Bei Haustüren und Eingangstüren gibt es ganz unterschiedliche Ansprüche – dementsprechend groß sind dann auch die Unterschiede beim Preis. Welche Preise man im einzelnen für Eingangstüren rechnen muss und wovon sie in der Praxis abhängen, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Was kosten Eingangstüren so im Allgemeinen?
Kostencheck-Experte: In der Praxis kann es hier riesige Preisunterschiede geben.
Zunächst einmal muss man hier aber einmal ganz grundsätzlich klären, wovon man beim Thema Eingangstür genau spricht:
- eine Haupteingangstür für ein Einfamilienhaus
- eine Haupteingangstür für ein Mehrparteienhaus
- eine Nebeneingangstür für ein Haus
- eine Eingangstür zu einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus
Das macht jeweils natürlich einen Unterschied für den Preis.
Ganz allgemein bekommen Sie die günstigsten Eingangstüren für ein Einfamilienhaus ab rund 300 EUR bis 400 EUR – dabei handelt es sich aber in den meisten Fällen um einfachste Baumarktware, die kaum einigermaßen vernünftigen Ansprüchen gerecht wird.
Für eine Haupteingangstür mit sinnvollen Sicherheits- und Wärmeschutzmerkmalen werden Sie in den meisten Fällen mindestens rund 800 EUR bis 1.000 EUR rechnen müssen, höherwertigen Ausführungen kosten meist zwischen 1.000 EUR bis 2.000 EUR. Für eine hochwertige Designer-Eingangstür beim Haus mit entsprechenden Komfortmerkmalen können das aber durchaus auch bis zu 8.000 EUR oder 10.000 EUR sein.
Nebeneingangstüren beim Haus können etwas günstiger sein, meist geht es hier auch etwas weniger ums Design. Vernünftige Sicherheitsmerkmale und eine ausreichende Stabilität sind aber auch für den Nebeneingang natürlich notwendig – Preise zwischen rund 500 EUR bis 1.000 EUR wird man für die Tür beim Nebeneingang also meist auch rechnen müssen.
Für Wohnungseingangstüren sind nicht so hohe Sicherheitsstandards erforderlich, da sie ja im Hausinneren liegen. Aus diesem Grund sind diese Türen meist einfacher und weniger stabil konstruiert und die Preise sind etwas niedriger. Günstige Wohnungseingangstüren erhält man meist schon ab 200 EUR bis 300 EUR, für Modelle mit höherer Sicherheitsausrüstung muss man in den meisten Fällen ab rund 500 EUR rechnen.
Eingangstüren für Mehrfamilienhäuser sind im Allgemeinen etwas teurer – auch für kostengünstige Ausführungen in geringen Breiten müssen Sie hier meist mindestens 1.200 EUR bis 1.500 EUR rechnen, das kann bei zunehmender Breite und bei höherwertigen Ausführungen aber auch deutlich teurer werden. Kommt für die Eingangstür eine Schließanlage zum Einsatz, müssen diese Kosten dann auch noch hinzugerechnet werden.
Preisbeispiele aus der Praxis
Türart | Ausführung | Preis |
---|---|---|
Eingangstür Einfamilienhaus | 5-fach Verriegelung, U-Wert 1,3 W/m²K, Baumarkt | 799 EUR |
Eingangstür Einfamilienhaus | Aluminiumtür, Markenhersteller, flügelüberdeckend, U-Wert 0,71 W/m²K | 1.999 EUR |
Eingangstür Einfamilienhaus | Premium-Ausführung, Markenhersteller, 17-fach Verriegelung, Spezialzylinder, Not- und Gefahrenfunktion | 6.075 EUR |
Nebeneingangstür für Haus | Kunststoff, Einbruchschutzklasse RC2 | 707 EUR |
Wohnungseingangstür | einfache Ausführung, CPL Weißlack | 263 EUR |
Wohnungseingangstür | Sicherheitstür, stabile Ausführung und Sicherheitsschloss | 359 EUR |
Wohnungseingangstür | Sicherheitsausführung, Einbruchschutzklasse RC2 | 465 EUR |
Eingangstür Mehrfamilienhaus | Kunststoff, geteiltes Glas, Türbreite 120 cm | 1.460 EUR |
Das sind natürlich nur einige willkürlich ausgewählte Kostenbeispiele, die aber bereits sehr gut die bestehenden Preisunterschiede verdeutlichen.
Frage: Von welchen Dingen hängen die Kosten von Eingangstüren im Allgemeinen ab? Kann man das überhaupt an bestimmten Faktoren festmachen?
Kostencheck-Experte: Zunächst einmal hängen die Kosten natürlich immer davon ab, welche Art von Eingangstür man meint – wie wir anfangs schon gesehen haben.
Ansonsten spielen für den Preis immer folgende Dinge eine Rolle:
- das verwendete Türmaterial
- die Türmaße
- ob es sich um eine Tür vom Markenhersteller oder um eine No-Name-Marke handelt
- die Wärmeschutzausführung
- die Einbruchsschutzmerkmale
- das Design der Tür
- besondere Ausführungs- und Konstruktionsmerkmale
Alle diese Faktoren kommen aber bei jeder Tür in unterschiedlichem Maß zum Tragen. Türen aus Aluminium können recht kostengünstig, aber auch recht teuer sein – dasselbe gilt für Kunststofftüren. Das Material ist also kein absolutes Kriterium für den Preis. Das Gleiche gilt für alle anderen Preisfaktoren in diesem Fall auch. Türen mit besonders geringem Wärmedurchgangswert können deutlich teurer sein, müssen es aber nicht zwingend in jedem Fall.
Frage: Welche Rolle spielen die Einbruchschutzmerkmale einer Tür für den Preis?
Kostencheck-Experte: In diesem Bereich sollte man sich ohnehin immer nur auf Zertifizierungen für eine bestimmte Einbruchschutzklasse verlassen – das sind dann tatsächlich offizielle geprüfte und anerkannte Merkmale.
Für alle Türen, Fenster und Fenstertüren gilt hierbei ein Klassensystem von RC 1 – RC 6. Für einen Mindesteinbruchschutz bei einer Eingangstür für ein Einfamilienhaus (das gilt sowohl für Haupteingangs- und Nebeneingangstüren, da man durch beide ja ins Haus gelangen kann) wird allgemein Klasse RC 2 empfohlen. Das wird von vielen höherwertigen Türen im Bereich von 700 EUR – 1.000 EUR oft schon erreicht.
Wenn eine Tür schlecht einsehbar liegt (zum Beispiel eine Nebeneingangstür auf der Rückseite des Hauses) oder aus anderen Gründen ein höheres Einbruchsrisiko besteht als üblich, kann schon auch einmal Klasse RC 3 erforderlich sein. Für solche Türen muss man dann meist aber bereits tiefer in die Tasche greifen – ab rund 1.000 EUR wird man hier in den meisten Fällen rechnen müssen.
Bei Wohnungseingangstüren muss man nicht zwingend sehr hohe Sicherheitsstandards anstreben – immerhin liegt die Tür ja im Hausinneren. Türen mit Einbruchschutzklasse RC 2 gibt es aber hier ebenfalls, die Preise für solche Sicherheits-Eingangstüren beginnen dann meist bei 400 EUR – 500 EUR.
Frage: Kann ein höherer Wärmeschutz bei der Eingangstür die Preise verteuern?
Kostencheck-Experte: In vielen Fällen ist das der Fall – auch hier gilt aber, dass ein niedriger U-Wert nicht zwingend in jedem Fall einen höheren Preis bedeuten muss. No-Name-Türen können durchaus auch schon recht gute U-Werte aufweisen und trotzdem kostengünstig sein.
Hier sollte man aber möglichst immer auch ein wenig auf die Konstruktionsmerkmale achten und darauf, dass tatsächlich der U[sub]d[/sub]-Wert angegeben ist und nicht etwa nur der U-Wert der Verglasung. Sonst kann es, bei schlechter Rahmendämmung, später Probleme mit Kältebrücken geben.
Gerade bei sehr kostengünstigen Türen sollte man immer prüfen, ob der angegebene U-Wert tatsächlich nachweisbar erreicht wird und für die gesamte Tür gilt.