Nirgendwo im gesamten GaLa-Bau könnte man sie wegdenken: Betonsteine und insbesondere L-Steine. Was solche Steine kosten können und welche Preisunterschiede es dabei gibt, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Wo werden L-Steine überall eingesetzt?
Kostencheck-Experte: Die Verwendungsmöglichkeiten dieser Betonsteine sind unglaublich vielfältig. Sie werden dabei nicht nur bei kommunalen Bauvorhaben eingesetzt, sondern durchaus auch im gewöhnlichen GaLa-Bau, das heißt auch bei privaten Gartengestaltungen.
In der Regel werden sie auf ein Betonfundament gesetzt, das seinerseits auf einer Kies-Tragschicht ruht.
Damit lassen sich dann (sehr niedrige) Begrenzungsmauern oder Randbegrenzungen herstellen, auch gepflasterte oder geschotterte Wege lassen sich mit L-Steinen einfassen, obwohl hier in der Praxis häufig auf die leichter zu handhabenden Randsteine zurückgegriffen wird.
Man kann mit L-Steinen auch Terrassen oder Beete einfassen oder Böschungen sichern. Im letzten Fall muss allerdings beim Versetzen auf eine ausreichende Wasserableitung (Dränage) geachtet werden.
Man kann sie auch für eigene Bauprojekte im Garten verwenden, etwa um einen stabilen Gartentisch aus Beton darauf zu errichten oder eine Windschutzmauer für den Freisitz im Garten zu bauen. Dabei sollte man allerdings auf das hohe Gewicht der Steine achten – schon ab vergleichsweise kleinen Größen bekommt man sie ohne Maschineneinsatz kaum mehr bewegt.
Aus diesem Grund kann das Setzen von L-Steinen durch den GaLa-Bauer oft auch durchaus teuer werden, wenn an schwierig zugänglichen Stellen der Maschineneinsatz sehr aufwendig wird, steigen die Kosten für das Setzen der L-Steine schnell an.
Frage: Was kosten L-Steine als Baumaterial für den Garten?
Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich von vielen Dingen ab, darunter von der Größe und der genauen Ausführung.
Bei kleineren Formaten können Sie im Allgemeinen von Kosten im Bereich von rund 5 EUR bis 10 EUR pro Stein ausgehen – wir sprechen hier von Maßen um die 20 cm bis 40 cm.
Mit einer Steinlänge von 100 cm steigt der Preis dann meist bereits auf rund 20 EUR bis 25 EUR pro Stein an – ganz abgesehen davon, dass sich solche Steine auch schon recht schwer transportieren lassen. Dafür braucht es dann schon mindestens mehrere kräftige Personen.
Einige Preisbeispiele für verschiedene Steinmaße aus der Praxis
Steinformat | Preis |
---|---|
80 cm x 40 cm x 40 cm | 16 EUR |
60 cm x 40 cm x 40 cm | 9,50 EUR |
30 cm x 20 cm x 40 cm | 6 EUR |
Das sind natürlich nur einige willkürlich ausgewählte Beispiele bei einzelnen Händlern. Sie verdeutlichen aber bereits sehr gut den Preisunterschied bei unterschiedlichen Formaten.
In der Praxis können diese Preise natürlich von Händler zu Händler und je nach bezogener Menge immer ein wenig abweichen.
Bei den angegebenen Preisen handelt es sich übrigens um Brutto-Preise (also für Endverbraucher, inkl. der gesetzlichen MwSt.). Alle angeführten Steine sind unbewehrt, was grundsätzlich auch der für den privaten Bereich üblichen Ausführung entspricht.
Frage: Wovon hängen die Kosten für L-Steine insgesamt ab? Lediglich vom Format?
Kostencheck-Experte: Nein.
Insgesamt richtet sich der Preis nach folgenden Faktoren:
- den Maßen des Steins
- ob der Stein bewehrt oder unbewehrt ist (Belastungsklasse)
- der Farbgebung des Steins
- der besonderen Ausführung des L-Steins (zum Beispiel in Sichtbetonoptik)
- gelegentlich auch nach der Betonqualität, vor allem bei größeren Formaten, die auch im kommunalen Bau verwendet werden
Damit zählt also nicht nur das Steinformat allein für den Preis, sondern auch eine ganze Menge anderer Ausführungsmerkmale.
In der Praxis müsste man dann auch noch Lieferkosten für die Steine mit hinzurechnen, wenn man sie kauft (selbst kann man nur sehr kleine Mengen kleinformatiger Steine transportieren).
Frage: Wie rechnet man die „Lauflänge“ in Steine um?
Kostencheck-Experte: Bei den meisten Steinen ist die Standardbreite 40 cm, bei größeren 100 cm.
Damit bereitet das keine Schwierigkeiten: bei kleineren Formaten braucht es pro Laufmeter immer 2,5 Steine, bei größeren Steinen immer einen Stein pro Laufmeter.
Das erleichtert gerade im professionellen Bereich die Kalkulation – so kann auch nach Laufmeter für eine bestimmte, festgesetzte Steinhöhe und Steintiefe kalkuliert werden.
Frage: Was ist der Unterschied zwischen L-Steinen und „Stützwinkeln“?
Kostencheck-Experte: Als Stützwinkel bezeichnet man bewehrte Betonsteine. Sie sind aus Stahlbeton hergestellt und werden in unterschiedliche Belastungsklassen eingeteilt, je nachdem, welchen Belastungen sie standhalten können.
Stützwinkel sind deutlich teurer als die üblichen, unbewehrten Betonsteine. Schon in einer relativ niedrigen Belastungsklasse kostet ein Stützwinkel in 40 cm x 60 cm x 40 cm deutlich über 40 EUR.
Wenn Sie das mit den Kostenbeispielen oben für unbewehrte Steine vergleichen, erkennen Sie den Unterschied.
Frage: Was sollte man in Bezug auf die Lieferung von L-Steinen beachten?
Kostencheck-Experte: Zunächst einmal sollte man im Vorfeld immer seinen Bedarf genau ausrechnen – jeder Stein kostet Mühe und zu viele Steine braucht hier wirklich niemand.
Bei den Versandkosten müssen Sie in vielen Fällen durchaus mit deutlich über 100 EUR rechnen – ein Vergleich nicht nur der Steinpreise, sondern auch der Versandkosten von Baustoffhändler zu Baustoffhändler lohnt sich hier meist ebenfalls.
Achten Sie bei größeren Bestellungen auch immer darauf, ob es nicht bei einzelnen Händler Staffelpreise gibt – das kann in der Praxis schnell einmal bis zu 10 % Rabatt bedeuten. Damit fangen Sie unter Umständen wieder einen Teil der teuren Lieferkosten auf.
Natürlich sollte man auch immer für eine Möglichkeit sorgen, die Steine bei „Lieferung Bordsteinkante“ dann auch aufs Grundstück transportieren zu können. Das ist im wahrsten Sinn des Wortes oft schwerer, als man im ersten Moment denkt.