Was kostet die Grippe-Schutzimpfung?

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Die echte Grippe (Influenza) zählt zu den schweren Erkrankungen der Atemwege und ist hoch ansteckend. Trotz des medizinischen Fortschritts fordert die gefährliche Infektionskrankheit auch heute noch zahlreiche Todesopfer. Deshalb wird die jährliche Grippeimpfung dringend empfohlen. Neben den Kosten haben wir in diesem Interview mit dem Kostencheck-Experten viele Informationen rund um das Thema Influenza für Sie gesammelt.

Warum wird gegen Grippe geimpft?

Kostencheck: Diese Impfung schützt vor der echten Grippe (Influenza) oder mildert den Verlauf der Krankheit spürbar ab. Die Immunisierung ist die einzige, vorbeugende Maßnahme. In der Regel werden inaktivierte Virushüllen gespritzt (Tot-Impfstoff), auf die das Immunsystem reagiert Antikörper bildet.

Kindern zwischen zwei und sechs Jahren wird häufig, in Form eines Nasensprays, ein Impfstoff mit abgeschwächten, lebenden Viren verabreicht. Der Impfschutz hierdurch ist stärker. Da die Möglichkeit besteht, dass die Kleinen in den ersten zwei Wochen nach der Schutzimpfung Erreger ausscheiden, sollten sie in dieser Zeit keinen Kontakt zu immungeschwächten Personen haben.

Jedes Jahr werden für die Nord- und Südhalbkugel, in Zusammenarbeit mit der WHO, Art und Stamm der Virushüllen und somit die Zusammensetzung des Impfstoffes neu bestimmt. Meist sind Stämme von zwei aktuell aktiven Infuenza-A-Subtypen und einigen Infulenza-B-Stämmen enthalten.

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Die Impfung muss jährlich wiederholt werden.

Die Impfung wirkt sehr zuverlässig. Sie muss allerdings jährlich wiederholt werden, da sie nur für eine Saison Schutz bietet. Bei einmaliger Injektion wird ein mindestens 80-prozentiger Impfschutz aufgebaut. Erkranken Sie trotz Schutzimpfung an einer echten Grippe, verläuft die Infektion deutlich milder.

Achtung: Die Immunisierung schützt nicht vor harmlosen grippalen Infekten, sondern nur vor der Influenza.

Was kostet die Grippeimpfung und trägt die Krankenversicherung diese Kosten?

Kostencheck: Diese Schutzimpfung wird zwischenzeitlich von fast allen Krankenkassen, unabhängig davon ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind, bezahlt. Gehören Sie jedoch zu einer Risikogruppe und/oder besteht eine medizinische Notwendigkeit, kann Ihr Hausarzt die Impfung verordnen. Die Kasse erstatt dann in jedem Fall die Aufwendungen.

Da in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Impfvereinbarungen zwischen Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung geschlossen wurden, erkundigen Sie sich gegebenenfalls bei Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenversicherung bezüglich der Kostenerstattung.

Werden die Kosten nicht von der Krankenversicherung übernommen, müssen Sie zwischen 20 und 35 EUR je Impfdosis bezahlen.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Kostencheck: Die Grippeimpfung kann von jedem Arzt durchgeführt werden. In der Regel wird sie in allgemeinmedizinischen oder kinderärztlichen Praxen verabreicht. Aber auch beim Internisten oder Ihrem Frauenarzt können Sie sich immunisieren lassen. Des Weiteren bieten einige Arbeitgeber die Impfung im Rahmen der betrieblichen Vorsorge an.

Wie wirkungsvoll ist die Grippeimpfung?

Kostencheck: Die Immunisierung kann die Erkrankung nicht immer verhindern. Das liegt daran, dass sich die Oberflächenproteine der Viren sehr rasch verändern. Zudem dauert es mindestens zehn Tage, bis der Körper einen ausreichenden Impfschutz aufgebaut hat. Stecken Sie sich kurz vor oder nach der Impfung an, kann der Infekt deshalb trotzdem ausbrechen. Allerdings verläuft diese bei geimpften Menschen deutlich milder.

Wer sollte sich impfen lassen?

Kostencheck: Die Grippeschutzimpfung wird empfohlen für Personen die:

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Für Menschen mit Immunschwäche ist die Impfung ratsam.
  • 60 Jahre und älter sind,
  • durch ein Grundleiden eine höhere Gefährdung haben,
  • unter Immundefekten oder einer Immunschwäche leiden,
  • in einem Alten- oder Pflegeheim leben,
  • schwanger sind,
  • mit vielen Menschen in Kontakt kommen, beispielsweise medizinisches Personal, Angestellte von öffentlichen Einrichtungen oder Pflegekräfte,
  • Kontakt mit Geflügel oder Wildvögeln haben.

Welche Impfnebenwirkungen können auftreten?

Kostencheck: Die Grippeschutzimpfung wird sehr gut vertragen, Nebenwirkungen sind ausgesprochen selten. Direkt nach der Impfung kann die Impfstelle etwas schmerzen, die Haut kann sich ein wenig röten und es kann eine leichte Schwellung auftreten. Bei Kindern, welche eine Impfung durch ein Nasenspray erhalten haben, kann Nasensekret austreten oder die Nasen verstopft sein.

In seltenen Fällen kann es zu nachfolgenden Symptomen kommen:

  • leichtes Fieber,
  • Frösteln,
  • Schwitzen,
  • Müdigkeit,
  • Mattigkeit,
  • Muskel-, Glieder- oder Kopfschmerzen,
  • Halsschmerzen.

Diese Beschwerden klingen fast immer innerhalb von 48 Stunden ab.

Stärkere Nebenwirkungen sind selten. Treten Symptome wie:

  • eine ausgeprägte Hautreaktion,
  • Juckreiz,
  • Atemnot oder
  • Kreislaufprobleme

kurz nach der Grippeimpfung auf, sollten Sie unverzüglich einen Arzt konsultieren.

Tipp: Da die Immunabwehr nach einer Impfung mehr Arbeit leisten muss, sollten Sie in den ersten Tagen nach der Immunisierung keinen Sport betreiben.

Woran erkenne ich, dass ich an Influenza erkrankt bin?

Kostencheck: Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch einen sehr plötzlichen Eintritt mit hohem Fieber bis zu 40 Grad, Muskel- und Kopfschmerzen.

Hinzu kommen können:

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Das sind die Merkmale der echten Influenza.
  • starke Halsschmerzen,
  • trockener Husten,
  • tränende Augen,
  • rinnende Nase,
  • Übelkeit.

Die Krankheitsdauer liegt zwischen drei und fünf Tagen, kann jedoch auch deutlich länger sein. Bei schweren Verläufen kommt eine Rekonvaleszenzzeit von bis zu sechs Wochen hinzu.

Allerdings zeigen sich diese Symptome nicht immer. Circa ein Drittel der Infizierten hat gar keine Beschwerden, bei einem weiteren Drittel sind diese nur sehr schwach ausgeprägt.

Warum kommt es durch Influenza immer noch so häufig zu Todesfällen?

Kostencheck: Die Erkrankung kann lebensgefährlich sein, etwa weil ein neuer Virustyp aktiv wird. Trotzdem es die vorbeugende Impfung sowie wirksame Medikamente und intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten gibt, sterben jedes Jahr Menschen an der echten Grippe.

Nicht nur durch das Influenzavirus kann es zu Komplikationen wie einer schweren Lungenentzündung kommen. Da die Krankheitserreger die Schleimhaut der Atemwege angreifen, machen sie diese anfällig für andere Keime wie Pneumokokken oder Staphylokokkus Aureus, die dann ihrerseits eine Pneumonie auslösen können. Das hohe Fieber belastet zudem das Herz-Kreislaufsystem stark. Dies kann nicht nur für Personen, die einer Risikogruppe angehören, sehr gefährlich werden.

Nach Angaben der WHO wäre eine Impfquote von 75 Prozent der Personen, die einer Risikogruppe angehören, notwendig, um die Sterblichkeit einzudämmen. Aktuell lassen sich allerdings nur etwa ein Viertel der Deutschen impfen. Bei den älteren Menschen liegt die Impfquote mit 50 Prozent zwar etwas höher, was jedoch immer noch zu niedrig ist.

Was ist eine Grippe und ist diese gleichzusetzen mit einem grippalen Infekt?

Kostencheck: Während sich ein grippaler Infekt durch leichte Symptome wie Niesen, eine laufende Nase oder ein Kribbeln im Hals ankündigt, beginnt eine echte Grippe plötzlich und meist sehr heftig.

In nachfolgender Tabelle haben wir weitere Unterscheidungsmerkmale übersichtlich aufgelistet:

Merkmal Influenza Grippaler Infekt
Krankheitsbeginn sehr plötzlich allmählich
Schnupfen möglich immer
Halsschmerzen gelegentlich wahrscheinlich
Kopfschmerzen sehr stark leicht bis mittel ausgeprägt
Muskel- und Gliederschmerzen stark möglich
Fieber schnell einsetzend und hoch, bis zu 40 Grad selten, meist unter 39 Grad
Husten trocken, schmerzhaft mit Auswurf
allgemeines Krankheitsgefühl stark leicht bis mäßig
Impfung ja, wird für bestimmte Personengruppen empfohlen nicht möglich
Dauer 1 – 2 Wochen, unter Umständen Rekonvaleszenz bis zu 6 Wochen 1-2 Wochen

Bitte bedenken Sie, dass nicht alle Symptome zwingend auftreten müssen. Insbesondere wenn sich diese bei einem vermeintlich leichten, grippalen Infekt nicht innerhalb einer Woche bessern oder sich gar verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wie steckt man sich mit Influenza-Erregern an?

Kostencheck: Es handelt sich um eine Tröpfchen-Infektion. Die Viren werden von den Erkrankten überwiegend beim Husten oder Niesen ausgeschieden. Auch eine Übertragung über die Hände und Oberflächen, die durch virushaltiges Sekret verunreinigt sind, ist möglich.

Bis die Krankheit ausbricht, vergehen etwa zwei Tage. In dieser Zeit scheidet der Infizierte, der selbst noch keine Symptome verspürt, mehr Keime aus als im weiteren Verlauf.

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Mit einer guten Handhygiene können Sie sich vor einer Infektion schützen.

Tipp: Um Infekten vorzubeugen ist es empfehlenswert, auf eine sehr gute Handhygiene zu achten. In der Erkältungs- und Grippezeit ist es sinnvoll, auf das Händeschütteln zu verzichten.

Wie oft muss geimpft werden?

Kostencheck: Da sich die Virenstämme laufend verändern, muss die Grippe-Impfung jährlich wiederholt werden. Die Immunisierung sollte unmittelbar vor der Periode erfolgen, in der die meisten Infektionen auftreten. In Deutschland wird empfohlen, sich in den Monaten Oktober oder November immunisieren zu lassen.

Die jährliche Impfung ist notwendig, da die Viren ihre äußere Hülle laufend verändern. Deshalb wird auch das Serum jährlich neu produziert und an die aktuellen Virenvarianten angepasst.

Wer darf nicht geimpft werden?

Kostencheck: Besteht eine Allergie gegen die Inhaltsstoffe des Grippe-Impfstoffs oder eine Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß, dürfen Sie nicht immunisiert werden. Der Grund: Spuren von Hühnereiweiß können im Serum enthalten sein, da die Viren in Hühnereiern herangezüchtet werden.

Haben Sie Bedenken, lassen Sie sich gegebenenfalls von Ihrem Arzt beraten.

Wie wird eine Influenza behandelt?

Kostencheck: Damit die echte Grippe schnell ausheilt, sind Schonung und Bettruhe wichtig. Zur ursächlichen Behandlung stehen verschiedene Neuraminidasehemmer, welche die Vermehrung der Viren blockieren, zur Verfügung. Diese sollten innerhalb von 48 Stunden nach Krankheitsbeginn angewandt werden. Die Präparate können die Dauer der Krankheit verkürzen sowie die Schwere mindern und dadurch die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Folgeinfektion reduzieren.

Die übrigen Maßnahmen richten sich nach den Symptomen:

  • Inhalieren lindert trockenen Husten und befreit die Nase.
  • Schmerzmittel lindern die unangenehmen Kopf- und Gliederschmerzen.
  • Trinken Sie bei Fieber ausreichend, um die durch Schwitzen verlorene Flüssigkeitsmenge zu ersetzen.