Wenn auf dem Grundstück Erdarbeiten nötig werden, lässt man diese Arbeiten am besten von einem Bagger erledigen. Man kann dabei nicht nur Bagger für Arbeiten in Eigenregie mieten, sondern auch Bagger mit Baggerfahrer. Verrechnet wird dann die sogenannte „Baggerstunde“. Wie hoch die Preise für eine Baggerstunde ausfallen, erklärt Ihnen der Kostencheck-Experte in unserem Interview.
Frage: Was kostet ein Bagger pro Stunde?
Kostencheck-Experte: Pauschal ist das natürlich schwierig zu sagen – das hängt einerseits von der Größe und Art des Baggers ab und andererseits auch von der Preisgestaltung des auf der Baustelle arbeitenden Unternehmens.
Im Allgemeinen können Sie je nach Größe des Baggers und ausführendem Unternehmen aber von Kosten im Bereich von 50 EUR pro Stunde bis 100 EUR pro Stunde ausgehen, wenn der Bagger mit Fahrer gemietet wird. Für den Preis ist dann eher die Preisgestaltung des Unternehmens maßgeblich als tatsächlich die Baggergröße. Bei manchen Unternehmen kann ein 3,5-Tonnen-Bagger ebenso viel wie bei einem anderen Unternehmen der 20-Tonnen-Bagger.
Wird ein Bagger für die Dauer eines ganzen Arbeitstages eingesetzt, verrechnen viele GaLa-Bauer auch einen Tagessatz für den Bagger (zwischen rund 120 EUR und 300 EUR pro Tag) und zusätzlich Stundenkosten für den Fahrer (meist zwischen 25 EUR pro Stunde und 45 EUR pro Stunde).
Transportkosten für den Bagger werden meist separat gerechnet. Verrechnet werden entweder LKW-Pauschalen von rund 80 EUR bis 150 EUR pro Stunde oder Pauschalsätze (vor allem für Kettenbagger), die bei rund 300 EUR und mehr jeweils einzeln für An- und Abfahrt liegen können.
Bagger ohne Fahrer
Wird der Bagger ohne Fahrer gemietet, können bei großen 20-Tonnen-Baggern auch hier Kosten auf Stundenbasis anfallen. Dazu kommen dann noch die Treibstoffkosten und gegebenenfalls noch weitere Nebenkosten.
Lader-Stunden
Geachtet werden muss bei den Arbeiten auch darauf, wohin der Erdaushub transportiert werden soll – und ob für den Transport eventuell auch ein Lader für die Baustelle erforderlich ist. Auch für den Lader sind Maschinenstunden zu bezahlen. Lader können oftmals sogar höhere Stundenkosten verursachen als der Bagger.
Beispiel-Kosten
Wir haben größere Aushubarbeiten in unserem Garten zu erledigen und beauftragen damit einen GaLa-Bauer aus der Umgebung. Er liefert einen 20-Tonnen-Bagger an, mit dem der Baggerfahrer die Arbeiten in 4 Stunden erledigen kann. Der Aushub kann auf dem Grundstück verbleiben.
Posten | Preis |
---|---|
An- und Abahrt: 1 LKW-Tieflader-Stunde | 87 EUR |
4 Baggerstunden 20-Tonnen-Bagger | 360 EUR |
Gesamtkosten | 447 EUR |
Die hier gezeigten Kosten sind durch die Beauftragung eines bestimmten Unternehmens mit individuell nötigen Arbeiten entstanden. Die Kosten für die Arbeiten anderer Unternehmen, können, vor allem wenn unterschiedliche Geräte eingesetzt werden, auch abweichen.
Frage: Was bestimmt die Kosten für eine Baggerstunde?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich sind hier:
- die Größe des Baggers sowie vor allem
- die individuelle Preisgestaltung des Unternehmens
- ob der Bagger gegebenenfalls selbst bedient wird
- welche Kosten für die Anfahrt verrechnet werden (Pauschale oder Tieflader-Stundensatz)
- ob zusätzlich ein Lader für den Transport des Aushubs auf der Baustelle benötigt wird
Frage: Wie viel Aushub schafft ein Bagger pro Stunde?
Kostencheck-Experte: Das hängt insbesondere von der Bodenbeschaffenheit und der Zugänglichkeit des Aushuborts ab.
Eine weitere Voraussetzung ist natürlich, dass ein Bagger geeigneter Größe für das jeweilige Vorhaben eingesetzt wird.
Bei Bodenklasse 1 (Mutterboden) und Bodenklasse 2 können Sie davon ausgehen, dass ein Bagger lediglich 5 – 10 Minuten pro m³ braucht.
In den üblichen Bodenklassen 3 – 5 sinkt die Aushub-Leistung eines Baggers allerdings bereits deutlich: für 1 m³ werden hier zwischen 10 Minuten und bis zu 50 Minuten benötigt, im Extremfall bis zu 80 Minuten.
In den Bodenklassen 6 und 7 (Felsenboden) braucht ein Baggerfahrer bereits zwischen 70 und 90 Minuten für 1 m³ Aushub.
Bei Baustellen mit schlechter Zugänglichkeit des Aushuborts kann die Leistung dabei noch deutlich verringert sein – in diesem Fall ist auch mit höheren Kosten für die Aushubarbeiten zu rechnen.