
  • die Ausführung des Hauses
  • die technische und wohnliche Ausstattung des Hauses
  • die Preisgestaltung des jeweiligen Hausanbieters (bei Betonfertigteil-Häusern)
  • die Baunebenkosten
  • die Grundstücksnebenkosten (z. B. die Erschließungskosten)
  • bei individuell gebauten Häusern: die Planungskosten des Architekten

Jeder Bau muss sorgfältig geplant werden, um die Kosten einigermaßen abschätzen zu können. Bei Fertigteil-Häusern besteht dabei deutlich mehr Kostensicherheit als beim Bauen nach eigenen Entwürfen – dort können immer wieder einmal ungeplante Kostenerhöhungen aufgrund der gegebenen Umstände auftreten.