Für gewöhnlich macht man sich im Stress der Bauphase nur sehr am Rande Gedanken über verschiedene Türen – bei der Haustür sollte man das durchaus. Es geht dabei nicht nur um die reine Funktionalität – sondern auch um die Kosten. Was Haustüren kosten können und welche Unterschiede es in diesem Bereich gibt, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Haustür ist also nicht gleich Haustür?
Kostencheck-Experte: Beileibe nicht, nein. Schon allein von technischen Ausführungen her gibt es hier eine beinahe unüberschaubare Fülle von Details, auf die man achten sollte. Dazu kommen dann noch die riesigen Unterschiede bei Design und Gestaltung.
Im technischen Bereich spielen dabei im Wesentlichen zwei Dinge eine ganz große Rolle.
- der Wärmeschutz und
- der Einbruchsschutz und die Sicherheit der Eingangstür
Beide Bereiche sollte man nicht vernachlässigen.
Bei einem gut gedämmten Haus ist eine mangelhaft gedämmte Eingangstür ein wahrer Kältemagnet, der die Heizkosten dann trotz der allgemein guten Dämmung massiv nach oben treiben kann. Zudem stellen schlecht gedämmte Haustüren eine sehr schlimme Wärmebrücke dar – Feuchtigkeitsprobleme rund um die Tür sind dann beinahe vorprogrammiert und nachträglich auch kaum zu verhindern.
Sicherheit und Einbruchsschutz sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium – gerade in der heutigen Zeit. Was nützen Fenster mit einer hohen Einbruchsicherheitsklasse, wenn die Haupteingangstür dann beinahe eine Einladung für den Einbrecher darstellt? In diesem Fall wären dann sicherlich einige der zwielichtigen Gesellen bereit, statt durchs Fenster gleich durch die Vordertür zu kommen.
Sicherheit und Schutzfunktion beschränken sich dabei nicht allein auf das Türschloss und den Schließmechanismus: eine Tür ist immer ein Ganzes, ein besseres Türschloß kann Mängel in der Rahmenkonstruktion nicht wettmachen.
Auch späteres Nachrüsten funktioniert aus diesem Grund nur bedingt – an der Scharnierseite kann man im Nachhinein oft nur wenig verbessern, wenn die Tür in diesem Bereich klare Schwächen hat. Und damit lässt sie sich immer auch leicht aufhebeln – egal wie gut das Türschloss auch immer ist.
Als optischer Blickfang an der Hausfassade hat die Tür natürlich eine wichtige, optische Funktion. Die Haustür ist geradezu ein „Statement“ bei jedem Gebäude, dessen optische Bedeutung man nicht unterschätzen sollte. Der optischen Gestaltung der Tür kommt damit eine ganz wesentliche Funktion für die Gesamtwirkung des Gebäudes zu.
Dazu kommt, dass diese Dinge am Ende alle auch – natürlich – eine Kostenfrage sind. Sicherheitshalber sollte man für die Haustür also auch ein ausreichend großes Budget bei de Baukosten einplanen.
Frage: Was kosten Haustüren durchschnittlich?
Kostencheck-Experte: Sieht man einmal von den Billigst-Modellen ab, die ihre deutlichen Schwächen haben und kaum empfehlenswert sind, beginnen die Preise in der Regel bei rund rund 800 EUR bis 1.000 EUR für eine Haustür in vertretbarer Qualität.
In den meisten Fällen wird das allerdings nur gerade so den mindesten Ansprüchen gerecht werden – für Türen, mit denen man auch zufrieden ist, muss man meist schon rund 1.500 EUR bis 2.000 EUR ausgeben.
Besondere Designhighlights oder ein fortschrittliches Maß an Sicherheit und Komfort kann dann aber unter Umständen auch deutlich teurer werden: rund 8.000 EUR bis 10.000 EUR sind Preise, die bei Haustüren ebenfalls noch durchaus als realistisch angesehen werden – für die Oberklasse an Haustüren natürlich.
Einige Beispiele aus der Praxis
Haustür Typ | besondere Merkmale | Preis |
---|---|---|
Baumarktmodell „Thermospace“ | U-Wert 1,3 W/m²K, 5fach-Verriegelung | 800 EUR |
Sicherheitshaustür Baumarkt | Aluminium/Stahl, Einbruchschutzklasse RC 2 | 1.000 EUR |
Markenhaustür | Aluminium, thermisch getrennte Bodenschwelle, flügelüberdeckend, U-Wert 0,71 W/m²K | 2.000 EUR |
Markenhaustür, Sicherheitsmodell | spezielle Türfüllung, Aushebelsicherung, Wetterschenkel, Designmodell mit VSG-Motivglas | 2.200 EUR |
Markenhaustür Aluminium | automatische 17fach-Verriegelung, Spezialzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion, Fingerprint, beidseitiges VSG-Glas | 6.100 EUR |
Hierbei handelt es sich natürlich nur um einzelne Kostenbeispiele unterschiedlicher Hersteller. Die Kosten für andere Haustüren, auch in ähnlicher Ausführung, können auch durchwegs abweichen.
Unsere Kostenbeispiele zeigen aber bereits, welche Vielfalt an Austattungen es bei Haustüren gibt – vieles ist nur schwer miteinander vergleichbar. Oft kann es auch bei vergleichsweise ähnlicher Ausstattung dennoch beträchtliche Preisunterschiede geben, auch abhängig vom Design der jeweiligen Haustür.
Frage: Welche Faktoren spielen für die Kosten der Haustür eine Rolle?
Kostencheck-Experte: Hier kommt natürlich vieles zum Tragen:
- das Türmaterial
- die grundlegende Sicherheitsausführung
- die Art der Schließanlage
- die Wärmeschutzausrüstung der Tür
- besondere Ausstattungsmerkmale (Spezialzylinder, Fingerprint, VSG-Glas, etc.)
- das Design
Diese Faktoren im einzelnen zu bewerten ist in der Praxis allerdings oft schwierig. Gerade als Laie kann man kaum abschätzen, welche Sicherheitsmerkmale tatsächlich notwendig und wichtig sind und auf welche man durchaus auch verzichten kann.
Beim Wärmeschutz sollte man sich immer am U-Wert orientieren – wichtig ist dabei vor allem der Ud-Wert (der Gesamt-U-Wert der Haustür), nicht etwa der U-Wert einer Verglasung (Ug-Wert).
Frage: Mit welchen Kosten muss man beim Einbau der Haustür rechnen?
Kostencheck-Experte: Das hängt immer auch mit dem Aufwand beim Einbau zusammen. In der Regel werden sie aber mindestens 400 EUR – 500 EUR für einen Kompletteinbau rechnen müssen. Wenn es lediglich um einen Austausch der alten Haustür gegen eine neue geht, kann das fallweise sogar etwas günstiger sein. Je nach Einbauaufwand können die Kosten aber auch deutlich höher liegen, vor allem bei Sicherheitshaustüren ist oft auch der Einbau aufwendiger und komplizierter.